Die aktuelle Zeitschrift erscheint am 23. Juli 2008:
Kunst + Architektur , 2008.3
in der Schweiz
Art + Architecture
en Suisse
Arte + Architettura
in Svizzera
Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK,
Pavillonweg 2, 3012 Bern. Format A4, 72 Seiten, mit zahlreichen
S/W-Abbildungen. Erscheinungsweise: vierteljährlich, Aufsätze deutsch,
französisch oder italienisch, Zusammenfassungen in den beiden anderen
Sprachen. Als Einzelheft (CHF 25.) und im Abonnement (CHF 80.) erhältlich.
Den GSK-Mitgliedern wird die Zeitschrift kostenlos zugestellt.
Wissenschaft und Praxis
Inhaltsverzeichnis
zum thema
S. 2
Noémie Etienne
Le restaurateur et les autres
Retour sur un partage des compétences
S. 612
Ursina Tischhauser
Graffiti und Rötelzeichnungen im Churer Diözesanarchiv
S. 1318
Katrin Luchsinger
Werke aus psychiatrischen Kliniken der Schweiz von 1850 bis 1920
S. 1924
Petra Röthlisberger
Vom Nachlass zum Werkverzeichnis
Der Winterthurer Architekt Franz Scheibler (18981960)
S. 2531
Zuzanna Bohdanowicz, Milena Oehy, Bettina Strickler
Jakob Ruch ein Glarner Künstler in Paris
S. 3238
Eva Zangger
Glasmalerei um 1900
Synergien und Ergebnisse bei der Erforschung des Zürcher Werks Georg
Röttingers
S. 3945
Clara Gregori
Entre réserve(s) et affirmation
Le Catalogue des ¦uvres majeures de la collection d'arts plastiques du Musée
d¹art et d'histoire de Neuchâtel, une expérience de la notice scientifique
S. 4649
Christian Hörack
Eine silberne Schokoladenkanne aus Lausanne
S. 5054
Allgemeine Informationen
55 Bücher / Livres / Libri
61 Denkmalpflege / Conservation du patrimoine /
Conservazione dei monumenti
62 Museen Ausstellungen / Musées Expositions /
Musei Esposizioni
63 Publikationen der GSK / Publications de la SHAS /
Pubblicazioni della SSAS
64 Mitteilungen / Informations / Informazioni
68 Veranstaltungshinweise / Propositions de manifestation /
Segnalazioni di manifestazioni
71 Die folgenden Hefte / À paraître / I prossimi numeri
Zusammenfassungen
Noémie Etienne
Le restaurateur et les autres
Retour sur un partage des compétences
Unter der Leitung von Professor Mauro Natale und in enger Zusammenarbeit mit
dem Konservator-Restaurator Victor Lopes beteiligen sich Studierende der
Universität Genf an der Erarbeitung eines Katalogs der italienischen Gemälde
des Musée d¹art et d¹histoire von Genf. Diese Zusammenarbeit eröffnet
namentlich bei den frühen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris
durchgeführten Restaurierungen einen einzigartigen Einblick in die
Materialität der Bilder. Von diesen Eingriffen ausgehend, beschreibt der
Artikel rückblickend die Tätigkeit des Restaurators innerhalb von musealen
Institutionen, von dessen Anfängen über seinen Status bis hin zu seinen
Forderungen.
Ursina Tischhauser
Graffiti und Rötelzeichnungen im Churer Diözesanarchiv
Im Sommer 2006 entdeckten Mitarbeiter des Archäologischen Dienstes
Graubünden (ADG) im Churer Diözesanarchiv unter Verputzschichten zahlreiche
Rötel- und Bleistiftgraffiti sowie elf Stadtdarstellungen. Da ich als
Studentin der Mittelalter-Archäologie und Kunstgeschichte für den ADG
bereits frühneuzeitliche Graffiti bearbeitet hatte, wurde ich mit der
Dokumentation und Auswertung des aussergewöhnlichen Befundes betraut. Im
Laufe der Arbeit wurden Fachpersonen aus Praxis und universitärer Forschung
beigezogen. Nachfolgend soll die beinahe detektivisch anmutende
Vorgehensweise in meinen Nachforschungen aufgezeigt werden.
Katrin Luchsinger
Werke aus psychiatrischen Kliniken der Schweiz von 1850 bis 1920
Unter dem Titel "Bewahren besonderer Kulturgüter" fördert der Schweizerische
Nationalfonds an der Zürcher Hochschule der Künste ein Forschungsvorhaben,
in welchem Werke von PatientInnen psychiatrischer Kliniken aus der Zeit um
1900 in einem digitalen Katalog erfasst und konservierend behandelt werden.
Langfristiges Ziel ist eine Bestandesaufnahme der historischen Sammlungen,
die in der Schweiz erhalten geblieben sind. Die erhaltenen Werke sind
gefährdet, da sie oft ungünstig aufbewahrt und aus billigen Materialien
verfertigt wurden. Sie sind fast nie als Kunst, sondern als Erfindungen,
Berichte oder zum Zeitvertreib entstanden und sollten, so ist dem Titel der
Werke oder ihrer Form zu entnehmen, einen Beitrag zum öffentlichen Leben der
jeweiligen Psychiatrien leisten. In Zusammenarbeit mit vorerst drei
psychiatrischen Kliniken (UPD Bern, Königsfelden und Rheinau) und der Adolf
Wölfli-Stiftung des Kunstmuseums Bern wurde ein Modell entwickelt, wie die
Sammlungen in den Kliniken aufbewahrt werden können. Neben der Zürcher
Hochschule der Künste beteiligen sich am Forschungsprojekt auch die
Hochschule der Künste Bern (Bachelor Konservierung) sowie die Interkantonale
Hochschule für Heilpädagogik.
Petra Röthlisberger
Vom Nachlass zum Werkverzeichnis
Der Winterthurer Architekt Franz Scheibler (18981960)
Die Architektur des Tessenow-Schülers Franz Scheibler ist unspektakulär und
erschliesst sich nicht auf den ersten Blick. Dies ist einer der Gründe,
weshalb sein Werk heute kaum bekannt ist und bisher selten Gegenstand
wissenschaftlicher Untersuchungen war. Seit Herbst 2006 wird das Gesamtwerk
Scheiblers im Rahmen einer Dissertation erstmals systematisch erforscht. Die
Zusammenarbeit mit dem gta Archiv, wo der architektonische Nachlass
Scheiblers aufbewahrt wird, begann jedoch bereits 2001 mit der
Inventarisierung des Nachlasses durch die Autorin. Die damals erworbenen
Kenntnisse im Umgang mit Archivalien und Datenbanken waren von hohem Nutzen
bei der Erstellung des vorläufigen Werkverzeichnisses, das die Grundlage der
weiteren Forschungsarbeit bildet.
Zuzanna Bohdanowicz, Milena Oehy, Bettina Strickler
Jakob Ruch ein Glarner Künstler in Paris
Auf Anfrage des Kunsthauses Glarus hatten drei Studentinnen der Universität
Zürich die Gelegenheit, zum Glarner Maler Jakob Ruch (18681914) eine
Ausstellung zu gestalten. Die Konzeption der Ausstellung folgte einerseits
dem scheinbaren Widerspruch zwischen einer weltläufigen, in Paris genossenen
Künstlerausbildung und dem Festhalten an heimatlichen Motiven Ruchs Oeuvre
ist entsprechend von Bergansichten und der Welt des bäurischen Lebens
geprägt. Andererseits beschäftigten sich die Kuratorinnen mit der
Arbeitspraxis und Technik des Malers. Die Ausstellung setzte sich aus Werken
zusammen, die sich im Besitz des Glarner Kunstvereins sowie in Privatbesitz
befinden und vermittelte 25 Jahre nach der letzten Ruch-Ausstellung in
Glarus einen neuen und frischen Blick auf einen lokal stark verankerten und
geschätzten Künstler.
Eva Zangger
Glasmalerei um 1900
Synergien und Ergebnisse bei der Erforschung des Zürcher Werks Georg
Röttingers
Von den einst so zahlreichen Glasmalereien ist heute nur noch ein geringer
Bestand erhalten; umso wichtiger ist es, das überlieferte Material zu
dokumentieren und es einer kunsthistorischen Erforschung zugänglich zu
machen. Wegen der ungenügenden Informationslage sind noch viele Fragen
offen. Insbesondere bezüglich der einzelnen Glasmaler und der
Produktionsbedingungen verfügen wir über nur geringe Kenntnisse. Der
Glasmaler Georg Röttinger führte um 1900 in Zürich ein international
erfolgreiches Atelier. Der Nachlass der Werkstatt ist bis heute in
hervorragendem Zustand erhalten und harrt der vollständigen Aufarbeitung.
Das Archiv Röttinger ist das einzige dieser Art auf dem Gebiet der Schweiz
und bietet deshalb eine solide Basis für weitergehende Forschungen.
Die Forschungsarbeit an der Universität Zürich entstand in enger
Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege der Stadt Zürich und dem
Forschungszentrum für Glasmalerei in Romont (Vitrocentre).
Clara Gregori
Entre réserve(s) et affirmation
Le Catalogue des ¦uvres majeures de la collection d'arts plastiques du
Musée d'art et d¹histoire de Neuchâtel, une expérience de la notice
scientifique
Das Institut für Kunstgeschichte und Museologie (IHAM) der Universität
Neuenburg fördert seit Jahren die Annäherung der akademischen Tätigkeit an
die Welt der Museen. Eine dieser Partnerschaften besteht in der Erarbeitung
des Katalogs der bedeutendsten Werke der Sammlung für bildende Kunst des
Musée d'art et d'histoire von Neuenburg. Im Rahmen dieses Projekts
erarbeiten Studierende der Kunstgeschichte wissenschaftliche Beschreibungen,
die im Museum selbst in engem Kontakt mit dem Kunstwerk entstehen. Dank der
grossen Begeisterung und dem Vertrauen der Mitarbeitenden des Museums bietet
sich, mit besonderer Unterstützung durch die Universität, jährlich einem
guten Dutzend Studierenden nicht nur die Möglichkeit einer ersten
persönlichen Publikation, sondern auch die einer echten beruflichen
Erfahrung.
--
Lisa Pesenti
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK
Pavillonweg 2, CH-3012 Bern
pesentigsk.ch, www.gsk.ch
Reference:
TOC: Kunst + Architektur in der Schweiz (3/2008). In: ArtHist.net, Jul 19, 2008 (accessed Jul 15, 2025), <https://arthist.net/archive/30583>.