Mythos Staufer - 5. Landauer Staufertagung in Landau / Pfalz
1. bis 3. Juli 2005
Der Mythos der Staufer ist keineswegs nur im 19. Jahrhundert und in der
wilhelminischen Zeit zu finden. Die Mythisierung des Geschlechts beginnt
bereits in der Stauferzeit selbst. Die Mittelaltergeschichtsforschung des
19. Jahrhunderts beschäftigte sich unter unterschiedlichen konfessionellen
Voraussetzungen mit der mittelalterlichen Geschichte; im 20. Jahrhundert
wurden die Staufer politisch vielfältig instrumentalisiert. Bauten wie
Castel del Monte gerieten ikonographisch-ideologisch immer stärker ins
Blickfeld, ungeachtet nahezu gleichzeitig einsetzender bautechnischer
Untersuchungen. Das Jubiläumsjahr für Friedrich II. (1194-1994) kann
abschließend noch immer nicht beurteilt werden. Zum fünften Mal richten das
Institut für Kunstwissenschaft der Universität Landau und die Pfälzische
Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (Speyer) die Landauer
Staufertagung aus, der es damit - sogar in schwierigen Zeiten - gelungen
ist, eine eigene Tradition zu bilden.
Bei der Tagung werden die Akten der 3. Landauer Staufertagung der
Öffentlichkeit vorgestellt.
Programm
Freitag, 1. Juli 2005
9.00 Begrüßung: Prof. Dr. Roman Heiligenthal, Vizepräsident
9.30 Bernd Hucker, Oldenburg: Das Wappen der staufischen Kaiser - Ursprung,
Bedeutung und Rezeption
10.00 Hansmartin Schwarzmaier, Karlsruhe: Der vergessene König. Heinrich,
der Sohn Friedrichs II., ein Antimythos
11.00 Volkard Huth, Feiburg: Geschichte, zum Kunstwerk geadelt - "Der Größte
Friedrich" in Werk und Wirkung seines modernen Mythographen Ernst
Kantorowicz
11.30 Rolf Legler, München: Wissenschaftsmythen um Castel del Monte
14.00 Exkursion nach Hagenau im Elsass (Busse ab Messplatz, Anmeldung
erforderlich, begrenzte Platzzahl); Führung durch das Historische Museum mit
den Funden der Pfalz und Rekonstruktion der Pfalzkapelle; kleiner
Stadtrundgang
Samstag, 2. Juli 2003
9.00 Ulrich Knapp, Leonberg: Zwischen Abbruch und Ausbau. Die Klosterkirche
Lorch und ihre Staufergrablege im 19. Jahrhundert
9.30 Reinhard Zimmermann, Trier: Berwartstein. Die Schicksale einer
Stauferburg
11.00 Alexander Thon, Kaiserslautern: "Derselbe umsichtige Monarch warf aber
auch seinen aufmerksamen Blick nach Norden". Zu Datierungen pfälzischer
Burgen in die Stauferzeit
11.30 Karlfriedrich Ohr, Karlsruhe: Die kurpfälzische Stiftskirche in
Neustadt a.d. Weinstraße - ihr Schicksal im 20. Jahrhundert
14.00 Matthias Heiduk, Freiburg: Der "Ketzerkaiser" und sein "Hofmagier" -
Mythenbildung um Friedrich II. und Michael Scotus in Legenden und
Geschichtsschreibung
14.30 Sabina Fulloni, Rom: Die Kaiserinnengräber in Andria und der Beginn
von Haseloffs Kastellprojekt
16.00 Dankwart Leistikow, Dormagen: Anmerkungen zum Versuch einer
Bibliographie zur Architektur von Castel del Monte
16.30 Jürgen Krüger, Karlsruhe: Palermo, Rom, Jerusalem: Das
Pfalzenbauprogramm Kaiser Wilhelms II.
17.00 Klaus Tragbar, Augsburg: Das schwarze Mittelalter. Zur Umgestaltung
historischer Städte in der Toskana während des Faschismus Öffentlicher
Abendvortrag
19.00 Hubert Houben, Lecce: Der Mythos Friedrichs II. in Italien vom
Mittelalter bis zur Gegenwart
Sonntag, 3. Juli 2005
9.00 Julian Eilmann, Aachen: "Größe ist im Reich der Phantasie nur ewig!"
Christian Dietrich Grabbe und das Scheitern am Staufer-Mythos
9.30 Detlev Kraack, Plön: Holger Danske - der schlummernde Krieger erhebt
sich gegen die deutsche Besatzung. Staufisches Mythengut an einem dänischen
Erinnerungsort
11.00 Ulf Häder, Jena: Konradin - Positionen des Historienbildes im 19.
Jahrhundert
11.30 Charlotte Bühl-Gramer, Erlangen: Mythos Staufer in deutschen und
italienischen Schulgeschichtsbüchern (1860/1871 bis 2005)
12.00 Abschlussdiskussion
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Konzeption und Organisation:
Prof. Dr. Volker Herzner, Landau;
Dr. Klaus Remb, Speyer; Prof. Dr. Jürgen Krüger, Karlsruhe
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Tagungsort: Aula der Universität Landau
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Anmeldungen bis 17. Juni 2005 an:
Prof. Dr. Volker Herzner
Institut für Kunstwissenschaft
Universität Landau
D-76829 Landau
Tel +49 6341 280-133
Fax +49 6341 280-305
E-Mail kunstuni-landau.de
Tagungsgebühr:
Die Tagungsgebühr von 30,- Euro wird im Tagungsbüro erhoben (Studierende
20,- Euro ).
Exkursion:
Für die Busfahrt und Eintritte wird ein Unkostenbeitrag von 20,- Euro
erhoben. Die definitive Teilnahme ist bis 15.6.2005 anzumelden (begrenzte
Platzzahl!).
Weitere Informationen (abstracts, Tagungsgebühr, genaues, ggf.
aktualisiertes Programm) unter:
www.landauer-staufertagung.de
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jürgen Krüger: infoverlag-arte-factum.de
Quellennachweis:
CONF: Mythos Staufer-Landauer Staufertagung (Landau 1-3 Jul 05). In: ArtHist.net, 23.05.2005. Letzter Zugriff 10.05.2025. <https://arthist.net/archive/27187>.