Still Moving
Foto Film Video
Samstag 12. Januar 08
C/O Berlin - Postfurhamt Oranienburgerstr./ Tucholskystr.
Fotografie und bewegtes Bild sind heute als künstlerische Sprachen eng
miteinander verwoben, die Beschäftigung mit dem bewegten Bild und mit
fotografischen Arbeiten läuft häufig synchron, so dass in diesen Fällen eine
mediale Differenzierung obsolet scheint. Das scheinbar mühelose Wechseln in
das jeweils andere Medium und die synergetischen Resultate sind schon seit
Anbeginn in den Medien Fotografie und Film angelegt. Die Videokunst der
späten 1960er und 1970er Jahre hat diese Beziehung in den Fokus der
Kunstwelt gerückt und die Verbreitung dieses künstlerischen Verfahrens
bewirkt.
Oberflächlich wird die Arbeit in bewegten Bildern von einer ähnlichen
Ästhetik wie die der Fotografie bestimmt. Das filmische Sehen reflektiert
das zeitgenössische Bildvokabular der Fotografie und umgekehrt. Innerhalb
unterschiedlicher künstlerischer Ansätze zählen nach wie vor Fragestellungen
wie narratives, sequenzielles, serielles Sehen in Bewegungs- und
Handlungsabläufen sowie der Zusammenschluss von Ton, Stimme, Musik, Geräusch
und Text etc. zu den größten Herausforderungen. Diese Elemente ähneln in
gewisser Weise den erläuternden Texten und Titeln von Fotoserien.
Gewöhnlicherweise erläutern die Texte als Information das Bild, entwickelten
und entwickeln sich aber als Tonspur im bewegten Bild zu einer
eigenständigen Erzählform.
Trotz formaler Affinitäten unterscheiden sich jedoch die Intentionen von
statischem und bewegtem Bild grundlegend. Die altbekannte Formel Marshall
McLuhans "The Medium is the Message / Das Medium ist die Botschaft" (1967)
führt zur Kernfrage des Themas: Lassen sich künstlerische Arbeitsweisen
heute noch nach medialen Kriterien von einander trennen - und wenn nicht,
welche künstlerischen Strategien liegen der Synthese der Medien zugrunde?
Das Symposium wird Gemeinsamkeiten und Differenzen von statischem und
bewegtem Bild diskutieren und besonders die Verschmelzung innerhalb
künstlerischer Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen durch Filmvorführungen,
Diskussionen und Vorträge näher beleuchten.
Programm
10.30 Begrüßung/ Einführung
Dr. Kristina Hasenpflug, Wüstenrot Stiftung
Felix Hoffmann, C/O Berlin
10.45 Vortrag
Prof. Dr. Michael Diers (Hamburg/ Berlin)
"still/moving. Von filmischer Fotografie und fotografischem Film in der
zeitgenössischen Kunst"
11.45 Screening I
Rineke Dijkstra (Amsterdam)
"The Buzzclub/Mysteryworld" (1996-1997), DVD-Doppelprojektion, 27 min.
Mit Diskussion
12.45 Screening II
Verena Jaekel (Berlin)
Die Serie "Neues Familienbild" 2006/2007 Ausschnitte, ca. 15 min.
Mit Diskussion
13.30 Uhr
Mittagspause
14.30 Vortrag
Prof. Klaus Sachs-Hombach (Chemnitz)
Bild im Film und Film als Bild
15.30 Screening III
Gudrun Kemsa (Düsseldorf/ Krefeld)
2 Filme a 12 min., 15 min. (insgesamt 60 min.)
Mit Diskussion
16.30
Kaffeepause
16.45 Screening IV
Tacita Dean (Berlin/ London)
"Kodak", 16 mm Film, ca. 45 min..
Mit Diskussion
18.15 Abschlussdiskussion
Nicolaus Schafhausen (Rotterdam), Michael Diers, Klaus Sachs-Hombach, Felix
Hoffmann
Ab 19.30
Come together
Um Anmeldung wird gebeten. Eintritt frei
Reference:
CONF: Still Moving - Foto Film Video (Berlin,12 Jan 08). In: ArtHist.net, Jan 8, 2008 (accessed May 10, 2025), <https://arthist.net/archive/30001>.