15.09.2006

FORUM: O. Frey: Ein neuer Stadttypus in der Wissensgesellschaft

Oliver Frey

Forum:
Ein neuer Stadttypus in der Wissensgesellschaft: Die amalgame Stadt der
kreativen Milieus

Von Oliver Frey, Centre of Sociology in the Department of Spatial
Development, Infrastructure and Environmental Planning, Vienna
University of Technology
E-Mail: <Oliver.freytuwien.ac.at>

In den letzten Jahren[1] ist in der wissenschaftlichen Literatur
verstärkt von kreativen Eigenschaften der Städte die Rede: "Creative
City"[2], "Cultural Industries"[3], "Creative Industries"[4], "Milieux
Innovateurs"[5] oder "creative class"[6] sind einige der
Begriffsverbindungen von Kreativität und städtischer Lebenswelt. Die
zugespitzte Diagnose lautet, dass insbesondere die urbanen
innerstädtischen Bereiche spezifische Bedingungen für kreative
Innovationen in der Wissens- und Kulturproduktion bereitstellen und sich
dort neue Formen sozialer Vergemeinschaftung im Sinne einer neuen
Regulation von Arbeits- und Lebensformen herauskristallisieren. Dieses
Potenzial der Städte in einer Wissensgesellschaft könnte zu einer
"Renaissance der Stadt"[7] beitragen. Jene Wirtschaftszweige, die
verstärkt kulturelle Wissensformen einbinden, sind zum Hoffnungsträger
städtischer Ökonomien geworden. Mit Begriffen wie "Kreativwirtschaft",
"Creative Industries", "Cultural Economy" wird ein neues Verschmelzen
von Kultur und Ökonomie bezeichnet, das neue Produkte sowie neue
Arbeits- und Lebensorganisationen hervorbringt. Dabei stellen
"Kulturwirtschaft" oder "Kreativwirtschaft" einen zentralen Bereich
städtischer Wachstumsstrategien dar.[8] Die Akteure/innen in diesem
ökonomischen Bereich erproben neue Formen der raumzeitlichen
Organisation von Arbeit und Leben und praktizieren neue Formen
sozialräumlicher Wiedereinbettung. In ihrer gesellschaftlichen Rolle als
"Pioniere" stellen sie ein Erprobungsfeld für neue gesellschaftliche
Organisationsformen dar. In der Forschung und Literatur zur zukünftigen
städtischen Entwicklung stehen die Bedeutung dieser Akteure/innen und
ihre lokalen Wissens- und Organisationskulturen mit ihrer räumlichen
Eingebundenheit im Vordergrund.

Dies wurde nicht immer so gesehen. Noch vor kurzem gab es breit
angelegte Diskussionen um das "Verschwinden der Städte" oder das "Ende
der Stadt".[9] Mit dem Bezug auf die Loslösung traditioneller
Raumstrukturen in Gesellschaft und Stadt wurde zum einen die
Verschmelzung städtischer und suburbaner Strukturen mit Begriffen wie
"Zwischenstadt"[10], "Edge City"[11], "dritte Stadt"[12],
"Netzstadt"[13], "Generic City"[14], oder im Zuge der Digitalisierung
als "digitale Stadt"[15] oder "City of bits"[16] bezeichnet. In allen
diesen neuen Stadtmodellen werden Leitbilder der Siedlungsentwicklung
formuliert, die den soziologischen Diagnosen gesellschaftlicher Umbrüche
Rechnung tragen. Sie beschreiben eine neue Formation räumlicher
Strukturen, die wahlweise einen stärkeren Akzent auf räumliche
Entankerungen sozialer, ökonomischer und baulicher Strukturen in der
Siedlungsorganisation legen, indem hybride Verflechtungen und
Verschmelzungen zwischen Region, Landschaft und Stadt aufgezeigt werden,
oder es wird betont, dass die Herausbildung neuer Organisationsformen
für soziale Ordnungen und Lebenswelten auch neue Strukturen der
Siedlungsweise nach sich ziehen.
Im vorliegenden Beitrag soll diesen Stadttypen das Modell einer
"amalgamen Stadt" gegenübergestellt werden, in welchem das Modell der
"europäischen Stadt"[17] Zukunft hat: Diese liegt in der Anerkennung der
Gleichzeitigkeit von Brüchen und Kontinuitäten der städtischen
Entwicklung, von Kräften der Auflösung städtischer Raum- und
Entwicklungsmuster und gleichzeitigen Tendenzen einer Stärkung
spezifischer städtischer Raumidentitäten.

Stadtmodelle im Verhältnis von Milieu und Raum
Drei idealtypische Modelle lassen sich als gängige Muster der
Stadtsoziologie zur Beschreibung des Verhältnisses zwischen Sozialräumen
und Milieukonzepten ausmachen: das Modell der "gespaltenen Stadt", das
in der Tradition der Segregationsforschung der Chicagoer Schule ein
tendenziell homogenes Verständnis der Einheit von Raumstrukturen und den
bedingenden Sozialstrukturen zugrunde legt; das Modell einer
ausdifferenzierten sozialräumlichen Struktur, bei der es zur
Überlagerung und dem Nebeneinander von Milieu- und Raumstrukturen kommt;
das Modell der "Netzwerkstadt", dem der Gedanke zugrunde liegt, dass
sich Raumbindungen von Milieus zunehmend auflösen und sich in
szenenartige Vernetzungen innerhalb einer Stadtregion verwandeln. Diesen
Modellen soll die "amalgame Stadt des Loft-Working" an die Seite
gestellt werden, die eine Kombination der vorangestellten Modelle
darstellt und einen eigenen Forschungsansatz beschreibt, der in
empirischen Untersuchungen in Wien zugrunde gelegt wurde.

"Die gespaltene Stadt" oder: der Behälter für homogene Lebensstile
Mit dem Modell der gespaltenen Stadt wird zum Ausdruck gebracht, dass in
der gegenwärtigen Stadtentwicklung sich die sozialräumliche Spaltung in
Wohnquartiere ärmerer Bevölkerungsgruppen und reicherer
Einkommensklassen verschärft.[18] In diesem Konzept wird eine
territoriale Abgrenzung vorgenommen, die eine geografische Einheit
hervorbringt und so die räumliche Verfasstheit sozialen Handelns und
Verhaltens von Individuen beschreibt. Die territoriale Grenzziehung
dient diesem Modell dazu, eine soziale Vergemeinschaftungspraxis
innerhalb dieser abgegrenzten Gebiete und Nachbarschaften zu verorten.
Dort finden in einem begrenzten Territorium soziale Prozesse eine
Richtung, die in dem sozial-räumlichen Milieu ähnliche Lebensweisen und
Mentalitäten hervorbringen. Milieu und Territorium werden so zu einer
Einheit. Ausgangspunkt dieses Modells der sozialen Vergemeinschaftung
liegt in der Chicagoer Schule und ihren Theorien zur residenziellen
Segregation. Robert E. Park, der Gründungsvater der Segregationstheorie,
konstatierte einen Zusammenhang zwischen der geografischen Lage von
Wohnstandorten im Stadtgebiet und der sozialen Distanz von Menschen.
Seine These lautet, dass innerhalb der Grenzen eines "natürlichen"
Gebietes (natural area) homogene Sozialstrukturmerkmale der
Bewohnergruppen zu finden sind. Er schreibt: "There are forces at work -
within the limits of the urban community within the limits of any
natural area of human habitation, in fact - which tend to bring about an
orderly and typical grouping of its population and institutions".[19]
Die Herausbildung dieses Milieus wird überwiegend durch den Wohnstandort
definiert, woraus resultiert, dass die residenzielle Segregation nach
Wohnstandorten der Indikator für soziale Segregation wird bzw. für eine
Übertragung sozialer Ungleichheit in den städtischen Raum.[20]

Bild:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/daten/2006/urban_frey_abb1.jpg>
Abb. 1: Modell einer gespaltenen Stadt (© Oliver Frey, 2006)

"Die ausdifferenzierte Stadt" oder: Heterogenisierung von Milieus
In diesem Konzept wird das Quartier als Sozialraum ausdifferenziert in
der Art und Weise, dass in einem konkreten Stadtviertel unterschiedliche
Milieus existieren können. Dadurch entstehen unterschiedliche
Sozialräume, "die (im Wohngebiet) durch ihr Nebeneinander an einem Ort
verbunden sind, ohne jedoch eine lokale Kultur oder Gemeinschaft zu
erzeugen".[21] Dieses Verständnis trägt der Koexistenz von Milieus
Rechnung, die sich an konkreten Orten oder Plätzen überlagern oder auch
unverbunden miteinander in Zusammenhang stehen. In diesem Modell löst
sich die Einheit des Territoriums der Stadt etwas auf und fragmentiert
sich in unterschiedliche sozialräumliche Einheiten. Es bilden sich
Nachbarschaften heraus, die inselhaft im städtischen Raum liegen, sich
eventuell überlagern oder nebeneinander gleichzeitig existieren.[22] Der
Ausdifferenzierung von Milieus und sozialräumlichen Lebensstilen wird
hier Rechnung getragen, indem die Stadt keine umfassende sozialräumliche
Einheit mehr bildet.

Bild:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/daten/2006/urban_frey_abb2.jpg>
Abb. 2: Modell einer "Ausdifferenzierung von Milieus" (© Oliver Frey,
2006)

"Die Netzwerkstadt" oder: die räumlich entbetteten Sozialstrukturen
In diesem Konzept wird die These vertreten, dass das Quartier als ein
territorialer Bezug von Vergemeinschaftung an Bedeutung verloren hat.
Durch gestiegene Mobilität, neue Informations- und Kommunikationsmedien
im Kontext einer Individualisierung von Lebensstilen und einer
Heterogenisierung sowie Ausdifferenzierung von milieubildenden
Werthaltungen büßt die Prägung des Wohnquartieres für das soziale Milieu
an Bedeutung ein. Schulze formuliert das im Sinne seiner
"Erlebnisgesellschaft" folgendermaßen: "Die Bodenhaftung sozialer
Milieus ist weitgehend verloren gegangen, ohne dass die Milieus selbst
verschwunden wären, wie es die traditionelle Vorstellung nahe legt".[23]
Die Bedeutung des Raumes als Umgebung sieht Schulze schwinden und
konstatiert dagegen, dass der Raum zur Szenerie wird. Die Umgebung wird
dabei auf den konkreten Ort reduziert, der als Treffpunkt und Schauplatz
von Szenen eine größere Bedeutung erhält. Diese szenischen Orte werden
in ihrer räumlichen Ausdehnung als gering und in ihrer zeitlichen
Kontinuität als fragil beschrieben. Die sozialräumliche Beziehung
zwischen szenischem Ort und Individuum ist durch eine Flüchtigkeit
gekennzeichnet. Szenen unterscheiden sich von Milieustrukturen in ihrer
Vergemeinschaftungspraxis durch eher flexiblere und geringere
Binnenkommunikationen, da sie eher temporären Verräumlichungen von
begrenzter Zeitdauer unterliegen. Der losgelöste Ort ist eher Gegenstand
einer affektiven spielerischen "Politik der Aufmerksamkeit".[24] Die
spezifische Ortspolitik besteht darin, dass "soziale Zugehörigkeit neu
verhandelt wird".[25]

Das Modell der "Netzwerkstadt" überlagert flexible Netze, die Knoten und
Linien bilden. Sieverts beschreibt das Städtesystem als ein Netz mit
Knotenpunkten, bei dem die "hierarchische Baumstruktur"[26] verloren
gegangen ist: "In einem solchen Netz können idealtypisch alle Teile
gleichberechtigt sein, es gibt im Prinzip keine Hierarchie mehr: Jeder
Teil der Stadt kann bestimmte zentrale, d.h. nur einmalig oder zumindest
nicht ubiquitär (allerorten) auftretende Aufgaben übernehmen, in anderer
Hinsicht aber durchaus ubiquitäre Allerweltseigenschaften behalten".[27]
Das Modell der Netzstadt ist ungerichtet und erstreckt sich in die
Stadtregion hinaus. Dieser Netzwerkraum hat keine festen Hierarchien
mehr und somit fehlt auch die Zentralität eines bestimmten Standortes.
Auf diesen Gedanken baut auch das Modell der "Zwischenstadt" von
Sieverts auf, das eine diffuse und ungeordnete Struktur ganz
unterschiedlicher Sozialräume in der Stadtregion konstatiert. Die
Verbindungsnetze verweben die unterschiedlichen Lebenswelten zu einem
neuen Ordnungsmuster des Städtischen.

Bild:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/daten/2006/urban_frey_abb3.jpg>
Abb. 3: Modell einer "Netzstadt" (© Oliver Frey, 2006)

Das Modell einer "amalgamen Stadt"
Unter einer Amalgamation versteht man die Vermischung und Verschmelzung
verschiedener Elemente (griech. "malagma" für "das Erweichende", von
arab. "amal al-gima", der Akt der körperlichen Vereinigung). In dem
Konzept der "amalgamen Stadt" bezeichnet der Prozess der Amalgamation
zum einen die Ineinanderverwobenheit und somit die Verschmelzung von
baulich-manifesten Strukturen eines Ortes mit den sozial-psychischen
Strukturen des sozialen Raumes. Das Konzept einer "amalgamen Stadt"
zielt darauf ab, dass ein Gemenge und eine Mischung von
unterschiedlichen Orten (jeweils als Ausdruck der Wechselbeziehung
zwischen Sozialer Welt und physischen Dingen verstanden) den
stadträumlichen Nutzungs-, Wahrnehmungs- und Lebensraum bilden.
Hiermit soll verdeutlicht werden, dass in den gegenwärtigen Metropolen
eine Diversität von Kulturen und Lebensweisen vorhanden ist, die in
ihrer Amalgamation etwas Neues hervorbringen.

Die Aneignungstrategien dieser Orte lassen sich als einen "konkreten
Urbanismus"[28] bezeichnen; die Bindungskraft von bestimmten Orten nimmt
ab, zu anderen Orten entstehen flexible, nicht starre Beziehungsmuster.
Aus einigen temporär genutzten Orten werden im Laufe der Zeit beständige
Nutzungen. Die Strategien und Maßnahmen der Stadtplanung müssen
dementsprechend wirksam abgeschätzt werden, denn die Zusammenhänge von
Orten und ihre jeweiligen Kontextbeziehungen werden zunehmend wichtiger.
Für die Folgenabschätzung bieten sich Methoden der Szenariotechnik
an.[29] Herausforderungen an die Stadtplanung bestehen darin, ein
Minimum an behutsamer vorausschauender Planung sowie eine
Folgenabschätzung bei den Projekten vorzunehmen.

Über konkrete Lokalitäten verknüpfen sich die ortsgebundenen Netzwerke
zu einem Raum der "kreativen Milieus". In den neueren Forschungsarbeiten
zu Milieustrukturen und ihrer räumlichen Einbettung werden zahlreiche
verschieden gelagerte Milieukonzeptionen entwickelt.[30] Die Konzepte
der "innovativen Milieus"[31], der "Wohnmilieus"[32], der
"Wissensmilieus"[33] und des "creative milieu"[34] haben gemeinsam, dass
sie
a) über eine Dichte von informell-sozialen Beziehungen verfügen, die
nach innen gerichtet ist und
b) über spezifische Formen der Zusammengehörigkeit und eine verbindende
Identität sich nach außen abgrenzen und
c) über konkrete Orte und Räume die je spezifischen Formen der
Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung herstellen.

Matthiesen betont in einer Milieudefinition die Homogenität der
Interaktionsformen, die somit auch stabile Ein- und Ausschlusskriterien
nach sich ziehen: "Unter Milieus verstehen wir relativ homogene
Interaktionsformen mit erhöhter Binnenkommunikation, die zugleich durch
ein zumindest implizites Milieu-Wissen um gemeinsame Praxisformen
geprägt sind".[35] Die Weiterentwicklung zu Wissensmilieus bezeichnet in
der Folge "Interaktionsnetze, die prägnante Koppelungen von Wissenstypen
entwickeln" und die in ihrer "Lebensführung durch wissensbasierte
Handlungsfelder geprägt sind".[36]

Die Groupe de Recherche Européen sur les Milieux Innovateurs (GREMI) hat
in zahlreichen Forschungsarbeiten seit den 1980er Jahren das Konzept des
"innovativen Milieus" im Rahmen von regionalen Unternehmensnetzwerken
entwickelt und ausdifferenziert. Die "innovativen Milieus" zeichnen sich
durch spezifische lokale Ressourcen aus, die a) in der kulturellen
Identität des Ortes liegen, b) durch Lernprozesse im Rahmen heterogener
sozialer Kontakte stattfinden und c) durch ein
Zusammengehörigkeitsgefühl und ein Image eine ortsgebundene Identität
schaffen.[37] Sie zeigt dies für "kreative Milieus" in New York City).
Camagni beschreibt dies als "the set or the complex network of mainly
informal social relationships on a limited geographical area often
determining a specific external 'image' and a specific internal
'representation' and sense of belonging, which enhance the local
innovative capability through synergetic and collective learning
processes."[38]

Auch Charles Landry beschreibt in seiner Definition des "kreativen
Milieus" den Zusammenhang zwischen Innovation, Kreativität und
sozialräumlichen Milieustrukturen. Als Bedingung für die Entstehung
solcher innovativer und kreativer Prozesse innerhalb eines Milieus
werden von ihm auch explizit die räumlichen Konstellationen des Ortes
benannt: "A creative milieu is a place – either a cluster of buildings,
a part of a city, a city as a whole or a region – that contains the
necessary preconditions in terms of 'hard' and 'soft' infrastructure to
generate a flow of ideas and inventions. Such a milieu is a physical
setting where a critical mass of entrepreneurs, intellectuals, social
activists, artists, administrators, power brokers or students can
operate in an open-minded, cosmopolitan context and where face to face
interaction create new ideas, artefacts, products, services and
institutions and as a consequence contributes to economic success".[39]

Für die Etablierung und Entwicklung eines "kreativen Milieus" ist
Voraussetzung, dass die je spezifischen Ressourcen des Milieus sichtbar
und nutzbar werden. Das Modell einer "amalgamen Stadt" ist damit kein
verallgemeinerbares Stadtmodell, sondern speziell für die Analyse der
neuen raumstrukturellen Verteilungsmuster innerhalb der innovativen,
ortsgebundenen Netzwerke der "kreativen Milieus" konzipiert. Die
Bedeutung der Nachbarschaft oder des Stadtteils wächst und wird im
Hinblick auf die Rolle des Arbeitsortes im Sinne des "Loft-Working" für
neue raumzeitliche Nachbarschaftseffekte untersucht. Im Gegensatz zu den
traditionellen Segregationsforschungen, die den Wohnort als Merkmal
ungleicher Raum- und Sozialstrukturen ins Blickfeld nehmen, richtet sich
der Blick in dem Modell der "amalgamen Stadt" in verstärktem Maße auf
die Zentralität von Arbeitsorganisation und Arbeitsumfeld als
Angelpunkte für die raumzeitliche Strukturierung des städtischen Raumes.
In dem Konzept findet eine Auffächerung des Sozialraumes statt, da die
ortsgebundenen Netzwerke nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft
wirksam werden, sondern über das Quartier und die Stadt hinaus
transstädtische Milieustrukturen ausbilden. Bei der Verknüpfung dieser
verstreut gelegenen Orte entsteht ein amalgamierter Zusammenhang aus
Mischungen und Gemengelagen, der im Sinne einer Syntheseleistung und des
Spacings[40] einen abstrakten Raum konstruiert. Bei dieser
Konstruktionsleistung durch das Handeln und Verhalten der Akteure/innen
spielen die symbolischen Codierungen und die materielle Dinglichkeit der
Orte eine entscheidende Rolle. Die Einheit von territorialem Raum und
Milieustrukturen löst sich in hybride Mischungen auf und lässt
Fragmentierungen von Räumen und sozialem Handeln zu.

Bild:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/daten/2006/urban_frey_abb4.jpg>
Abb. 4: Modell einer "amalgamen Stadt" (© Oliver Frey, 2006)

Das Leitbild der "amalgamen Stadt" ist keine allgemeine Beschreibung
einer städtischen Entwicklung oder eines Zustandes. Vielmehr kann für
eine Gruppe von Stadtbewohnern/innen, nämlich den Akteuren/innen des
"kreativen Milieus", ein Modell der städtischen Nutzung und Verknüpfung
von städtischen Räumen vorgeschlagen werden. Ein zentraler Bestandteil
des Modells ist eine akteurszentrierte Sichtweise auf die Nutzungen des
städtischen Raumes, der von einem Ort ausgeht, der stärker prägt als
andere Orte des Aktionsraumes, nämlich dem Arbeitsplatz.

Oliver Frey, Dipl.-Ing. Mag., arbeitet seit 2000 im Department für
Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung, Fachbereich
Soziologie an der Technischen Universität Wien als
Universitätsassistent. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind:
Instrumente und Methoden der Stadterneuerung, Empirische Sozialforschung
und qualitative Methoden, Stadtsoziologie, Raumtheorien,
Planungstheorie, Kreative Milieus und Creative Industries. E-Mail:
Oliver.freytuwien.ac.at

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Anmerkungen:
[1] Der vorliegende Beitrag für H-Soz-u-Kult ist im Rahmen des
RTN-UrbEurope Netzwerkes entstanden und fasst die ersten
Forschungsergebnisse im Rahmen meiner Dissertation an der TU Wien
zusammen.
[2] Landry, Charles, The Creative City. A Toolkit for Urban Innovators,
London 2000.
[3] Wynne, Derek, The Culture Industry: Arts in Urban Regeneration,
Avebury 1992.
[4] O`Connor, Justin, The Definition of "Cultural Industries" 1999, vgl.
<http://www.mipc.mmu.ac.uk>.
[5] Aydalot, Philippe, Milieux Innovateurs en Europe, Paris 1986.
[6] Florida, Richard, The Creative Class, 2002, vgl.
<http://www.creativeclass.com>.
[7] Läpple, Dieter, Thesen zu einer Renaissance der Stadt in der
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StadtRegion 2003, Opladen 2003.
[8] Vgl. Kunzmann, Klaus R., Cultural Industries and Urban Economic
Development, in: Art Today, 135 (2003), S. 162-167.
[9] Touraine, Alain, Das Ende der Städte?, in: Die Zeit, 31.05.1996, S.
24.
[10] Sieverts, Thomas, Zwischenstadt. Zwischen Ort und Welt, Raum und
Zeit, Stadt und Land, Braunschweig 1997.
[11] Garreau, Joel, Edge City. Life on the New Frontier, New York 1991.
[12] Hoffmann-Axthelm, Dieter, Die dritte Stadt, Frankfurt am Main
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[13] Oswald, Franz; Baccini, Peter; Michaeli, Meli, Netzstadt.
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[14] Koolhaas, Rem, The Generic City, in: Ders., S M L XL, Rotterdam
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[15] Rötzer, Florian, Telepolis. Urbanität im digitalen Zeitalter,
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[16] Mitchell, William J., City of Bits. Space, Place and the Infobahn,
Cambridge 1995.
[17] Vgl. Siebel, Walter (Hg.), Die europäische Stadt, Frankfurt am Main
2004.
[18] Vgl. Marcuse, Peter (1989): "Dual City": A Muddy Methaphor for a
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Stadt, gespaltene Gesellschaft. Ursachen von Armut und sozialer
Ausgrenzung, Wiesbaden 1999.
[19] Park, Robert, Die Stadt als räumliche Struktur und als sittliche
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Siedlungssoziolgie, Köln 1974, S. 90-100.
[20] Vgl. Dangschat, Jens S., Lebensstile in der Stadt. Raumbezug und
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Jens S.; Jörg Blasius (Hgg.), Lebensstile in den Städten, Opladen 1994,
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[21] Manderscheid, Katharina, Milieu, Urbanität und Raum. Soziale
Prägung und Wirkung städtebaulicher Leitbilder und gebauter Räume,
Wiesbaden 2004.
[22] Vgl. Zeiher, H., Organisation des Lebensraumes bei Großstadtkindern
– Einheitlichkeit oder Verinselung?, in: Bertels, Lothar; Herlyn, Ulfert
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[23] Schulze, Gerhard, Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der
Gegenwart, Frankfurt am Main 1992.
[24] Lange, Bastian, Culturepreneurs in Berlin: Orts- und
Raumproduzenten von Szenen, in: Färber, Alexa (Hg.), Hotel Berlin.
Berliner Blätter, Hamburg 2005, S. 53-64.
[25] Lange, Culturepreneurs (wie Anm. 24). Zur Unterschiedlichkeit der
Vergemeinschaftungspraktiken in Ort und Zeit zwischen Milieus und Szenen
vgl. Dangschat, Jens S., Creative Capital – Selbstorganisation zwischen
zivilgesellschaftlichen Erfindungen und der Instrumentalisierung als
Standortfaktor, in: Veröffentlichungen des 32. Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie, 2006 (im Druck).
[26] Sieverts, Zwischenstadt (wie Anm. 10).
[27] Sieverts, Zwischenstadt (wie Anm. 10) Sieverts, Zwischenstadt (wie
Anm. 10) zit. nach
<http://www.netzwerkzeug.de/netzwerkzeug/hauptvernetzung.htm>.
[28] Vgl. Frey, Oliver, Urbane öffentliche Räume als Aneignungsräume.
Lernorte eines konkreten Urbanismus, in: Deinet, Ulrich; Reutlinger,
Christian: Aneignung als Bildung in Zeiten entgrenzter Lernorte.
Beiträge zum Bildungsverständnis der Sozialpädagogik, Wiesbaden 2004, S.
219-234.
[29] Vgl. Streich, Bernd, Stadtplanung in der Wissensgesellschaft. Ein
Handbuch, Wiesbaden 2005.
[30] Vgl. Keim, Karl-Dieter, Milieu in der Stadt. Ein Konzept zur
Analyse älterer Wohnquartiere. Stuttgart 1979; Matthiesen, Ulf (Hg.),
Die Räume der Milieus: Neue Tendenzen in der sozial- und
raumwissenschaftlichen Milieuforschung. In der Stadt- und
Regionalplanung, Berlin 1998; Fromhold-Eisebith, Martina, Innovative
Milieu and Social Capital – Complementary or Redundant Concepts of
Colloboration-based Regional Development, in: European Planning Studies
12 (2004), S. 747-766.
[31] Vgl. Aydalot, Milieux Innovateurs (wie Anm. 5); Camagni, Roberto
(Hg.), Innovation Networks: Spatial Perspectives, London 1991; Camagni,
Roberto, The Concept of Innovative Milieu and Its Relevance for Public
Policies in European Lagging Regions, in: Haynes, Kingsley E. u.a.
(Hgg.), Regional Dynamics, Bd. 2, Cheltenham 1996, S. 269-292.
[32] Staufenbiel, Fred, Magdeburg – Stadtentwicklung und Wohnmilieus.
Soziologische Studie, Weimar 1987.
[33] Matthiesen, Ulf (Hg.), Stadtregion und Wissen. Analysen und
Plädoyers für eine wissensbasierte Stadtpolitik, Wiesbaden 2004.
[34] Vgl. Hall, Peter, Cities in Civilization. Culture, Technology and
Urban Order, London 1998; Landry, Charles, The Creative City. A Toolkit
for Urban Innovators, London 2000; Florida, The Creative Class (wie Anm.
6).
[35] Matthiesen, Ulf (Hg.), Stadtregion und Wissen. Analysen und
Plädoyers für eine wissensbasierte Stadtpolitik, Wiesbaden 2004, S. 77.
[36] Ebd.
[37] Vgl. Jakob, Doreen, It Don't Mean a Thing, If It Ain't Got That
Swing: The Development of Intra-metropolitan Creative Industries
Clusters. Paper presented at the International Conference: Urban
Conditions and Life Changes, Amsterdam July 6th–8th 2006 Universiteit
van Amsterdam, AMIDSt, Research and Training Network UrbEurope 2006.
[38] Camagni, Roberto, Local "Milieu", Uncertainty and Innovation
Networks: Towards a New Dynamic Theory of Economic Space, in: Ders.
(Hg.), Innovation Networks: Spatial Perspectives, London 1991.
[39] Landry, The Creative City (wie Anm. 34), S. 133.
[40] Löw, Martina, Raumsoziologie, Frankfurt am Main 2001.

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Quellennachweis:
FORUM: O. Frey: Ein neuer Stadttypus in der Wissensgesellschaft. In: ArtHist.net, 15.09.2006. Letzter Zugriff 12.05.2025. <https://arthist.net/archive/28475>.

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