Tagung des Instituts für Kunstgeschichte, Universität Bern und des
Departement Architektur, ETH Zürich

Helvetische Merkwürdigkeiten.
Wahrnehmung und Darstellung der Schweiz in der Kunst- und Kulturgeschichte
seit dem 18. Jahrhundert

28.-29.11.2008
Schweizerische Nationalbibliothek Bern /
Universität Bern

Schweizer Themen der Kunst- und Kulturgeschichte, ihre
Kontextualisierung und kritische Hinterfragung haben in den letzten
Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen. Die Tagung will eine
Zwischenbilanz dieser jüngeren Forschungen zum Bild der Schweiz ziehen,
neue Forschungsthemen vorstellen und die Diskussion auch über die
Schweiz hinaus miteinander vernetzen.
Ziel der Tagung ist es, das Schweizer Geschichtsverständnis seit dem 18.
Jahrhundert darzustellen und zu analysieren. Schwerpunkte bilden zwei
historische Phänomene: Einerseits die historiografische Beschäftigung
mit dem realen historischen Artefakt in Inventaren und musealen
Inszenierungen, andererseits die forcierte nationale
Geschichtsschreibung in Form von Mythenbildung, Denkmalsetzungen und
Entwicklung von Bildprogrammen. Darüber hinaus wird auch zu untersuchen
sein, wie die Schweiz in diesem Kontext von außen wahrgenommen wurde.
Aktuelle Forschungen zur Gartenkunst und Landschaftsarchitektur,
beispielsweise zum ambivalenten Mythos Alpen, sollen ebenfalls
berücksichtigt werden.

Programm

Freitag, 28.11.2008

Bundeshaus
9:00-10:30 Führung (Monica Bilfinger)

Schweizerische Nationalbibliothek, Saal Dürrenmatt

11:15 Sibylle Hoiman: Begrüßung und Einführung

11:30 Anna Minta: Republikanische Helden. Denkmalsetzungen in der
Schweiz und in den USA

12:10 Stefanie Wyssenbach: Denkmaldiskussion in der Schweiz. Das
Internationale Reformations-Denkmal in Genf (1909-1917)

12:50-14:30 Mittagspause (Kantine der NB)

14:30 Matthias Walter: Der "Oberländer Kirchturm" in der
Reformarchitektur um 1900. Symbol einer Schweizerischen Nationalromantik?

15:10 Matthias Noell: "Ein Bild voller Widersprüche". Die Erfassung der
Schweiz im Denkmalinventar

15:50-17:00 Pause

17:00-18:00 Eidgenössisches Archiv für Denkmalpflege, Führung (Doris
Amacher)

18:00 Apéro

19:00 Guy Marchal: Imagologische Bastelei und Erinnerungsort

20:00 Nachtessen (Restaurant Kirchenfeld)

Samstag, 29.11.2008

Universität Bern, UniS, Raum A 022

9:00 Regine Abegg: Spätgotische Flachschnitzerei im ausgehenden 19.
Jahrhundert. Als "altschweizerisches Kunstgewerbe" entdeckt, museal
inszeniert und wiederbelebt

9:40 Claudia Selheim: Exportschlager Schweizer Volkskultur in der
Sammlung des Germanischen Nationalmuseums

10:20-11:00 Pause

11:00 Rebekka Köppel: Nationale Inszenierung in Glas.
Standesscheiben-Zyklen als Denkmale eines schweizerischen Bundesstaates

11:40 Daniel Hess: Auf der Suche nach einer helvetischen Identität: Die
Erfindung der "Schweizerscheibe"

12:20-14:00 Mittagspause (SBB Restaurant)

14:00 Edgar Bierende: Nikolaus von der Flüe. Seine Rezeption in Mythen
und Realien

14:40 Christian Féraud: Eine Schweizerreise in Bildern. Salomon Gessners
Radierungen für den Helvetischen Calender, 1780-1788

15:20-16:00 Pause

16:00 Jörg Matthies: Architektur und Gartenkunst als Instrument der
Selbstdarstellung des Schweizer Adels

16:40 Claudia Hermann: Schweizer Eisenbahn- und Bergidylle im Privatgarten

17:20 Abschlussdiskussion

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung für die Tagung ist nicht
erforderlich. An der Besichtigung des Bundeshauses kann hingegen nur
nach vorheriger Anmeldung teilgenommen werden.

Kontakt
Dr. Edgar Bierende - bierendegmx.de
Dr. des. Sibylle Hoiman - hoimanarch.ethz.ch
Dr. Anna Minta - mintaikg.unibe.ch
Dr. Matthias Noell - noellgta.arch.ethz.ch

Tagungsprogramm als pdf unter:
http://www.ikg.unibe.ch/

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