CFP 17.03.2002

HyperKult 11(4.-6.7.02, Lueneburg, D)

Claus Pias

PAPERS

CALL FOR PAPERS
DEADLINE: 3. Mai 2002

»HyperKult 11«

Das Unsichtbare

Medien, Spuren, Verluste

Rechen- und Medienzentrum und Fach Kulturinformatik an der
Universitaet
Lueneburg

4.-6.7.2002
Fachgruppe »Computer als Medium«
im Fachbereich »Informatik und Gesellschaft« der Gesellschaft fuer
Informatik e.V.
Labor Kunst und Wissenschaft

Call for Participation

Medien, auch digitale, lassen sich nur an dem beobachten, was sie an
Formbildungen zulassen oder verhindern. In ihren fruehen Zeiten
erkennt man an ihnen also das, was mit ihnen (noch) nicht geht:
Bilder offenbaren ihre Pixelstruktur, Musik klingt technoid, Szenen
sind in bleiches Mondlicht getaucht, Filme ruckeln, Netze lassen auf
sich warten. Es haben sich so Stile gebildet, die aus der Not ein
Ausdrucksmittel gemacht haben, die mit der Form des Mediums spielen.
Im Prozess der Perfektionierung der Medien verschwinden nach und nach
ihre Eigentuemlichkeiten, sie werden unsichtbar, verlieren ihre Form,
verschwinden hinter Wahrnehmungsschwellen.

Laesst sich nun eine Stilgeschichte des Verschwindens schreiben, das
Kommen und Gehen von Formeinschraenkungen, die urspruenglich Folgen
von
Kinderkrankheiten waren? Haben Computermedien also eigene Stile, gibt
es etwa einen charakteristischen Sound der Soundkarte, eine Faktur
des digitalen Bildes, eine Machart des digitalen Kinos? Welche sind
die technischen Stufen der Unsichtbarmachung digitaler Medien? Und
was bleibt, wenn das alles verschwunden sein wird?

Unsichtbarkeit kann aber auch absichtlich hergestellt werden, zum
Zwecke der Privatheit auf der einen, zum Zwecke ihrer Aufhebung auf
der anderen Seite. User hinterlassen unfreiwillig Spuren, die -
unsichtbar - fremdem Zwecken untergeordnet werden. Markierungen
verbergen sich in Dokumenten, unsichtbar, unhoerbar, unloeschbar, und
hinterlassen so Spuren auf Festplatten und WebSites. Gibt es Wege zur
Sichtbarmachung dieser Spuren? Wie laesst sich Anonymitaet und damit
Unsichtbarkeit im Netz ins Werk setzen?

Das Thema laesst Zugaenge aus vielen Richtungen zu: aus der Technik,
die
den Rahmen des allmaehlichen Verschwindens der digitalen Medien
steckt, aus den Geisteswissenschaften, die die Raender des Sichtbaren
sichtbar machen koennten, aus der Kunst, die das unsichtbare Medium
sichtbar macht.

Termine

Senden Sie bitte ein- bis zweiseitige Zusammenfassungen Ihres
Beitrags zum Workshop HyperKult 11 (wissenschaftliche Vortraege,
Demonstrationen technischer oder kuenstlerischer Art)

bis zum 3. Mai 2002 an

Universitaet Lueneburg
Rechenzentrum
HyperKult
21332 Lueneburg
mailto:hyperkultuni-lueneburg.de

Organisation:
Rolf Grossmann
Martin Schreiber
Martin Warnke

Programm:
Lena Bonsiepen (Humboldt-Universitaet zu Berlin)
Klaus Brunnstein (Universitaet Hamburg)
Wolfgang Coy ((Humboldt-Universitaet zu Berlin)
Rolf Grossmann (Universitaet Lueneburg)
Claus Pias (Bauhaus-Universitaet Weimar)
Martin Schreiber (Universitaet Lueneburg)
Georg Christoph Tholen (Universitaet Basel)
Martin Warnke (Universitaet Lueneburg)

Literatur:
»HyperKult« Geschichte, Theorie und Kontext digitaler Medien,
herausgegeben von Martin Warnke, Wolfgang Coy und Georg-Christoph
Tholen, Stroemfeld Verlag, Basel 1997

Internet:
http://www.uni-lueneburg.de/hyperkult

--
Dr. Claus Pias
Bauhaus-Universitaet Weimar
Fakultaet Medien
Bauhausstr. 11
99423 Weimar

Quellennachweis:
CFP: HyperKult 11(4.-6.7.02, Lueneburg, D). In: ArtHist.net, 17.03.2002. Letzter Zugriff 20.04.2024. <https://arthist.net/archive/24899>.

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