TOC 30.03.2008

Fotogeschichte, Heft 107, Fruehjahr 2008

Fotogeschichte

Sehr geehrte Damen und Herren,

um etwa 1927/28 begann -- vor allem in der Pressemetropole Berlin --
eine nie da gewesene Blütezeit für den deutschen Fotojournalismus. Sie
dauerte freilich nur kurz. Der Machtantritt der Nazis Anfang 1933
läutete das Ende der liberalen und linken Bildpresse ein.

Das neue Themenheft der Zeitschrift FOTOGESCHICHTE beschäftigt sich mit
historischer Pressefotografie. Es unterzieht die Jahre um 1930 einer
Nahaufnahme und Neubewertung.

Mit besten Grüßen

Ihre Redaktion Fotogeschichte

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Reportage, Mode, Propaganda

Pressefotografie in der Zwischenkriegszeit

Zeitschrift Fotogeschichte, Heft 107, Frühjahr 2008

Format: A4, 80 Seiten, zahlreiche Abb. in S/W

Jonas Verlag, Marburg, Einzelheft: 20 Euro, Abo: 64 Euro

Information und Bestellung: http://www.fotogeschichte.info
<http://www.fotogeschichte.info/>

Zum Heft:

Herbert Molderings blickt in seinem Beitrag hinter die Kulissen der wohl
innovativsten Fotoagentur dieser Jahre, der Ende 1928 von Simon Guttmann
gegründeten "Dephot" (später Degephot), die u.a. Otto Umbehr (UMBO),
Felix H. Man (und für kurze Zeit auch Endre Friedman alias Robert Capa)
unter Vertrag hatte. Er rekonstruiert anhand von nicht oder kaum
bekanntem Material (u.a. auch Interviewauszügen ehemaligen Mitarbeitern
der Agentur, die er vor Jahren geführt hat), ihre Gründungsgeschichte.
Er beschreibt sehr plastisch ihre Arbeitsweise und revidiert nebenbei
eine Reihe von falschen Annahmen, die über "Dephot" zirkulierten. Randy
Kaufman ergänzt diesen Beitrag mit einer Bibliografie aller
Dephot-Beiträge in der Berliner Illustrirten Zeitung zwischen 1929 und
1934. Ulrich Keller zeigt, welche konkreten inhaltlichen und
ästhetischen Folgen das Jahr 1933 in der deutschen Bildpresse hatte. Er
kommt zum Schluss, dass in der Bildsprache der Illustrierten keineswegs,
wie oft angenommen, ein abrupter Bruch erfolgte. In einer genauen
Lektüre der parteieigenen Presse (Illustrierter Beobachter) und der
(ehemals) liberalen Bildpresse kann er nachweisen, dass der Weg von der
freien zur angepassten und unterdrückten Berichterstattung weit
komplexer und widersprüchlicher ist als bisher angenommen. Auch Adelheid
Rasche konstatiert in ihrem Beitrag zur Modefotografie in der
illustrierten Presse der 1930er Jahre die enorme ästhetische und
inhaltliche Bandbreite der Bildberichte. Vertreibung und Gewalt gingen,
so argumentiert sie, mit einem Mode- und Freizeitdiskurs einher, der
durchaus Anleihen der Moderne aufgriff, umformte und integrierte.

Außerdem enthält das Heft Rezensionen zu folgenden Publikationen:

Eugène Atget. Retrospektive (Nicolai Verlag)

Hier ist es schön. Grazer Ansichtskarten (Fotohof Edition)

John Hannavy (Hg.): Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography

Bruce Davidson: Circus (Routledge)

Fritz Franz Vogel: The Cindy Shermans: inszenierte Identitäten.
Fotogeschichten von 1840 bis 2005 (Böhlau)

Das nächste Heft der Zeitschrift FOTOGESCHICHTE erscheint Ende Juni 2008.

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Fotogeschichte
Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie

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E-mail. fotogeschichteaon.at
www.fotogeschichte.info

Quellennachweis:
TOC: Fotogeschichte, Heft 107, Fruehjahr 2008. In: ArtHist.net, 30.03.2008. Letzter Zugriff 22.12.2024. <https://arthist.net/archive/30247>.

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