CONF Mar 5, 2005

Autopoietische Abbildungsverfahren 19.Jh. (Berlin, 1-2 Apr, 05)

Sabine Metzger

TAGUNG:

„Von selbst“
Autopoietische Abbildungsverfahren im 19. Jahrhundert

1.-2. April 2005

im Clubhaus der Freien Universitaet Berlin
Goethestr. 49, 14163 Berlin

Die schoepferischen Kraefte der Natur und die schoepferischen Kraefte
des Menschen sind in der Kulturgeschichte schon seit der Antike in
einen Vergleich gesetzt worden. Sei es, dass sie als ein
grundsaetzlicher Gegensatzaufgefasst wurden, sei es dass sie in
Konkurrenz oder in UEbereinstimmung zueinander standen oder gar der
Perfektionierung des je anderen dienen sollten. Die Frage, die diese
Tagung verfolgen moechte lautet: welche Techniken und Verfahrensweisen
werden im 19. Jahrhundert unter Berufung auf dieses Verhaeltnis von
Kuenstlern und Wissenschaftlern entwickelt, um Bilder – im weitesten
Sinne – herzustellen.
Es geht nicht um die Frage, wie die bildenden Naturkraefte dargestellt
werden. Es geht darum, wie die Naturgesetze unmittelbar genutzt
werden, um zu Darstellungen zu gelangen. Nicht auf das fertige Bild
soll der Blick gelenkt werden, sondern auf die Methoden der Abbildung.
Der Prozess der Bildherstellung ist das Thema der Tagung: auf welche
Weise in einer geeigneten Anordnung die gesuchten Bilder wie von
selbst entstehen sollen.

Programm:

Freitag, 1. 4. 2005: Kunst & Wachstum

9.30-10 h
Begrueßung und Einfuehrung

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Sektion A
Natur und kuenstlerischer Prozess
Moderation: Friedrich Weltzien

10-11 h
Dario Gamboni (Genf): Acheiropoiesis, Autopoiesis und potentielle
Bilder im 19. Jahrhundert.

11-12 h
Reinhard Wegner (Jena): Naturdarstellung als kuenstlerischer Prozess
im Werk von Carl Blechen.

12-13 h
Johannes Stueckelberger (Basel/Fribourg): Skying. Wolkenmalerei als
UEbungsfeld einer autopoietischen Aesthetik nach 1800.

[Pause: 13-15 h]

Moderation: Antonia Ulrich

15-16 h
Gert Groening (Berlin): Die goldene Axt. Wachstum und Kontrolle in
Puecklers Schriften – autopoietische Kraefte in der Konzeption des
Landschaftsgartens.

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Sektion B
Konzeptionen der Selbstorganisation

16-17 h
Friedrich Weltzien (Berlin): Zwischen Automatismusvorwurf und
Naturgarantie: „Selbsttaetigkeit“ als UEbersetzungsleistung.

17-18 h
Roberto Sanchino Martinez (Berlin): „Schaffen und Machen“.
Selbstorganisation und Bildung des Selbst bei Friedrich Nietzsche.

Samstag, 2. 4. 2005: Apparate & Experimente
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Sektion C
Risiko „Von selbst“
Moderation: Barbara Wittmann

9.30-10.30 h
Thomas Lange (Amsterdam/Giessen): Zum Verhaeltnis von Gewordenem und
Gemachtem in der romantischen Ruinenaesthetik.

10.30-11.30 h
Hans-Joerg Rheinberger (Berlin): Experimentelle Reorientierungen –
Claude Bernard.

11.30-12.30 h
Olaf Briese (Berlin): Ordnung statt Chaos. Seuchenstatistik im 19. Jh.
am Beispiel der Cholera.

[Pause 12.30–14.30 h]

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Sektion D
Fotografie als autopoietisches Medium
Moderation: Jessica Ullrich

14.30-15.30 h
Kelley Wilder (Oxford): William Henry Fox Talbot and the „Picture
which makes ITSELF“.

15.30-16.30 h
Jens Jaeger (Hamburg): Das Wunder toter Nachahmung? Diskurse ueber
Photographie um 1850.

16.30-17.30 h
Erna Fiorentini (Berlin): Kein Weg zur Erkenntnis? Die Fotografie in
John Herschels Methodik.

Eine Tagung des Sonderforschungsbereichs 626
„AEsthetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Kuenste“ an der
Freien Universitaet Berlin
Teilprojekt A2 „protomodernes Sehen zwischen aesthetischer
Weltwahrnehmung und wissenschaftlichem Objektivitaetsanspruch“

Freie Universitaet Berlin – Sfb 626, Altensteinstr. 2-4, D-14195 Berlin,
Tel. 030 / 83857403, Fax: 030 / 83857410
www.sfb626.de

Organisation und Planung: Dr. Friedrich Weltzien.
Wegen begrenztem Raumangebot wird um Anmeldung gebeten.
weltzienzedat.fu-berlin.de

Reference:
CONF: Autopoietische Abbildungsverfahren 19.Jh. (Berlin, 1-2 Apr, 05). In: ArtHist.net, Mar 5, 2005 (accessed May 10, 2025), <https://arthist.net/archive/27024>.

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