ANN 24.03.2007

Begleitprogramm der GfZK, Leipzig

Heidi Stecker

Wissenschaftliches Begleitprogramm
der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig

April 2007

Podiumsdiskussion Formalismus gegen Realismus
Kulturpolitik im Kalten Krieg
Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, GfZK-2

Leipzig, Donnerstag, 3. April 07, 20.00 h

Es diskutieren: Dr. Barbara Steiner, Kunstwissenschaftlerin (Leipzig), Dr.
Eckart Gillen, Kunstwissenschaftler (Berlin), Tilo Schulz, Künstler
(Leipzig) Moderation: Ilina Koralova, Kuratorin (Leipzig)

„Formalismus gegen Realismus Kulturpolitik im Kalten Krieg“ ist der Titel
der Podiumsdiskussion, die anlässlich der Ausstellung >FORMSCHÖN< von
Tilo
Schulz (bis 09.04.07, GfZK-2) am 03. April um 20:00 Uhr in der GfZK
stattfindet. Dr. Eckhart Gillen, Berlin, Dr. Barbara Steiner, Direktorin
der GfZK, Leipzig, und der Künstler Tilo Schulz, Leipzig, werden über
Kulturpolitik und ihren Einfluss auf die Kunst im Osten sowie im Westen
während des Kalten Krieges diskutieren. Die Veranstaltung wird von Ilina
Koralova, der Kuratorin der Ausstellung, moderiert.

Der Eintritt ist frei.

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Vortrag:

Triebkräfte der Erde und Schnittmusterbögen.
Vom Bauhaus zum Informel
Ute Ackermann, Kunstwissenschaftlerin/Kuratorin, Weimar

Mittwoch, 25.04.2007, 20 Uhr

Vortrag anlässlich der Ausstellung Deutsche Geschichten.
Sammlungspräsentation der GfZK Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst
Leipzig, in der Ausstellung Deutsche Geschichten, GfZK-1

Ein Teil der Sammlung der GfZK besteht aus Kunstwerken der westdeutschen
Nachkriegsmoderne. Nicht zufällig haben einige der in diesem Konvolut
vertretenen Künstler bei Bauhäuslern studiert, setzten sich mit ihnen
auseinander oder waren mit Bauhäuslern befreundet. Willi Baumeister
studierte von 1909 bis 1912 bei Adolf Hölzel an der Kunstakademie
Stuttgart. Hier lernte er Oskar Schlemmer kennen, mit dem ihn eine
lebenslange Freundschaft verband. Fritz Winter studierte von 1927 bis 1930
am Dessauer Bauhaus bei Josef Albers, Paul Klee und Wassily Kandinsky.
Julius Bissier war eng mit Oskar Schlemmer und Willi Baumeister
befreundet. Während des Studiums an der Kunsthochschule Burg
Giebichenstein, Halle/S., beschäftigte sich Gerhard Hoehme mit Paul Klee
und Lyonel Feininger. Heinz Trökes besuchte zwischen 1932 und 1933 die
Kunstgewerbeschule in Krefeld, war von 1933 bis 1936 Schüler von Johannes
Itten in Krefeld und studierte 1940 bei Georg Muche ebenfalls in Krefeld.
Von den Nationalsozialisten wurden etliche Arbeiten dieser Künstler als
„entartet“ diffamiert und aus öffentlichen Sammlungen entfernt, einige
Künstler mit Arbeitsverbot belegt und Ausstellungsmöglichkeiten entzogen.
Ute Ackermann („Die Meisterratsprotokolle des Staatlichen Bauhauses Weimar
1919-1925“ Weimar 2001) und Autorin im ersten Sammlungskatalog der GfZK
(„Sammeln“. Hg. Heidi Stecker/Barbara Steiner im Auftrag der GfZK, Leipzig
2007), wird über Kontinuitäten und Abweichungen bzw. Neuentwicklungen der
künstlerischen Konzepte von der Weimarer Republik bis in die Diskussionen
in der jungen Bundesrepublik referieren. Die Veranstaltung findet vor
ausgewählten Kunstwerken in der aktuellen Sammlungsausstellung der GfZK,
„Deutsche Geschichten“ (bis 20-Jan-08), statt. Der Bogen wird von den
politisch-ideologischen Auseinandersetzungen der 1920er Jahre bis in die
Gegenwart geschlagen und wirft ein Licht auf die Frage: Was haben diese
Kunstwerke mit der GfZK zu tun? Der Vortrag wird moderiert von Heidi
Stecker, Kustodin/GfZK, Co-Kuratorin der Sammlungspräsentation.

Mai 2007

Podiumsdiskussion:

Malerei der Entscheidungen

Leipzig, Dienstag, 15.05.07, 19 Uhr Stiftung Galerie für Zeitgenössische
Kunst Leipzig, GfZK-2

Es diskutieren: Jan Verwoert, Kunstkritiker, Hamburg, Julia Schmidt,
Künstlerin, Leipzig und Jörg Heiser, Kunstkritiker, Berlin Moderation: Dr.
Barbara Steiner, Direktorin der GfZK, Leipzig

Am 15.05.07, 19 Uhr, findet in der Galerie für Zeitgenössische Kunst
Leipzig eine Diskussion zur aktuellen Malerei statt. Es diskutieren: Jan
Verwoert, Kunstkritiker Hamburg, Julia Schmidt, Malerin, Leipzig und Jörg
Heiser, Kunstkritiker, Berlin. Die Moderation übernimmt Barbara Steiner,
Direktorin und Kuratorin der GfZK, Leipzig.

Ausgangspunkt für die Diskussion ist Jörg Heisers neu erschienenes Buch
Plötzlich diese Übersicht. Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht
(Claassen Verlag 2007). Im zweiten von insgesamt vier Kapiteln seines
Buches wirft Jörg Heiser Co-Chefredakteur der Kunstzeitschrift frieze; die
Frage auf, was hinter den Scheingefechten um die tausend Tode der Malerei
steckt. Wer spricht wem warum Relevanz oder Interessantheit ab? Was führt
aus den endlosen, fruchtlos gewordenen Gegenüberstellungen von Abstraktion
und Figuration oder heißer Expressivität und kühler Reproduktion? Und in
welchem Verhältnis stehen die Entscheidungsprozesse, die das
gesellschaftliche Zusammenleben durchziehen, zu jenen Entscheidungen, die
zu einem Gemälde führen? Dieses Buch wird an diesem Abend ebenfalls in der
GfZK vorgestellt.

Jörg Heiser ist Chefredakteur der britischen Kunstzeitschrift frieze und
Autor für die Süddeutsche Zeitung. Der Kritiker Jan Verwoert hat in Texten
zur Malerei und zu Künstlerinnen wie Tomma Abts ebenfalls die Frage
aufgeworfen, wie methodisch-künstlerische Entscheidungen neue Bilder
hervorbringen. Julia Schmidt wiederum Trägerin des Kunstpreises der
Sachsen thematisiert in ihrer Malerei immer wieder die Bedingungen und
Voraussetzungen des Mediums, ohne dass sich ihre Bilder in Metareflektion
erschöpfen würden. Barbara Steiner hat sich im Ausstellungsprogramm der
GfZK wiederholt malerischen Positionen gewidmet, die sich mit den Mitteln
der Malerei genauso befassen wie mit ihrer gesellschaftlichen Rolle.

Der Eintritt ist frei.

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Informationen:
Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst
Heidi Stecker
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Kustodin
Karl-Tauchnitz-Straße 11
D-04107 Leipzig
Fon: +49-341-140 81 25
Fax: +49-341-140 81 11
www.gfzk.de steckergfzk.de

Quellennachweis:
ANN: Begleitprogramm der GfZK, Leipzig. In: ArtHist.net, 24.03.2007. Letzter Zugriff 05.01.2025. <https://arthist.net/archive/29098>.

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