CONF 10.01.2005

XXVIII Deutscher Kunsthistorikertag (Bonn 16-20 Mar 05)

Sirit Gossel

XXVIII. DEUTSCHER KUNSTHISTORIKERTAG,
Universitaet Bonn,
16. - 20. Maerz 2005

ZEITGENOSSENSCHAFT ALS HERAUSFORDERUNG.
DER STATUS DER KUNSTGESCHICHTE HEUTE

Programm und Anmeldung unter http://www.kunsthistorikertag.de

!!!!!! Frist fuer reduzierte Teilnahmegebuehr laeuft aus am 30.01.05!!!!!!

Vom 16. - 20. Maerz 2005 wird in Bonn der XXVIII. Deutsche
Kunsthistorikertag mit internationaler Beteiligung ausgerichtet.

Veranstalter sind der Verband Deutscher Kunsthistoriker und die
Universitaet Bonn.

Fachvortraege und Diskussionen werden gehalten im Hauptgebaeude der

RHEINISCHEN FRIEDRICH-WILHELMS-UNIVERSITAET,
Regina-Pacis-Weg 3,
53113 Bonn

Der Kongresstitel Zeitgenossenschaft als Herausforderung zielt im Kern auf
das Spannungsfeld zwischen Zeitgebundenheit und Zeitgenossenschaft und
fordert dazu auf, den aktuellen Denk- und Handlungsraum zu nutzen. Denn
die Kunsthistoriker handeln, wenn sie an der Vergegenwaertigung des
Wissens ueber die Werke arbeiten, in der Gegenwart und sind ihr auch
verantwortlich. Dies wird in der Auseinandersetzung mit zeitgenoessischen
Werken besonders deutlich, die noch zur Bewertung anstehen. Die Sektionen
„Kunstgeschichte der Moderne – Moderne Kunstgeschichte“ und „Bauten der
1960er Jahre – veraltet aber noch nicht historisch?“ werden sicher
Kontroversen austragen.
Stoff fuer Kontroversen steckt auch im Plenum „’universalia sunt in re’ –
Sammlungen als kritische Masse“. Wenn Sammlungen Abbilder eines
Weltverstaendnisses sind – erben wir dann die Objekte in einer
vorbestimmten Interpretationsbindung? Die Sektion „Renaissance in Europa“
betrachtet die Modernisierung der Gesellschaften und Kuenste in einer
Zeit, in der Kuenstler ihre Zeitgenossenschaft zu thematisieren begannen.
Und die Sektion „Kein Epitaph“ zeigt, dass die vernachlaessigte
Byzanzforschung keineswegs untergegangen ist und weder ihren Gegenstand –
die Kunst des fruehen Christentums und Ost-Roms – noch ihre Fragestellung
nach ihrer spezifischen Bildlichkeit eingebuesst hat.

Die Kunstgeschichte ist durchaus kein kleines Fach. An unseren
Universitaeten zaehlte man vergangenen Wintersemester knapp 12900
Studierende, die Absolventenlisten belegen, wie viele ihr Studium
jaehrlich abschliessen. Kunstgeschichte ist also attraktiv und begehrt.
Wenn nun der Bedarf nach kunsthistorischem Wissen gewachsen ist, die
gesellschaftliche Nachfrage nach kunsthistorischer Kompetenz aber
zurueckgeht, was folgt daraus? Muss hingenommen werden, dass
Kultusbuerokratien die Ausbildungsdichte verringern, also
Wissenschaftlerstellen eingespart werden? Oder koennen die Kunsthistoriker
selbst die Nachfrage vergroessern und die Jobs erfinden, die sie zu
besetzen hoffen? Wie kann das gehen? Wer sind die Partner? Wieviel
Eigeninitiative braucht das, woher sollen die Mittel kommen, und wovon
soll man unterdessen leben?
Diese Fragen gehen alle Geisteswissenschaftler an, nicht nur die, die auf
keine gesicherte Zukunft blicken. Denn es geht ums Ganze. Die Sektion
„Studium, Beruf und Gesellschaft“ und das Plenum „Die Kunstgeschichte und
ihre Foerderer“ widmen sich deshalb dem Status der Kunstgeschichte heute
ganz direkt; die Sektion „Grenzbeschreitungen – Deutsche Kunstgeschichte,
von aussen und innen betrachtet“ beleuchtet die Disziplin von Ihren
Raendern her – aus dem Ausland und aus der Sicht anderer Disziplinen, die
ebenso an einer umfassenden Bildwissenschaft interessiert sind.

Im Rahmenprogramm des Kongresses werden neben anderen Veranstaltungen
Exkursionen zu umliegenden kunst- und bauhistorischen Sehenswuerdigkeiten
und ein Empfang in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik
Deutschland angeboten. Ferner wird der Deubner-Preis fuer aktuelle
kunsthistorische Forschung wieder vergeben, und es tagt die
Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Kunsthistoriker e.V. In einer
die Tagung begleitenden Verlagsausstellung praesentieren Fachverlage ihr
Programm.

Das gedruckte Programmheft liegt der Dezember-Ausgabe der Kunstchronik
bei, der Ablauf der Veranstaltung ist ab Dezember auch auf der Homepage
des Verbandes abrufbar (http://www.kunsthistorikertag.de).

Zum XXVIII. Deutschen Kunsthistorikertag werden rund 1000 Teilnehmer
erwartet.
Eine Voranmeldung fuer Mitglieder und Nichtmitglieder des Verbands ist mit
reduzierter Tagungsgebuehr bis zum 30. Januar 2005 moeglich, danach ist
der volle Preis zu entrichten.

Schriftliche Voranmeldungen sind bitte zu richten an den

Verband Deutscher Kunsthistoriker e. V.
Geschaeftsstelle
c/o Zentralinstitut fuer Kunstgeschichte
Meiserstrasse 10
80333 Muenchen
Fax: 0049-(0)89-54505221
eMail: anmeldungkunsthistoriker.org
web: http://www.kunsthistoriker.org

Quellennachweis:
CONF: XXVIII Deutscher Kunsthistorikertag (Bonn 16-20 Mar 05). In: ArtHist.net, 10.01.2005. Letzter Zugriff 10.05.2025. <https://arthist.net/archive/26897>.

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