19.-20.11.04)
Sammlerinnen zeitgenössischer Kunst
von Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz
SYMPOSIUM IM NEUEN MUSEUM WESERBURG BREMEN
19. und 20. November 2004
Nach dem großen Museumsboom in den 1980er Jahren schmelzen die Kulturetats
der öffentlichen Haushalte immer stärker zusammen. Selbst Museen, die bis
vor kurzem noch über Ankaufetats verfügten, müssen neue Wege gehen.
Private Sammlungen gewinnen im Zuge dieser Entwicklung an immer größerer
Bedeutung. Das Neue Museum Weserburg Bremen, das erste europäische
Sammlermuseum zeitgenössischer Kunst, veranstaltet deswegen im Rahmen der
Ausstellung "Female Identities? KünstlerInnen der Sammlung Goetz" ein
Symposium zum Thema "Sammlerinnen zeitgenössischer Kunst. Von Peggy
Guggenheim bis Ingvild Goetz".
Es wird dabei nicht nur um Fragen des Sammlungsaufbaus und der
Sammlungsstrategien gehen. Auch das Selbstverständnis der Sammlerinnen und
die Formen ihrer Kunstvermittlung sollen thematisiert und reflektiert
werden: Welche Kunst(richtungen) sammeln bzw. sammelten Frauen? Gibt es
mediale, ethnographische, thematische oder ästhetische Schwerpunkte in den
Sammlungen? Gibt es eine Präferenz für Künstlerinnen, werden gar
Künstlerinnen durch den gezielten Ankauf ihrer Werke in ihrem
Kunstschaffen unterstützt? Unterscheidet sich darin u. a. "weibliches" von
"männlichem" Sammeln?
Warum wird gesammelt? Stehen die Sammlerinnen in einer bestimmten
Familientradition, haben sie das Sammeln zusammen mit ihrem Ehemann bzw.
Partner begonnen, lassen sie sich bei ihrem Ankauf von anderen beraten
oder entscheiden sie autonom? In welcher Form machen sie ihre Sammlungen
der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich? Stellen sie ihre
Sammlungen öffentlichen Museen zur Verfügung oder gründen sie eigene
Museen, treten sie gar selbst als Ausstellungsmacherinnen hervor?
Das Symposium ist in drei Sektionen unterteilt. Die erste ist dem Phänomen
der Sammlerpaare gewidmet, bei denen nach dem Tod des männlichen Partners
die Sammlerinnen das gemeinsame kulturelle Engagement alleinverantwortlich
fortgesetzt haben bzw. fortsetzen. In der zweiten Sektion werden
Sammlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts und in der dritten Sammlerinnen
der Moderne und der Gegenwart vorgestellt. In einer abendlichen
Podiumsdiskussion erweitert sich zudem der Blick auf die Frage
"Öffentliche Privatmuseen - die Zukunft der Kunstvermittlung?".
VertreterInnen öffentlicher und privater Kulturinstitutionen werden über
ihre Sichtweise zur Zukunft der Kunstvermittlung in Zeiten immer
geringerer öffentlicher Kulturetats diskutieren.
PROGRAMM
Freitag, 19. November 2004
10.00 Uhr
Prof. Dr. Thomas Deecke (Bremen): Begrüßung
Dr. Dorothee Wimmer (Bremen): Einführung
Sammlerinnen - Sammlerpaare
10.15 Uhr
Dr. Dorothee Hansen (Bremen)
Adele Wolde (1852-1932) - eine Bremer Sammlerin französischer Kunst des
Impressionismus und Spätimpressionismus
11.15 Uhr
Dr. Andrea Pophanken (München)
"Van Gogh ist bei mir! Das ist ein lieber Gast". Thea Sternheim als
Kunstsammlerin
12.15 Uhr
Pause
12.30 Uhr
Dr. Rudolf Koella (Zürich)
Hedy Hahnloser und ihre Künstlerfreunde, die Nabis und die Fauves
13.30 Uhr
Mittagspause
14.30 Uhr
Isabel Kauenhoven (Berlin)
Ein Leben inmitten der Kunst: Die Sammlerin Erika Hoffmann in Berlin
Sammlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts
15.30 Uhr
Anneke Bokern (Amsterdam)
Vom Realismus zum Idealismus. Helene Kröller-Müllers Sammlung zum "Nutzen
und Genuss des Gemeinwesens"
16.30 Uhr
Pause
16.45 Uhr
Dr. Henrike Junge-Gent (Gifhorn)
Ida Bienert - Sammlerin und Mäzenin der Avantgarde in Dresden
19.00 Uhr
Podiumsdiskussion
"Öffentliche Privatmuseen - die Zukunft der Kunstvermittlung?"
Elke Ahrens, Kustodin der Sammlung Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Thomas Deecke, Direktor des Neuen Museum Weserburg Bremen
Carmen Emigholz, Sprecherin der Kulturdeputation Bremen
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Direktor der Kunsthalle Bremen
Moderation:
Jochen Stöckmann, freier Journalist (FAZ, DeutschlandRadio), Hannover
Samstag, 20. November 2004
10.00 Uhr
Prof. Dr. Uwe Fleckner (Hamburg): Begrüßung
Dr. Dorothee Wimmer (Bremen): Einführung
Sammlerinnen der Moderne und der Gegenwart
10.15 Uhr
Christina Feilchenfeldt (Berlin)
"The Spirit of Modernism" - die Sammlerin Galka Scheyer
11.15 Uhr
Dr. Stephanie Tasch (Berlin)
"Serving the future instead of recording the past": Peggy Guggenheims
parallele Leben als Sammlerin, Galeristin und Mäzenin
12.15 Uhr
Pause
12.30 Uhr
Dr. Dorothee Wimmer (Bremen)
"Art in Progress" - die Galeristin, Sammlerin und Museumsgründerin Ingvild
Goetz in München
13.30 Uhr
Carolin Knebel (Berlin)
Lagern, Ausstellen, Forschen - die Sammlerin Maja Oeri und das Schaulager
in
Basel
14.30 Uhr
Ende des Symposiums
16.00 Uhr
Forumstreffen der AG "Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts"
---
Die Teilnahme an den Vorträgen und der Podiumsdiskussion ist kostenlos.
Veranstaltungsort/Kontakt:
Neues Museum Weserburg Bremen
Teerhof 20, D- 28199 Bremen
Telefon: 0421 / 59 83 915
Telefax: 0421 / 50 52 47
email: wimmernmwb.de
www.nmwb.de
Konzeption:
Prof. Dr. Uwe Fleckner, Dr. Dorothee Wimmer
Organisation:
Prof. Dr. Thomas Deecke, Prof. Dr. Uwe Fleckner, Dr. Carola Muysers, Dr.
Dorothee Wimmer, Karola Booss
Eine Veranstaltung des Neuen Museum Weserburg Bremen in Kooperation mit
Prof. Dr. Uwe Fleckner (Universität Hamburg), der Universität Bremen, der
Kunsthalle Bremen und dem Ulmer Verein (AG "Künstlerinnen des 20.
Jahrhunderts").
Mit Unterstützung der Museums-Freunde Weserburg e.V.
Reference:
CONF: Sammlerinnen zeitgen. Kunst (Bremen 19 - 20 Nov 04). In: ArtHist.net, Oct 30, 2004 (accessed Dec 10, 2023), <https://arthist.net/archive/26667>.