Der Master-Studiengang „Schutz europäischer Kulturgüter“ der Europa
Universität Viadrina lädt Sie herzlich ein zur internationalen
Fachtagung:
"Unbequeme Baudenkmale des Sozialismus -
Wandel der gesellschaftlichen Akzeptanz im mittel- und osteuropäischen
Vergleich."
Der Umgang mit unbequemen Baudenkmalen aus der Zeit des Sozialismus ist
zum Teil rigoros: Eine Reihe dieser Bauwerke wurde nach der politischen
Wende abgerissen, wie zum Beispiel der ehemalige Palast der Republik in
Berlin. Der Erhalt dieser Baudenkmale ist oftmals umstritten. Manche
werden für andere Zwecke genutzt, erfahren womöglich einen positiven
Bedeutungswandel, andere fristen ein klägliches Dasein.
Aus den unterschiedlichen Umgangsstrategien ergeben sich Fragen, die
bisher noch nicht im internationalen Vergleich erörtert und diskutiert
wurden: Welche Rolle spielt die öffentliche Meinung, wie werden
politische Entscheidungen zu problematischen Hinterlassenschaften
vorbereitet und vollzogen? Inwieweit beeinflussen die Medien das Bild
vom unbequemen Baudenkmal? Welche Faktoren können zu einer veränderten
Wahrnehmung in der Bevölkerung führen? Und wie hat sich die Situation
im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte verändert?
Diese internationale Tagung möchte vergleichen, wie sich Wahrnehmung
und gesellschaftliche Akzeptanz unbequemer Baudenkmale des Sozialismus
entwickelt haben.
Konferenzsprachen: Englisch und Deutsch
Die Veranstaltung wird simultan übersetzt.
Donnerstag, 15.03.2012
Begrüßung
19.00
Dr. Hans-Martin Hinz
Mitglied der Geschäftsführung der Stiftung Deutsches Historisches
Museum
Dr. Anna Kaminsky
Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Prof. Dr. Jörg Haspel
Landeskonservator, Senatsverwaltung Berlin
Masterstudiengang “Schutz Europäischer Kulturgüter”,
Europa-Universität Viadrina
Filmvorführung
19.30
Die Architekten (DDR, 1989/1990)
Im Anschluss der Regisseur Peter Kahane im Gespräch mit Claus Löser
Freitag, 16. 03. 2012
Einführung in die Thematik
10.00: Unbequeme Baudenkmale – Eine Herausforderung für die
Denkmalpflege
Prof. Dr. Norbert Huse, Technische Universität München
10.30: Wie unbequem sind die Baudenkmale des Sozialismus?
Dr. Arnold Bartetzky, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und
Kultur Ostmitteleuropas, Leipzig
11.00: Diskussion
11.15: Kaffeepause
11.45: Uncomfortable Monument or Bad Architecture? About the Criteria
for the Evaluation of Misunderstood Heritage
Dr. habil. Piotr Marciniak, Poznań University of Technology
12.15: Stationen einer Historisierung. DDR-Nachkriegsarchitektur und
Denkmalpflege
Dr.-Ing. Mark Escherich, Bauhaus-Universität Weimar und
Denkmalschutzbehörde Erfurt
12.45: Diskussion
13.00: MittagspauseLänderspezifische Vorträge
Deutschland
14.30: Geschenke, die man nicht haben will
Claudia Melisch, Archäologin, Berlin
15.00: Unbequeme Moderne – Der Umgang mit Bauten und Ensembles der
sechziger und siebziger Jahre in Leipzig
Dr. Peter Leonhardt, stellvertr. Leiter der Abteilung Denkmalpflege der
Stadt Leipzig
15.30: Diskussion
15.45: Kaffeepause
Slowenien
16.15: Promoting tourism in socialist cities by linking tangible and
intangible heritage: The case of Velenje in Slovenia
Dr. Krassimira Paskaleva, Manchester Business School und Karlsruhe
Institute of Technology
Russland
16.45: Pedagogy of the Revolution – the Palace of Young Pioneers in
Moscow
Riccardo Forte, Ph.D, Université de Paris I Panthéon-Sorbonne und
Docomomo International
17.15: Diskussion
Samstag, 17. 03. 2012Rumänien
10.00: Ungeliebte Denkmäler aus dem Sozialismus: Der Parlamentspalast
in Bukarest
Cătălin Mureșan, B.A., Bauingenieur und Reiseleiter, Mediasch
Bosnien und Herzegowina
10.30: “Memorial Park Vraca” in Sarajevo and “Partisan Cemetery” in
Mostar as symbols of the conflict between architecture and identity in
Bosnia and Herzegovina
Nina Stevanovic, KJKP Pokop, Technical University of Catalonia
11.00: Diskussion
11.15: Kaffeepause
Polen
11.45: Architectural Heritage of Socialrealism in Poland – Evaluation
and Protection
Prof. Dr. Boguslaw Szmygin, ICOMOS Polen
Slowakei
12.15: A Heritage of Totalitarianism? Slovak Postwar Modernism and Its
Current Perception
Peter Szalay PhD., Slovak Academy of Science, Bratislava
12.45: A rejected urban legacy: case studies in Eastern Germany and in
the French banlieues
Cédric Gottfried, M.A., ICOMOS Frankreich
13.15: Diskussion
13.30: Schlusskommentar
Mehr Informationen unter: heritage-conference.comyr.com/
Anmeldeformular:
www.kuwi.europa-uni.de/de/studium/master/sek/_downloads/aktualles/Anmeldeformular.pdf
Deadline für die Anmeldung: 10.03.2012
Kontakt
Angéla DeGroot
Tagungsbüro
Stiftung Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Tel.: (+49 30) 20 30 4-151
Fax: (+49 30) 20 30 4-152
conferenceofficedhm.de
Reference:
CONF: Unbequeme Baudenkmale des Sozialismus (Berlin, 15-17 Mar 12). In: ArtHist.net, Mar 1, 2012 (accessed Apr 26, 2025), <https://arthist.net/archive/2819>.