CFP 09.04.2008

Die neue Tradition (Dresden, 10 Oct 08)

Kai Krauskopf

Call for Papers

Die Neue Tradition
Technische Universität Dresden, 10 Oktober 2008

Das Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege an
der Technischen Universität Dresden (IBAD) veranstaltet am 10. Oktober
2008 zum dritten Mal eine eintägige Tagung zum Thema „Neue Tradition“.
Schlichtes Wohnen auf der Scholle, ortstypischer Baustoff und regional
überlieferte Bauformen markierten das Bild einer Architektur, die sich
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Kontrapunkt sowohl zum
Historismus wie aber auch zum Neuen Bauen und später zum International
Style darstellte. Die Protagonisten des traditionalistischen Bauens in
Deutschland forderten stattdessen eine Architektur im Geiste vergangener
Bautraditionen, infolgedessen letztendlich aber ein auf ein schlichtes
Grundmuster reduzierter Baustil neu erfunden wurde. Trotz plakativer
Rückbezüge auf vorindustrielle Zeiten scheint deshalb das Attribut
„modern“ für diese Architektur nicht unangebracht, zumal die Bauaufgaben
Autobahn, Massensiedlungsbau und Hochhäuser in Deutschland zuerst von
traditionsorientierten Architekten und nicht von Avantgardisten um
Walter Gropius oder Ludwig Mies van der Rohe umgesetzt wurden.
Diese Tagung setzt die Reihe der jährlich stattfindenden Veranstaltungen
zum Thema „Neue Tradition“ fort. Hier sollen Informationen ausgetauscht,
Themen diskutiert, aktuelle Forschungsergebnisse abgestimmt sowie
Perspektiven für themenspezifische Veranstaltungen ermittelt werden.

Tagungsbeiträge:

Da bis heute Umfang, Dauer und zeitliche wie lokale Schwerpunkte des
traditionellen Bauens noch weitgehend ungeklärt sind, versteht sich
diese Tagung erneut als Anstoß, die noch relativ isoliert stattfindenden
Forschungen zu diesem Thema produktiv zu bündeln.
Für die anstehende Tagung stellen sich folgende Fragen:
Die von den Protagonisten des Traditionalismus verordnete Beschränkung
auf ein simples Bauformenschema, ihre Affinitäten zu totalitären
Herrschaftsformen und die auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
begrenzte Wirkungszeit dieser Architektur lassen das traditionalistische
Bauen als ein in seiner Ideologie gefangenes, abgeschlossenes System
erscheinen. Um das Thema zu erweitern, wird deshalb nach
traditionalistischen Architekturkonzepten auf breiterer Basis gefragt
und zwar in Hinblick auf Strategien der Heimatbindung, auf die Arten von
aufgegriffenen Bautraditionen, auf europäische Parallelentwicklungen,
auf literarische Vorbilder oder auf bisher unbeachtete
Architektenbiographien.

Im Vorfeld dieser Tagung wird um „Paper“ gebeten, in denen das jeweilige
Vortragsthema mit ca. 300 Wörtern zusammengefasst dargestellt werden
soll. Angesprochen sind auch dieses Mal wieder Forscher, die sich in
ihren Arbeiten mit den Themenkomplexen „Stuttgarter Schule“,
„Heimatschutzarchitektur“ und „Nationale Bautraditionen“ beschäftigen.
Näheres auf der Homepage
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_architektur/
ibad/neue_tradition/

Vorschläge für Tagungsbeiträge bis zum 15. Mai 2008 bitte an:
Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege an der
Technischen Universität Dresden (IBAD)
Prof. Dr. Hans-Georg Lippert/ Dipl.-Ing. Kerstin Zaschke / Dr.-Ing. Kai
Krauskopf
Technische Universität Dresden
01062 Dresden
kai.krauskopftu-dresden.de

Quellennachweis:
CFP: Die neue Tradition (Dresden, 10 Oct 08). In: ArtHist.net, 09.04.2008. Letzter Zugriff 03.05.2024. <https://arthist.net/archive/30363>.

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