Paradoxien des Fortschritts – Globale Durchlässigkeiten und Wandlungen avantgardistischer Ideen und Praktiken
Avantgarden gelten als Bewegungen, die darauf abzielen, eine umfassende Transformation im künstlerischen, ökonomischen wie politischen Terrain herzustellen. Sie stehen in all ihren Ausprägungen für eine meist radikale Abkehr von der Vergangenheit und ihren Normierungen. Ihr Blick gilt dem Fortschritt und der Neuaushandlung dessen, was eine emanzipierte wie zeitgemäße Kunst und Gesellschaft ausmachen und darstellen soll. Aber welche Stimmen initiieren und führen diesen Fortschrittsgedanken an? Wer soll von dieser Botschaft angesprochen werden? Und wie sind die oftmals in elitären Zirkeln erdachten Zukunftsszenarien überhaupt greifbar, transparent und verstehbar?
Das Symposium Paradoxien des Fortschritts, das von einer Gruppe von Nachwuchswissenschaftler*innen initiiert wurde, wirft die Frage auf, inwieweit der Anspruch die Gesellschaft durch Kunst fortschrittlich zu verändern, uns heute noch bestimmt und in welchem Verhältnis die globale Kunst hierzu steht. Ausgehend von einer wissenschaftlichen Analyse historischer globaler Avantgarden soll hierfür eine Brücke geschlagen werden in die zeitgenössische transdisziplinäre Kunstpraxis. Mithilfe des Begriffs der Durchlässigkeit wird der Versuch unternommen, die inhärenten Paradoxien des Fortschrittgedankens auf den Prüfstand zu stellen: Wie offen zeigen sich Institutionen und Ansätze des Fortschrittdenkens? Wie werden Grenzen, wie die zwischen Kunst und Leben, neu vermittelt? Welche Medien kommen hierbei zum Einsatz und für welche Gruppen sind diese zugänglich? Lassen sich Trennungen zwischen sozialen Kategorien wie Klasse, ethnischen Gruppierungen und Gender reflektieren oder gar auflösen?
Programm
Donnerstag, 5. März 2020
18.00 Uhr – Begrüßung & Einführung
19.00 Uhr
Globalising the 20th and 21st-Century Avant-Gardes: Two Readings
Keynote von Sascha Bru
20.00 Uhr – Abendessen
21.00 Uhr
Performance von Boyzie Cekwana
Freitag, 6. März 2020
10.00 Uhr
Multiplicities of Thinking and Practice in Asian Context
Franziska Koch, Sandra Chatterjee, Goutam Gosh
11.30 Uhr – Kaffeepause
12.00 Uhr
Frontiers of Visual Culture
Ralf Michael Fischer, Manuel Mathieu
13.00 Uhr – Mittagessen
14.00 Uhr
Patterns of the Permeable
Gerd Hurm, Hadja-Saran Condé
15.00 Uhr – Kaffeepause
15.30 Uhr
Performative Aspects of Avant-Gardes
Roberto Robalinho, Tania Tipermann, Peter Marx
17.00 Uhr – Kaffeepause
17.30 Uhr
Performances and Interventions
Chiara Bugatti, Voin de Voin, Sarvenaz Mostofey
19.00 Uhr – Abendessen
20.00 Uhr
Negritude as temporal, political and cultural Avant-Garde in the French colonies of West-Africa
Keynote von Amadou Oury Bâ
21.00 Uhr
Filmscreening kuratiert von Léa Morin
Samstag, 7. März 2020
11.00 Uhr
Educative Performance Workshop mit Maayan Danoch
13.00 Uhr – Mittagessen
14.00 Uhr
Intermedia Connections in Futurisms
Günter Berghaus, Larissa Maria Müller, Thea Santangelo
15.30 Uhr – Kaffeepause
16.00 Uhr
Lesungen kommentiert von Dorothee Kimmich mit Omar al-Jaffal, Farah Barqawi, Dima Hamadeh
17.30 Uhr – Kaffeepause
18.00 Uhr
Elitist circles versus Avant-Garde educational ideas
Karin Amos, Andrée Gerland, Sebastian Thies
19.00 Uhr – Closing Round Table
20.00 Uhr – Abendessen und Afterparty
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Eberhard Karls Universität Tübingen und wird gefördert durch Mittel der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen.
In englischer Sprache statt. Eintritt frei.
Tagespauschale für Verpflegung inkl. Mittagessen, Abendessen, Kaffee und Getränke:
20 Euro/10 Euro für Studierende.
Anmeldung bis zum 27. Februar 2020 per E-Mail an Lisa Hövelborn,
l.hoevelbornakademie-solitude.de, Tel. + 49 (0)711 99619 482
Quellennachweis:
CONF: Paradoxien des Fortschritts (Stuttgart, 5-7 Mar 20). In: ArtHist.net, 12.02.2020. Letzter Zugriff 20.04.2024. <https://arthist.net/archive/22620>.