Call for Papers:
Lösen Bilder Probleme?
Neue Aufgaben der Kritischen Kunstgeschichte
Berlin, Jan. 2007
Der Auseinandersetzung mit den konkreten Objekten der Kunst und
Architektur, ihren lokalen oder sozialen Besonderheiten steht in Zukunft
womöglich eine Kunstgeschichte gegenüber, welche sich über einen
modulgerechten Kanon von Objekten und Methoden definiert. Diese könnten
nach ökonomisch relevanten oder berufsspezifischen Gesichtspunkten
angeboten und abgefragt werden. Damit verändern sich grundlegende
Vorstellungen über Aufgaben und Inhalte kunsthistorischer Theorie und Praxis.
Aus Sicht einer "Kritischen" Kunstgeschichte soll das "Fach", auch
jenseits eingeübter Fragestellungen, eine Bildkritik fördern, welche die
Ausdrucksformen, Medien und Strategien bildkünstlerischer Praxis
analysiert, ihre Wahrnehmung im Alltag schärft und ihre historischen und
aktuellen Kontexte freilegt. Eine solche Kritik soll zur historischen
Aufklärung beitragen, die Sichtweisen und Anforderungen unterschiedlicher
Praxisfelder widerspiegeln und kulturpolitische Potentiale von Forschung
und Lehre aufzeigen.
Anhand von laufenden Studien und Projekten wird eine Tagung des Ulmer
Vereins untersuchen, welche Interessen die Kunstgeschichte heute
motivieren; welche Inhalte bei der Entwicklung ihrer Curricula zu
berücksichtigen sind; und wie diese einem größeren Publikum vermittelt
werden können.
Angesichts der umfassenden, aber auch schleichenden gesellschaftlichen und
politischen Entwicklungen ist eine Kritische Kunstgeschichte gefordert,
Standpunkte und Perspektiven zu benennen, die über allgegenwärtige
Verwertungszwänge und Homogenisierungstendenzen produktiv hinausgehen.
Geplante Themenschwerpunkte werden sein:
- Wie werden die sogenannten Kern- oder Randbereiche der Kunstgeschichte
bestimmt?
- Museen, Sammlungen, Galerien: Vom kritischen Umgang mit den Originalen
- Zwischen Kulturarbeit und Networking: Der Wandel der Institution
- Agenda 2068: Die politische und gesellschaftliche Position der
Kunstgeschichte
- Kritische Kunstgeschichte! Kritische Bildwissenschaft?
Die Tagung wird flankiert von einer Themenausgabe der "kritischen
berichte", welche sich mit der politischen Positionierung gegenwärtiger
Kunstgeschichte beschäftigt.
TERMIN: 12.-13. Januar 2007
ORT: Humboldt-Universität zu Berlin
DEADLINE: Vorschläge von max. 1 Seite (für Referate von ca. 20 min Länge)
senden Sie bitte bis zum 15. August an:
vorstandulmer-verein.de
oder per Post an:
Ulmer Verein
c/o Kunstgeschichtliches Seminar
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Quellennachweis:
CFP: "Loesen Bilder Probleme?" (Berlin, 12-13 Jan 2007). In: ArtHist.net, 29.06.2006. Letzter Zugriff 15.12.2025. <https://arthist.net/archive/28331>.