CONF 25.11.2020

Haus – Geschlecht – Sicherheit (online, 7-8 Dec 20)

07.–08.12.2020
Anmeldeschluss: 04.12.2020

Elisabetta Cau, Justus-Liebig-Universität Gießen

Haus – Geschlecht – Sicherheit. Diskursive Formierungen in der Frühen Neuzeit

Online-Veranstaltung des interdisziplinären Forschungsprojekts "Das Haus als Sicherheit und die (Un-)Sicherheit der Geschlechter", (SFB/ TRR 138 "Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive")

Als Nucleus der politischen (und göttlichen) Weltordnung besaß das Haus eine zentrale Bedeutung für die Organisation der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Seit dem 15. Jahrhundert war es in ökonomischen, erzieherischen, gemeindlichen und ästhetischen Zuständigkeitsbereichen der maßgebliche Garant sozialer Stabilität. Insbesondere wurde dem Haus eine zugleich formende wie absichernde Funktion für die Geschlechterordnung zuteil. Hinsichtlich der ihm zugeschriebenen Sicherheitsleistungen bedeutete die Mehrdimensionalität des Hauses (Gebäude, soziale Gruppe, gesellschaftliches Ordnungsmodell) aber auch eine hohe Ambivalenz. Die Analyse dieser Zusammenhänge, ihrer diskursiven Ausgestaltung in der Verklammerung unterschiedlicher gesellschaftlicher Teilbereiche (Ökonomie, Recht, Theologie, Politik, visuelle Kultur, Kunst) stand bislang aus und ist Gegenstand der Tagung.

Die Tagung findet digital statt, um Anmeldung unter elisabetta.caukunstgeschichte.uni-giessen.de wird bis zum 04.12.2020 gebeten.


PROGRAMM:

Montag, 07.12.2020

09:00-09:30: Begrüßung und Einführung in die Tagung

09:30-13:00: Sektion 1: Konzepte, Problemstellungen der Forschungsfelder in den Disziplinen (Chair: Heide Wunder, Bad Nauheim)

9:30-10:20: Inken Schmidt-Voges (Marburg): Haus – Privatheit – Sicherheit. Konjunkturen und Ambivalenzen historiographischer Konzepte

10:30-11:20: Daniela Hammer-Tugendhat (Wien): Haus – Geschlecht – Unsicherheit

11:30-12:20: Keynote lecture von Daniel Schläppi (Bern): Sicherheitsrisiko Mann. Der Rat der Kleinstadt Zug und seine "Sozialarbeit avant la lettre" im Infight mit Übelhausern, Säufern, Schlägern und notorisch Renitenten (17. und 18. Jahrhundert)

12:20-13:00 Diskussion

13:00-14:00: Mittagspause

14:00-16:30: Sektion 2: Haus, Geschlecht und Sicherheit in Theologie und Philosophie (Chair: Anna Becker, Aarhus)

14:00-14:50: Joseph Freedman (Tuscaloosa/Alabama): Haus, Geschlecht und Stabilität in schulphilosophischen Schriften während der Frühen Neuzeit

15:00-15:50: Joachim Werz (Tübingen): Die Haussegnung im frühneuzeitlichen Katholizismus. Ein exemplarischer Durchblick aus liturgiehistorischer Perspektive

16:00-16:30 Diskussion


Dienstag, 08.12.2020

9:00-12:30: Sektion 3: Literarische Problematisierungen von Haus, Geschlecht und Sicherheit (Chair: Jürgen Wolf, Marburg)

9:00-09:50: Tina Terrahe (Marburg): Der Tabubruch als Sicherheitslücke. Domestizierung und mythischer Ursprung in der „Melusine“ des Thüring von Ringoltingen

10:00-10:50: Anna Katharina Nachtsheim (Bonn): „nû stuont vrou Gîburc ze wer / mit ûf geworfeme swerte“.Weiblichkeit und (äußere) Bedrohung im „Willehalm“ Wolframs von Eschenbach

11:00-11:50 Sigrid Ruby (Gießen): Das ganze Haus ist sicher und (k)ein Frauenkörper: Les Blasons domestiques von Gilles Corrozet (1539)

12:00-12:30: Diskussion

12:30-14:00 Mittagspause

14:00-18:00: Sektion 4: Die Verortung der Geschlechter im Haus – visuell, performativ, diskursiv (Chair: Margareth Lanzinger, Wien)

14:00-14:50: Elisabetta Cau (Gießen): Die Frau und das Haus – zur visuellen Verknüpfung von weiblichem und architektonischem Körper

15:00-15:50: Raffaella Sarti (Urbino): „Case aperte“ in early-modern Italy

16:00-16:50: John Egle (Marburg): Sicherheit und Geschlechterkonzepte. Die oeconomia als gesellschaftlicher Stabilitätsgarant in frühneuzeitlichen Diskursen

17:00-17:30: Diskussion

17:30-18:00: Ergebnissicherung, Diskussion und Abschluss der Tagung

Quellennachweis:
CONF: Haus – Geschlecht – Sicherheit (online, 7-8 Dec 20). In: ArtHist.net, 25.11.2020. Letzter Zugriff 23.04.2024. <https://arthist.net/archive/24004>.

^