Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Museumsakademie Joanneum lädt Sie im März zu folgenden beiden
Veranstaltungen
Heimat als Wunsch, Phantasie, Konstruktion. Ein Museum für das Montafon
09.-10. März 2009, Schruns-Tschagguns (A)
Die grundlegende Erneuerung der Montafoner Heimatmuseen bietet die
Möglichkeit, über neue Modelle und Optionen für kleine regionale Museen
nachzudenken: Welche neuen Inhalte braucht es, um ein Heimatmuseum an die
Gegenwart anzuschließen? Wie kann das Potenzial vorhandener Sammlungen in
neuem Kontext genutzt werden? Wie kann das Museum regionale Identitäten
bearbeiten und interpretieren? Wie können neue geschichtstheoretische und
museologische Ansätze berücksichtigt werden? Welche Schlüsse müssen aus
den anhaltenden Diskussionen um Sinn und Zweck dieser Museen gezogen
werden? Heimat- und Regionalmuseen sind hierzulande der am meisten
verbreitete Museumstyp. Er kommt dem Begehren entgegen, der eigenen
Vergangenheit und Herkunft, seinem ,Ursprung', wieder begegnen zu können.
Dieser ,unmögliche Wunsch' ist so mächtig, dass er uns übersehen lässt,
dass und wie solche Museen Bilder erzeugen, Imaginationen projizieren,
Vergangenheit konstruieren. Vor allem aber lassen sie einen übersehen, was
sie leisten könnten: behutsames Arbeiten des Erinnerns, an der
Vergänglichkeit der Zeit, am Entwerfen von Zukunft.
Nähere Informationen finden Sie unter
http://museumsakademie-joanneum.at/projekte/veranstaltungen-2009/heimat-als-wunsch-phantasie-konstruktion-ein-museum-fur-schruns-tschagguns
Museum ex situ
eine Kooperation mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark
19.-20. März 2009, Graz (A)
Klassische Denkmäler setzen, Museen nicht unähnlich, der Vergänglichkeit
des Lebens scheinbar Unvergängliches bzw. Statisches entgegen. Sie haben
die widersprüchliche gesellschaftliche Funktion, Bedrohliches
abgeschlossen (und somit gefahrlos) präsent zu halten und sind doch bald
"gegen Aufmerksamkeit imprägniert". Jochen Gerz geht in seiner
künstlerischen Erinnerungs-Arbeit von der zentralen Überzeugung aus, dass
nur ein offen gehaltener, experimenteller Prozess unter Einbeziehung der
Öffentlichkeit kollektives Erinnern möglich macht.
Jochen Gerz hat für Graz unter dem Titel "63 Jahre danach" ein Zeitungs-
und Medienprojekt zum Thema Machtmissbrauch im Nationalsozialismus
entwickelt, das an der Universität Graz tätige und lehrende
WissenschaftlerInnen, die Bevölkerung/ZeitungsleserInnen und
PolitikerInnen gleichermaßen an der Konstituierung einer
AutorInnengesellschaft beteiligt. Auf Zeit werden sich die TeilnehmerInnen
des Workshops in diesen Prozess einschalten. So offen und experimentell
der gesamte Prozess ist, so offen und experimentell wird "Museum ex situ"
mit der Beziehung von Institution, Kunst(werk), AutorInnen(schaft) und
Öffentlichkeit umgehen.
Nähere Informationen finden Sie unter
http://museumsakademie-joanneum.at/projekte/veranstaltungen-2009/museum-ex-situ
Anmeldung und Information
T: +43 316/8017-9805
Fax: +43 316/8017-9808
officemuseumsakademie-joanneum.at
http://www.museumsakademie-joanneum.at
Reference:
ANN: Museumsakademie Joanneum (Mar 09). In: ArtHist.net, Feb 16, 2009 (accessed Jul 13, 2025), <https://arthist.net/archive/31303>.