ANN 01.11.2007

Vortragsreihe - Goettinger Altarretabel (Univ Goettingen)

Kerstin Schwedes

Göttinger Altarretabel

Öffentliche Vortragsreihe des Kunstgeschichtlichen Seminars im
Wintersemester 2007/2008

Das Jubiläum des Hochaltarretabels von St. Jacobi 2002 und die
kürzlich abgeschlossene Restaurierung des ehemaligen
Hochaltarretabels der Barfüßer-Kirche haben nachdrücklich gezeigt,
wie reich die Stadt Göttingen an Altarwerken des Spätmittelalters
war. Nur ansatzweise aber ist bislang eine zusammenhängende
Beschäftigung mit diesen Werken geschehen und Göttingen als ein
Kunstzentrum in den Blick gekommen.
Die vom Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Göttingen im
Wintersemester 2007/2008 veranstaltete öffentliche Vortragsreihe
möchte auf die Hauptwerke sakraler Kunst in Göttingen aufmerksam
machen. Denn zu den zentralen Ausstattungsstücken der Kirchen im
späten Mittelalter gehörten die auf oder hinter dem Altar, vor allem
dem Hochaltar, aufgestellten sogenannten Altarretabel (von lat.
retabulum = hinten, also rückseitig aufgestellte Bildtafel). Vielfach
in Form von Flügelretabeln ausgeführt, stellen sie aufwendige Werke
der Malerei und der Skulptur dar; oft verbinden sich auch beide
Künste, wenn bemalte Flügel etwa mit Schnitzwerk auf den Innenseiten
und im Schrein zusammengehen.
Doch die Retabel waren nicht nur Kunstwerke ersten Ranges; die Fülle
der in szenischen Bildfolgen und Einzelfiguren vor Augen gestellten
biblischen und legendarischen Themen macht sie gleichermaßen zu
herausragenden Denkmälern der Frömmigkeit vom 14. bis zum frühen 16.
Jahrhundert. Sie geben vielfältig Einblick in die Lebenswelt und
Mentalität einer Epoche, deren Ende mit den Umwälzungen der
Reformation heraufzog.
Die Vortragsreihe wird die zehn bedeutendsten der heute noch in den
Göttinger Kirchen oder in Museen (Göttingen, Hannover, Prag)
bewahrten Retabel vorstellen und jeweils deren künstlerische Form und
die dargestellten Themen erörtern. Rahmende Vorträge behandeln die
Kirchenorganisation in Göttingen und die an den Altarretabeln
angebrachten Inschriften.

Vorträge

8.11.2007, 18.15 Uhr: Die Göttinger Kirchenorganisation im späten
Mittelalter
Eva Schlotheuber (Göttingen / Münster i.W.)

15.11.2007, 18.15 Uhr: Das Hochaltarretabel in St. Jacobi
Rainer Kahsnitz (Berlin)

22.11.2007, 18.15 Uhr: Das Retabel des Jacobi-Meisters in der ehem.
Klosterkirche Nikolausberg
Uwe Albrecht (Kiel)

29.11.2007, 18.15 Uhr: Das Hochaltarretabel der Barfüßer-Kirche
Carsten-Peter Warncke (Göttingen)

6.12.2007, 18.15 Uhr: Das Passionsretabel aus der Magdalenen-Kapelle
Thorsten Henke (Hannover)

13.12.2007, 18.15 Uhr: Das Marienretabel aus St. Martin in Geismar
Antje Middeldorf Kosegarten (Göttingen)

20.12.2007, 18.15 Uhr: Das Hochaltarretabel in St. Albani
Thomas Noll (Göttingen)

10.1.2008, 18.15 Uhr: Das Hochaltarretabel der Pauliner-Kirche
Karl Arndt (Göttingen)

17.1.2008, 18.15 Uhr: Das Kreuzigungsretabel aus der St. Jürgen-
Kapelle von Hans Raphon
Götz J. Pfeiffer (Frankfurt a.M.)

24.1.2008, 18.15 Uhr: Das Marienretabel in St. Marien
Kim Nina Ehle (Göttingen)

31.1.2008, 18.15 Uhr: Die Zehngebotetafel des Jacobi-Meisters
Angelica Dülberg (Dresden)

7.2.2008, 18.15 Uhr: Die Inschriften der Göttinger Altarretabel
Christine Wulf (Göttingen)

Vortragsort: Göttingen, Auditorium am Weendertor, Hörsaal 11

Veranstalter: Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Göttingen
Weitere Informationen: kunstgeschichte.uni-goettingen.de
Tel. Sekretariat (Fr. Seelbach) 0551-395092

Parallel zu der Vortragsreihe werden von Kim Nina Ehle Führungen zur
mittelalterlichen Kunst im Städtischen Museum Göttingen angeboten:
25.11./ 9.12./ 13.1./ 27.1. jeweils um 15.00h

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Quellennachweis:
ANN: Vortragsreihe - Goettinger Altarretabel (Univ Goettingen). In: ArtHist.net, 01.11.2007. Letzter Zugriff 29.04.2024. <https://arthist.net/archive/29865>.

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