CONF Mar 7, 2020

Adolf Hölzel im Kontext der internationalen Moderne (Stuttgart, 27-28 Mar 20)

Staatsgalerie Stuttgart, Großer Vortragssaal, Konrad-Adenauer-Straße 30-32, 70173 Stuttgart, Mar 27–28, 2020

Dr. Carla Heussler

Internationale wissenschaftliche Fachtagung

Die von Dr. Carla Heussler organisierte Tagung wird von der Freien Kunstschule Stuttgart in Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Adolf Hölzel-Stiftung, der Péter-Horváth-Stiftung sowie dem Hermann-Stenner-Freundeskreis gefördert.

Freitag, 27. März bis Samstag, 28. März 2020

Staatsgalerie Stuttgart, Großer Vortragssaal, Konrad-Adenauer-Straße 30-32, 70173 Stuttgart

Adolf Hölzel gehört zu den zentralen Wegbereitern moderner Kunst in Deutschland. Als Maler, Kunsttheoretiker und Pädagoge setzte er entscheidende Impulse für die Avantgarde.
Der 1853 in Olmütz (Mähren) geborene Hölzel baute bereits in seiner Dachauer Zeit von 1887-1905 eine Kunstschule auf, die einen internationalen Ruf genoss und Schüler aus Schweden, den Vereinigten Staaten, der Schweiz und Österreich anzog. In Dachau begann der Künstler seine Lehre von den künstlerischen Mitteln zu entwickeln, die in Abkehr von akademischen Ausbildungstraditionen die Gesetzmäßigkeiten eines harmonischen Bildaufbaus aus Linien, Formen und Farben jenseits einer naturalistischen Wiedergabe der Realität beinhaltete. Diese Überlegungen schaffen die Grundlage für Hölzels eigenständigen Weg in die Abstraktion. Im Jahr 1905 wird der Künstler an die Königliche Akademie der bildenden Künste nach Stuttgart berufen. Schnell konnte der begnadete Pädagoge eine Reihe hochtalentierter Schülerinnen und Schüler um sich scharen.
Neben der Brücke in Dresden und dem Blauen Reiter in München etablierte sich ein weiteres Zentrum des Expressionismus in Stuttgart mit Hölzel als Spiritus Rector. Etwa zeitgleich mit Wassily Kandinsky vollzieht der Künstler in der Zeit um 1912 den endgültigen Schritt in die Ungegenständlichkeit. Anders als bei seinem russischen Kollegen spielen dabei weltanschaulich-esoterische Beweggründe, wie dieser sie etwa in seiner Schrift „Über das Geistige in der Kunst“ darlegt, keine Rolle. Hölzel folgt seinem Motto „Kunst ist eine Wissenschaft“ und leitet den Verzicht auf mimetische Bezüge in der Malerei allein aus bildimmanenten Faktoren ab.

Programm:

Freitag 27. März 2020

10:00 Uhr:
Begrüßung: Martin R. Handschuh, Rektor der Freien Kunstschule Stuttgart
Grußworte: Dr. Ina Conzen, stell. wissenschatliche Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart
Dr. Frank Oppenländer, Vorstandsvorsitzender der Adolf Hölzel-Stiftung
Einführung: Dr. Carla Heussler

Sektion I. Adolf Hölzel im Kontext der internationalen Moderne
Moderation: Ina Conzen

10:30 - 11:00: Kanae Aoki, Japan: Possibility for Introducing Hölzel in Japan: Position and Context

11:00 - 11:30: Rebecca Schmetz: Adolf Hölzels Schriftblätter – Schrift als künsterlerisches Element

11:30 - 12:00: Kaffeepause

12:00 - 12: 30: Kerstin Thomas, Stuttgart: “Empfindung für einfache, große Formen” - Die Pfullinger Hallen und das Vorbild Puvis de Chavannes

12.30 – 13:00 Diskussion

Mittagspause

Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung: “Ida Kerkovius. Die ganze Welt ist Farbe”

Sektion II.: Adolf Hölzel und die Glasmalerei
Moderation: Wolf Eiermann, Schweinfurt

14:30 -15:00: Ulrich Röthke, Cottbus: Pythagoräische Ideen als Grundlage für die Konzeption der Stuttgarter Rathausfenster

15:00 – 15:30 Valentin Saile, Stuttgart: Erläuterung zu den Originalen im Gespräch - alternative Entwürfe zu den Stuttgarter Rathausfenstern

15:,30 – 16:00 Kaffeepause

16:00 - 16:30: Daniel Parello, Freiburg: Adolf Hölzel und die mittelalterliche Glasmalerei

16:00 - 17:00 Uhr: Elisa Tamaschke, Berlin: “Juwelhaft” und missglückt. Otto Meyer-Amdens Glasmalerei für Zürich-Wiedikon

17: 30 Uhr Abendveranstaltung
Begrüßung: Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart
Grußwort: Martin R. Handschuh

18.00 Uhr: Festvortrag: Raphael Rosenberg, Wien: Warum Adolf Hölzel nicht als Erfinder der Abstraktion in die Kunstgeschichte eingegangen ist

Samstag, 28. März 2020
Sektion III.: Pädagogik: Die Hölzelschülerinnen und Hölzelschüler in Dachau und Stuttgart
Moderation: Ulrich Röthke

10:00 - 10:30: Alexander Klee, Wien: Hölzels Pädagogik im internationalen Kontext

10:30 – 11:00: Jutta Mannes, Dachau: Adolf Hölzel und seine Dachauer Malschule

11:00 - 11:30: Kaffeepause

11:30 - 12:00: Karin Schuff, München: Adolf Hölzel und seine schwedischen Schülerinnen

12:00 - 12:30: Carla Heussler, Stuttgart: Neue Wege: Adolf Hölzels Schülerinnen in Stuttgart

13:00 - 14:30 Mittagspause

Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung “Drucksache Bauhaus”

Sektion IV.: Die Lehre Adolf Hölzels auf dem Weg in die Moderne
Moderation: Carla Heussler

14:30 – 15:00: Eva-Marina Froitzheim, Stuttgart: Hermann Stenner - Meisterschüler von Adolf Hölzel

15: 00 - 15: 30: Peter Stasny, Wien: Ludwig Hirschfeld-Mack und Hölzels “Grammatik der Malerei”

15:30 - 16:00: Vera Hausdorff, Zürich: Neuer Blick auf Camille Graesers Unterricht bei Adolf Hölzel und sein Einfluss auf das Werk nach 1944

16:00 – 16:30: Abschlussdiskusion

Referenten:
Dr. Kanae Aoki, Wakayama
Dr. Ina Conzen
Prof. Dr. Wolf Eiermann, Schweinfurt
Dr. Eva-Marina Froitzheim, Stuttgart
Vera Hausdorff, M.A., Zürich
Dr. Carla Heussler, Stuttgart
Dr. Alexander Klee, Wien
Dr. Jutta Mannes, Dachau
Dr. Daniel Parello, Freiburg
Dr. Ulrich Röthke, Cottbus
Prof. Dr. Raphael Rosenberg, Wien
Valentin Saile, Stuttgart
Rebecca Schmetz M.A., Frankfurt/Main
Karin Schuff, München
Mag. Art. Dr. Peter Stasny, Wien
Dr. Elisa Tamaschke, Berlin
Prof. Dr. Kerstin Thomas, Stuttgart

Reference:
CONF: Adolf Hölzel im Kontext der internationalen Moderne (Stuttgart, 27-28 Mar 20). In: ArtHist.net, Mar 7, 2020 (accessed Apr 13, 2025), <https://arthist.net/archive/22807>.

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