CFP Feb 16, 2009

Independencias dependientes (Dresden, 15 Mar 09)

Bruno Klein

CALL FOR PAPERS:
(Text in German, Spanish and Portuguese)

1810 - 1910 - 2010: INDEPENDENCIAS DEPENDIENTES - INDEPENDÊNCIAS
DEPENDENTES - BEDINGTE UNABHÄNGIGKEITEN

Anlässlich der zweihundertsten Jahrestages der ersten
Unabhängigkeitserklärungen von iberoamerikanischen Staaten plant die
Carl-Justi-Vereinigung ein internationales kunsthistorisches Kolloquium
mit dem Titel: ?1810 - 1910 - 2010: Independencias dependientes -
Independências dependentes - Bedingte Unabhängigkeiten?, das vom 8. bis
zum 11. April 2010 in Dresden stattfinden soll.
Interessenten für Beiträge sind eingeladen, sich bis zum 15. März 2009 mit
einem Resümee von maximal 300 Worten, einem kurzen Lebenslauf und der
Liste der jüngsten Publikationen bei folgenden Adressen zu bewerben:
Henrik.Kargetu-dresden.de
Bruno.Kleintu-dresden.de

Konzept der Tagung: 1810 - 1910 - 2010: Independências dependentes -
Independencias dependientes - Bedingte Unabhängigkeiten

2010 jähren sich zum zweihundertsten Mal die ersten
Unabhängigkeitserklärungen der Staaten Iberoamerikas, die bereits in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur vollständigen staatlichen
Souveränität der ehemaligen Vizekönigreiche und Kolonien auf dem
Subkontinent führten. Diese Entwicklung hing aufs Engste mit der damaligen
politischen Situation in Europa zusammen: Die Führerschaft des Königreichs
Spanien fiel während seiner napoleonischen Besetzung als Zentrum seiner
Vizekönigreiche vollständig aus, während die portugiesische Kolonie
Brasilien zum Exil des Hofes wurde und das Land damit soviel
Selbstbewusstsein erlangte, dass es sich wenige Jahre später für
unabhängig erklären konnte - der brasilianische Kaiser ging aus der
portugiesischen Königsfamilie hervor.

Sowohl die napoleonischen Kriege in Europa und der sich in diesem Zuge
entfaltende Nationalismus der europäischen Länder als auch die staatlichen
Unabhängigkeitsbewegungen auf dem amerikanischen Kontinent waren Teil
eines nachhaltigen kulturhistorischen Wandels, der damals in Gang gesetzt
wurde. Dieser Prozess, und nicht alleine die Ereignisse des Jahren 1810,
wird im Mittelpunkt der Tagung stehen. 1810 wird dabei als ein historisch
markierter Initialpunkt einer für Iberoamerika wie für Europa relevanten
Umbruchszeit aufgefasst. Von diesem Datum ausgehend sollen zwei
Hauptlinien verfolgt werden, von denen die eine als prospektiv und die
andere als retrospektiv beschrieben werden kann: Die ?prospektive?
verfolgt die Beziehungen zwischen der lateinamerikanischen und der
europäischen Kunst seit 1810, während die ?retrospektive? auch unter
komparativen Aspekten den Blick auf die zahlreichen architektonischen und
bildkünstlerischen Manifestationen der Gedächtnisstiftung von
Unabhängigkeiten richten soll - wobei hier Konstruktionen von Identität
sichtbar werden, die nicht immer mit den historisch rekonstruierbaren
Ereignissen in Deckung zu bringen sind.

Das Motto ?Independencias dependientes - Independências dependente s-
Bedingte Unabhängigkeiten? hat deshalb doppelte Bedeutung: Untersucht
werden die Bedingtheit kultureller Unabhängigkeit und die zur Verstetigung
der Unabhängigkeit als notwendig erachteten künstlerischen Konstruktionen,
von denen erfolgreich inszenierte Unabhängigkeit abhängig war.

Der Tagung liegt die Idee zugrunde, dass die Konstruktion von
Nationalstaaten ohne eine symbolische Inszenierung nicht erfolgreich sein
kann. Gerade die Kunstgeschichte als Bildwissenschaft im Sinne der
Erforschung von politischer und historischer Ikonographie ist in der
Lage, solche symbolischen Konstruktionen erkennen und bewerten zu können.

Der Termin 1810 wird international zum Anlass für zahlreiche
Veranstaltungen genommen, in die sich das Dresdner Kolloquium auf
spezifische Art einreihen und von denen es sich aber auch unterscheiden
möchte: Denn da sich die Carl Justi-Vereinigung den internationalen
wissenschaftlichen Austausch auf dem Gebiet der Kunstgeschichte zum Ziel
gesetzt hat, bietet sich ein von ihr veranstaltetes Kolloquium an, die
künstlerisch relevanten Entwicklungen in Iberoamerika und Europa parallel
zu betrachten. Hier ist allerdings nicht an ein zweipoliges Modell des
Kulturaustauschs zu denken, da die Beziehungen der lateinamerikanischen
Staaten zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die eine hinsichtlich
ihrer Modernität gesteigerte Version der europäischen Kultur
repräsentierten, als bedeutender Faktor einzubeziehen sind.

Themen

1. Der differenzierte Blick auf Europa.
a) Architektur: Welche Bauten und Architekten galten in den Staaten
Lateinamerikas als vorbildlich? Bezog sich die Präferenz auf ganze Länder,
etwa Frankreich oder England? Welche Rolle spielten dabei noch die alten
Mutterländer Spanien und Portugal (Phänomen neo-plateresco um 1900)? Wurde
die deutsche Architektur wahrgenommen? Wie ist dieses Rezeptionsfeld
innerhalb des amerikanischen Kontinents zu differenzieren? Welche
europäischen Architekten arbeiteten in Iberoamerika (z.B. deutsche
Architekten in Brasilien und in der La Plata-Region)?
b) Malerei und Skulptur: An welche akademischen Traditionen Europas
knüpfte man in welchen Kunstzentren an? Waren damit auch bestimmte
Stiloptionen verbunden? Wie rasch und intensiv wurden die in den
europäischen Zentren rasch aufeinander folgenden Innovationen und
künstlerischen Revolutionen in Lateinamerika rezipiert?

2. Komparative Analyse: Parallele kulturelle Entwicklungen in Europa und
Lateinamerika. Welche Parallelentwicklungen innerhalb der politischen und
kulturellen Geschichte lassen sich innerhalb des 19. Jahrhunderts
konstatieren, wie wurden sie künstlerisch verarbeitet?

3. Amerika vs. Amerika: Wie entwickelten sich die Bilder nationaler und
übernationaler Identität der Staaten Iberoamerikas im Verhältnis zu den
Vereinigten Staaten? Gab es eine überwölbende Identität der spanisch- und
portugiesischsprachigen bzw. der mit der Iberischen Halbinsel verbundenen
Länder - in Abgrenzung gegenüber der ?Yankee?-Kultur? Wie äußerte sich
dies in der bildenden Kunst und Architektur?

4. Tradition als Konstrukt - die Inszenierung nationaler Vergangenheiten
a) Die Entdeckung der präkolumbianischen Kunst: Welche Rolle spielten
europäische und nordamerikanische Entdecker im Vergleich zu einheimischen
Archäologen? Wie erfolgte die Aneignung der präkolumbianischen Kunst als
nationales Erbe in einzelnen Staaten? Hier ist insbesondere die
Vorreiterrolle Mexikos zu beleuchten.
b) Die Entdeckung des kolonialen Erbes: Nach der Abgrenzung gegenüber der
gerade überwundenen Kolonialzeit in der Folge von 1810 erfolgte im späten
19. Jahrhundert eine erneute Aneignung des kolonialen Erbes in den
Nationalstaaten Iberoamerikas. So entfaltete sich insbesondere in
Brasilien, Peru und Mexiko eine Architektur, die bewusst an Strukturen und
Dekorformen der Kolonialzeit anknüpfte. Wurde diese nun bewusst als
nationales Erbe akzeptiert? Wurde hier eine amerikanische Tradition in
Abkehr von Europa gesucht? Welche Verbindungen bestehen zu parallelen
Aneignungen kolonialer Traditionen in Nordamerika (Shingle Style,
Monterrey Style)? Welche Rolle spielten die Traditionen religiöser Malerei
der Kolonialzeit noch im 19. Jahrhundert?

5. Die gesellschaftliche Funktion der Kunst in den Nationalstaaten
Lateinamerikas
a) Die akademische Kunst ist primär als Kulturphänomen der
europäischstämmigen Eliten zu begreifen, die dazu beitrug, die krassen
sozialen Differenzen innerhalb der labilen Nationalstaaten Lateinamerikas
zu zementieren. Gab es dennoch sozialkritische Ansätze innerhalb der
bildenden Kunst, verbunden etwa mit Realismus-Konzepten? Welche Rolle
spielte die religiöse Kunst, die in ihrer Kultpraxis breite
Volksschichten, auch der indigenen Bevölkerung, einbezog? Waren an der
Erstellung religiöser Bilder Künstler und Kunsthandwerker aus unteren
sozialen Klassen beteiligt?
b) Gab es in der Architektur, parallel etwa zu den USA, Ansätze zu einer
vernakularen Bewegung? Spielte die einfache Volksarchitektur eine Rolle
als Modell für die Entwicklung neuer baulicher Strukturen?

6. Das Bild Lateinamerikas in der europäischen Kultur des 19. Jahrhunderts
a) Der Natur-Kontinent: Ähnlich wie im Fall von Afrika, Australien und
Ozeanien wurden die europäischen Vorstellungen von Süd- und Mittelamerika
primär von Bildern einer wilden, erhabenen Natur geprägt. Eine
herausragende Rolle spielte hier jedoch die Forschungsreise Alexander von
Humboldts und deren monumentale Publikation - mit Humboldt hat das
wissenschaftliche Naturbild eine neue Prägung erfahren und
Landschaftsmaler, wie Friedrich Bellermann, entscheidend angeregt.
Inwiefern unterschieden sich die wissenschaftliche und die künstlerische
Sicht auf die südamerikanischen Naturlandschaften? Welche Rolle spielte
Humboldt als heroische Gestalt für die Konstruktion nationaler Identitäten
in Lateinamerika?
b) Altamerikanische Kulturen als Naturphänomen: Gattungsübergreifend ist
zu fragen, inwiefern die Monumente der präkolumbianischen Kulturen
(insbesondere Mexikos) im Zusammenhang mit der umgebenden Natur gesehen
wurden. Führte die Verbindung von Kunst und Natur hier zu einer
Dämonisierung fremder Kulturen?
c) Der europäische Blick auf die amerikanischen Staaten der Gegenwart:
Ließ die Faszination für den steilen politisch-technologischen Aufstieg
der USA Raum für ein differenziertes Lateinamerikabild im Europa des 19.
Jahrhunderts? Wie wurden Zeitereignisse in Bilder umgesetzt?

7. 1810-1910: Im Jahre 1910 - sieben Jahre vor der russischen
Oktoberrevolution - brach in Mexiko die erste erfolgreiche sozialistische
Revolution aus. Hier zeigte sich zum ersten Mal, dass Lateinamerika auch
im welthistorischen Maßstab eine Avantgarderolle spielen konnte. Für die
Tagung ?Independencias dependientes? soll das Datum 1910 eine Perspektive
liefern, die die für das 19. Jahrhundert relevanten Fragestellungen im
Hinblick auf zukünftige Entwicklungen fokussiert. Dies betrifft vor allem
folgende Themenkomplexe:
a) Hinsichtlich der politischen Programmkunst des 20. Jahrhunderts in
Mexiko (muralismo) ist zu fragen, inwiefern die Voraussetzungen dafür
bereits im 19. Jahrhundert geschaffen wurden. Gleiches gilt für die
sozialkritisch angelegte Kunst in anderen lateinamerikanischen Ländern.
b) Die präkolumbianische Kunst und Architektur Mexikos wurden im 20.
Jahrhundert als historischer Ankerpunkt der neuen Staatskultur inszeniert.
Lässt sich diese ?invention of tradition? bis ins 19. Jahrhundert
zurückverfolgen?

CALL FOR PAPERS:
\"1810 - 1910 - 2010: INDEPENDENCIAS DEPENDIENTES\"

Con motivo del 200 Centenario de las primeras declaraciones de
independencia de los estados iberoamericanos, la Asociación Carl Justi
está preparando un Coloquio Internacional de Historia del Arte bajo el
título: \"1810 - 1910 - 2010: Independencias dependientes\". El coloquio
se celebrará en Dresde del 8 al 11 de abril de 2010. Se invita a todos los
interesados a que presenten sus propuestas en forma de resumen de hasta
300 palabras, sus curricula con una lista de publicaciones recientes hasta
el 15 de marzo de 2009.
Henrik.Kargetu-dresden.de
Bruno.Kleintu.dresden.de

Esbozo del coloquio internacional ?1810 -1910 - 2010: Independencias
dependientes?

En 2010 se cumplirán 200 años desde las primeras declaraciones de
independencia de los estados iberoamericanos, que ya en la primera mitad
del siglo XIX se encaminaron a la completa soberanía estatal de los
antiguos virreinatos y colonias en el Continente. Estos acontecimientos
estaban inseparablemente ligados a la situación política de la Europa de
entonces. El dominio del Reino de España como centro de sus virreinatos se
colapsó completamente durante la ocupación napoleónica, mientras que la
colonia portuguesa de Brasil acogió el exilio de la corte y el país
adquirió de esta manera tanta conciencia de sí mismo que solo unos pocos
años después pudo declarase independiente, con el emperador brasileño
procedente de la casa real portuguesa.

Tanto las guerras napoleónicas en Europa y el nacionalismo que se desplegó
por los países europeos, como los movimientos de independencia en los
continentes americanos formaron parte de la profunda transformación
histórico-cultural que arrancó en ese periodo. Este proceso, y no
solamente los acontecimientos del año 1810, marcará el enfoque de este
Congreso. El año 1810 se toma como marco histórico y punto de partida para
un periodo de cambio, tanto para Iberoamérica como para Europa. Partiendo
de esta fecha se seguirán dos líneas principales, una que se puede
denominar prospectiva, la otra retrospectiva. La ?prospectiva? examinaría
las relaciones entre el arte iberoamericano y el europeo desde 1810,
mientras que la ?retrospectiva? debería fijar la mirada - incluyendo
aspectos comparativos -en las numerosas manifestaciones arquitectónicas y
escultóricas compresas en el bagaje de la memoria de las independencias.
Aquí además se perfilarán construcciones de identidad que no siempre
concuerdan con los hechos históricamente reconstruidos.

Independencias dependientes tiene por ello un doble significado: se
investigarán las condiciones de independencia cultural y las
construcciones artísticas consideradas necesarias para la concreción de la
independencia, de las cuales dependía la independencia exitosamente
escenificada.

Las Jornadas se basan en la idea de que la construcción de estados
nacionales no se puede lograr sin una escenificación simbólica. La
historia del arte, especialmente entendida como ciencia de la imagen que
investiga la iconografía política e histórica, está predispuesta a
reconocer y evaluar tales construcciones simbólicas.

La fecha de 1810 va a motivar numerosos congresos internacionales, entre
los cuales se quiere circunscribir el Coloquio de Dresde a la vez que
también se diferenciará de modo especifico. Puesto que la Asociación
Carl-Justi tiene como objetivo el intercambio científico internacional en
el campo de la historia del arte, se ofrece en unas jornadas organizadas
por esta Asociación explorar paralelamente el desarrollo artístico
relevante en Iberoamérica y Europa. No se quiere sin embargo pensar en un
modelo de intercambio cultural bipolar, ya que las relaciones de los
estados iberoamericanos con los Estados Unidos de Norteamérica, los cuales
representaban una versión de la cultura europea más modernizada, tendrán
que ser incluídas como un factor importante.

Temas
1. La mirada diferenciada a Europa.
a) Arquitectura: ¿Qué edificios y arquitectos se consideraban en
Iberoamérica como modelos? ¿Fueron las preferencias por países enteros,
como por ejemplo Francia o Inglaterra? ¿Qué papel seguían jugando las
madres patrias España y Portugal (fenómeno del neo-plateresco alrededor de
1900)? ¿Se tuvo en cuenta la arquitectura alemana? ¿Cómo se puede
diferenciar este campo de recepción en el continente americano? ¿Qué
arquitectos europeos trabajaron en Iberoamérica (por ejemplo, arquitectos
alemanes en Brasil o en la región de La Plata)?
b) Pintura y escultura: ¿Qué tradiciones europeas académicas se siguieron
en qué centros artísticos? ¿Estaban sujetos a opciones estilísticas
concretas? ¿Con qué velocidad e intensidad se recibieron en Iberoamérica
las innovaciones y revoluciones artísticas que rápidamente se sucedieron
en los centros europeos?

2. Análisis comparativo: Desarrollo cultural paralelo en Europa e
Iberoamérica. ¿Qué desarrollos paralelos dentro de la historia política y
cultural pueden constatarse a lo largo del siglo XIX, cómo se procesaron
artísticamente?

3. América contra América: ¿Cómo se desarrollaron las imágenes de
identidad nacional y supranacional de los estados iberoamericanos en
relación a los Estados Unidos de América? ¿Existía una identidad común de
los países hispanohablantes, o de los países relacionados con la Península
Ibérica, desmarcándose de la cultura ?yanqui?? ¿Cómo se expresaba esto en
las artes plásticas y en la arquitectura?

4. Tradición como construcción: la escenificación de pasados nacionales
a) El descubrimiento del arte precolombino. ¿Qué papel ejercieron los
descubridores europeos y norteamericanos en comparación con los
arqueólogos nacionales? ¿Cómo sucedió la apropiación del arte precolombino
como herencia nacional en cada uno de los estados? Aquí especialmente hay
que analizar el rol pionero de México.
b) El descubrimiento de la herencia colonial: Después de que en los años
siguientes a 1810 los estados iberoamericanos se distanciaran de la época
colonial recién superada, a finales del siglo XIX se produjo en estos una
nueva apropiación de la herencia colonial. Particularmente en Brasil, Perú
y México se desarrolló una arquitectura que se refería conscientemente a
las estructuras y formas decorativas de la época colonial. ¿Se aceptó esto
ahora de forma consciente como herencia nacional? ¿Se buscó aquí una
tradición americana como alejamiento de Europa? ¿Qué conexiones existen
con apropiaciones paralelas en Norteamérica (Shingle Style, Monterrey
Style)? ¿Qué papel siguieron jugando las tradiciones de pintura religiosa
de la época colonial en el siglo XIX?

5. La función social del arte en los estados nacionales de Iberoamérica
a) El arte académico se puede comprender primariamente como fenómeno de
las élites de procedencia europea, que contribuyó a consolidar las
extremas diferencias sociales dentro de los inestables estados nacionales
de Iberoamérica. ¿Existían, a pesar de esto, tendencias de crítica social
dentro de las artes plásticas, quizás conectadas con los conceptos de
realismo? ¿Qué papel ejerció el arte religioso, que en su práctica de
culto incluyó a amplias clases populares, también indígenas? ¿Participaron
artistas y artesanos de las clases sociales bajas en la producción de
imágenes religiosas?
b) ¿Existían en la arquitectura, como la de los EE. UU., tendencias hacia
un movimiento vernáculo? ¿Tuvo importancia la arquitectura popular como
modelo para el desarrollo de nuevas estructuras arquitectónicas?

6. La imagen de Iberoamérica en la cultura europea del siglo XIX
a) El continente de la naturaleza: Semejante a como pasó con África,
Australia o Oceanía, la concepción europea de América del Sur y de
Mesoamérica fue determinada por la idea de una naturaleza salvaje y
sublime. Un papel destacado lo jugó aquí el viaje científico de Alexander
von Humboldt y sus monumentales publicaciones. Con Humboldt la concepción
científica de la naturaleza cobró un nuevo carácter e influyó
decisivamente en paisajistas como Friedrich Bellermann. ¿Hasta que punto
se diferencian la visión científica de los paisajes naturales de Sur y
Mesoamerica de la visión artística de los mismos? ¿Qué papel ejerció
Humboldt como figura heroica en la construcción de identidades nacionales
en Iberoamérica?
b) Culturas indígenas como fenómeno natural: Se puede cuestionar, teniendo
en cuenta los diferentes géneros, hasta qué punto los monumentos de las
culturas precolombinas (especialmente de México) se vieron en el contexto
de la naturaleza que los rodeaba? ¿Llevó el vínculo entre arte y
naturaleza a una demonización de culturas ajenas?
c) La mirada europea a los estados americanos del presente: ¿La
fascinación por la vertiginosa ascensión política y tecnológica de los EE.
UU. dio lugar a una visión diferenciada de Iberoamérica en la Europa
decimonónica? ¿Cómo se tradujeron los acontecimientos contemporáneos en
imágenes?

7. 1810-1910: En 1910, siete años antes de la Revolución de Octubre rusa,
se inició en México la primera revolución socialista con éxito. Aquí se
manifestó por vez primera que Iberoamérica era capaz de asumir un papel
vanguardista también en el escenario de la historia mundial. Para las
Jornadas Independencias dependientes la fecha de 1910 ofrece una
perspectiva que enfoca las cuestiones relevantes para el siglo XIX en
torno a desarrollos futuros. Esto afecta particularmente a los siguientes
complejos temáticos:
a) En cuanto al arte de programa político del siglo XX en México
(muralismo), hay que indagar en hasta qué punto sus bases se establecieron
ya en el siglo XIX. Lo mismo vale para otras producciones artísticas de
crítica social en los demás países de Iberoamérica.
b) El arte y la arquitectura precolombinas de México se escenificaron en
el siglo XX como el ancla histórica de la nueva cultura estatal. ¿Se puede
rastrear esta ?invention of tradition? hasta el siglo XIX?

CALL FOR PAPERS:
1810 - 1910 - 2010: INDEPENDÊNCIAS DEPENDENTES

A Associação Carl-Justi irá organizar, entre 8 e 11 de Abril de 2010 em
Dresden, um Colóquio por ocasião do duplo centenário das primeiras
declarações de independência dos estados ibero-americanos com o título:
?1810 -1910 - 2010: Independências dependentes?. Pede-se a todos os
interessados, que submetam os Abstracts com um máximo de 300 palavras, o
currículo vitae e uma lista de publicações recentes, por via
electrónica, até ao dia 15 de Março de 2009, para os endereços mencionados
abaixo.
Contactos electrónicos:
Henrik.Kargetu-dresden.de
Bruno.Kleintu-dresden.de

Esboço do Encontro ?1810 - 1910 - 2010: Independências dependentes?

Em 2010 assinala-se o duplo centenário das primeiras declarações de
independência dos estados ibero-americanos, as quais conduziram, já na
primeira metade do século XIX, à soberanidade estatal dos antigos
Vice-Reinos e colónias no sub-continente. Este desenvolvimento estava
estreitamente ligado à situação política vigente na Europa da época:
Enquanto se dava a queda da liderança espanhola e de Espanha como centro
dos seus Vice-Reinos durante a ocupação napoleónica, o Brasil, como
colónia de Portugal, tornava-se o país de exílio da corte portuguesa,
alcançando assim a auto-confiança que levou à sua declaração de
independência poucos anos mais tarde - o primeiro imperador do Brasil
pertencia à família real portuguesa.

Tanto as guerras napoleónicas travadas na Europa e o nacionalismo dos
países europeus resultantes das mesmas, bem como os movimentos nacionais
de independência que decorriam no continente americano, faziam parte de
uma mudança histórico-cultural duradoura que se iniciava nesta época. Este
processo, e não somente as ocorrências que tiveram lugar no ano de 1810,
estará no centro das atenções durante o Encontro. O ano de 1810 será
entendido como marco histórico e ponto de partida de uma relevante era de
mudanças radicais ocorrentes na Europa e América Latina. Partindo desta
data, perseguir-se-ão duas linhas principais de estudo, as quais poderemos
descrever, a primeira como «prospectiva» e a segunda como «retrospectiva»:
Sob o ponto de vista da linha «prospectiva» serão estudadas as relações
entre a arte europeia e latino-americana desde 1810, enquanto que sob o
ponto de vista da linha «retrospectiva» forcar-se-á também, em termos
comparativos, o olhar sobre a institucionalização da memória das
independências através das suas numerosas manifestações arquitectónicas e
de expressão plástica - aqui tornar-se-ão visíveis construções de
identidade, que nem sempre se mostram compatíveis com acontecimentos
históricos reconstruíveis.

Independências dependentes tem portanto duplo significado: Estudar-se-á a
limitação da independência cultural, bem como a continuidade da
independência como construções artísticas, às quais é necessário prestar
atenção e das quais dependia a efectividade da encenação de uma independência.

O Encontro concentra-se na ideia, de que a construção das nações não pode
ser eficaz sem a existência de uma encenação simbólica. A História de
Arte, como ciência visual, encontra-se capaz de investigar a iconografia
histórica e política e na posição de reconhecer e avaliar estas
construções simbólicas.

O ano de 1810 vem motivar, a nível internacional, numerosos encontros nos
quais o Colóquio de Dresden se quer enquadrar de uma forma específica, mas
dos quais se pretende também distinguir: A Associação Carl Justi, tendo
como objectivo principal o intercâmbio científico no campo da História de
Arte, vem possibilitar assim, no âmbito deste colóquio, a observação
paralela de evoluções artísticas relevantes na América Latina e Europa.
Não se pretende, todavia, percepcionar este intercâmbio cultural como
modelo bipolar, visto que as relações dos estados ibero-americanos com os
Estados Unidos da América, que, pela modernidade alcançada representavam
uma versão magnificada da cultura europeia, terem igualmente de ser
compreendidas aqui como factor relevante.

Temas

1. O olhar diferenciado sobre a Europa
a) Arquitectura: Que construções e arquitecturas eram consideradas pelas
nações latino-americanas como exemplares? Havia uma preferência por certas
nações, por exemplo França ou Inglaterra? Que papel desempenhavam Portugal
e a Espanha como antigas nações-mãe (fenómeno neo-plateresco por volta de
1900)? Dava-se importância à arquitectura alemã? Como é que se deve
diferenciar este campo de recepção dentro do continente americano? Que
arquitectos europeus trabalhavam na América Latina (p.ex. arquitectos
alemães no Brasil e na região de La Plata)?
b) Pintura e Escultura: Havia uma ligação a tradições académicas na
Europa, e a que centros artísticos? Isso implicava também opções
estilísticas concretas? Com que rapidez e intensidade se concretizava na
América Latina a recepção de inovações consecutivas e de revoluções
artísticas provenientes dos centros europeus?

2. Análise comparativa: Desenvolvimentos culturais paralelos na Europa e
América
Latina. Que evoluções paralelas, inerentes à história política e
cultural, se deixam
constatar durante o séc. XIX e como é que as mesmas foram processadas
artisticamente?

3. América versus América: Como se desenvolveram as representações da
identidade nacional e supranacional nos estados ibero-americanos em
comparação com os E.U.A? Deu-se a formação de uma identidade abrangente a
todos os estados de expressão espanhola ou portuguesa- em delimitação à
cultura «Yankee»? Como é que se manisfestou este fenómeno nas artes
plásticas e na arquitectura?

4. Tradição como constructo - a encenação de passados nacionais
a) O descobrimento da civilização/cultura pré-colombiana: Que papel
desempenharam os descobridores europeus e norte-americanos em comparação
com os arqueólogos nativos? Como é que se procedeu em cada nação à
apropriação da arte pré-colombiana como legado nacional? Aqui deve-se
sublinhar o papel pioneiro do México.
b) A descoberta da herança colonial: Após o distanciamento das ex-colónias
das suas nações-mãe, que se seguiu à queda do colonialismo e em
consequência dos acontecimentos que tiveram lugar no ano de 1810,
seguiu-se, no final do séc. XIX, uma nova apropriação do legado colonial
por parte das nações ibero-americanas. Em consequência disso,
desenvolveu-se, particularmente no Brasil, no Perú e no México, uma
arquitectura que veio utilizar conscientemente estruturas e formas
decorativas típicas da arquitectura colonial. Dá-se portanto, uma
aceitação da mesma como herança nacional? Tentava-se então renunciar a
Europa através da procura de uma tradição americana? Quais eram as
ligações existentes em paralelo com as apropriações de tradições coloniais
na América do Norte (Shingle Style, Monterrey Style)? Que papel
desempenhavam ainda no séc. XIX as tradições inerentes à pintura sacra da
época colonial?

5. A função social da arte nas nações latino-americanas
a) A arte das academias tem de ser compreendida, primariamente, como
fenómeno cultural das elites com antecedentes europeus, fenómeno este, que
desencadeou e consolidou as graves divergências socias dentro das
instáveis nações latino-americanas. Existiam, apesar disso, posições
sócio-críticas dentro das artes plásticas, ligadas, por exemplo, a
conceitos realistas? Que papel desempenhava a arte sacra, que servia à
práctica do culto, não somente das classes populares, como também da
população indígena? Os artistas e artesãos provenientes de classes sociais
inferiores participavam na produção da pintura sacra?
b) Paralelamente p.ex. aos E.U.A., existiam na arquitectura tendências
para um movimento vernaculista? A arquitectura popular desempenhava algum
papel-modelo no desenvolvimento de novas estruturas construcionais?

6. A visão da América Latina na cultura europeia do séc. XIX
a) O continente-natureza: O ideário europeu foi influenciado,
primeiramente, pela visão de uma América Central e do Sul selvagem e
sublime, tal como no caso de África, Austrália e Oceânia. A expedição de
Alexander von Humboldt e a publicação monumental que se seguiu, tiveram
aqui um papel de destaque - com Humboldt, instalou-se uma nova visão
científica da natureza, que veio incentivar de forma decisiva pintores
paisagistas, como é o caso de Friedrich Bellermann. De que forma divergiam
a visão científica e a artística sobre as paisagens naturais
sul-americanas? Que papel desempenhou Humboldt como personagem heróica na
construção das identidades nacionais na América Latina?
b) Culturas/civilizações americanas ancestrais como fenómeno natural: É
necessário questionar, no sentido abrangente, de que forma foram
percepcionados os monumentos das culturas pré-colombianas (particularmente
no México), em coerência com a natureza circundante. A ligação da arte à
natureza conduziu então a uma demonização das culturas desconhecidas?
c) A visão europeia dos estados americanos da actualidade: O fascínio pela
íngreme ascenção político-tecnológica dos E.U.A. deixou espaço para um
olhar diferenciado sobre a América Latina na Europa do séc. XIX? De que
forma se deu a conversão de acontecimentos epocais em representações
artísticas?

7. 1810-1911: No ano de 1910 - sete anos antes da revolução bolchevique -
teve lugar no México a primeira revolução socialista bem sucedida. Ficou
provado pela primeira vez, o facto de que a América Latina podia
desempenhar um papel de vanguarda à escala da história mundial. A data de
1911 deverá fornecer ao Encontro «Independências dependentes» uma
perspectiva, a qual permitirá focar questões relevantes para o séc. XIX
relacionadas com acontecimentos futuros. O acima mencionado está
principalmente relacionado com os seguintes complexos temáticos:
a) Respectivamente à arte de orientação político-programática do séc. XX
no México
(muralismo), tem de ser questionado, até que ponto foram criadas
condições para a mesma
no séc. XIX. O mesmo é válido em relação à arte sócio-crítica noutros
países da América
Latina.
b) A arte e arquitectura pré-colombiana do México foram encenadas no séc.
XX como
pontos de ancoragem históricos da nova cultura nacional. É possível
retraçar o percurso
desta «invention of tradition» até ao séc. XIX?

Reference:
CFP: Independencias dependientes (Dresden, 15 Mar 09). In: ArtHist.net, Feb 16, 2009 (accessed Jul 13, 2025), <https://arthist.net/archive/31239>.

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