CONF 04.12.2019

Heroinnen auf der Bühne der Salzburger Festspiele (Salzburg, 18-19 Jun 20)

Salzburg, 18.–19.06.2020
Anmeldeschluss: 28.02.2020

Universität Salzburg

Elektra und Iphigenie: Heroinnen auf der Bühne der Salzburger Festspiele in Moderne und Gegenwart

Das 100-jährige Jubiläum der Salzburger Festspiele und insbesondere die Neuinszenierung von Richard Strauss‘ Oper Elektra im Jahr 2020 möchten wir zum Anlass nehmen, den antiken Mythos und die Tragödien um Elektra und Iphigenie in ihrem „magischen Spiegel“ (Hugo von Hofmannsthal) auf der Bühne der Festspiele in Moderne und Gegenwart in einem interdisziplinären Symposium an der Universität Salzburg aufleuchten zu lassen.

Als mythologische Gestalten wie in ihren Rollenprofilierungen auf der Bühne gehören Elektra und Iphigenie zweifelsohne zu den heroischen Amivalenzfiguren im facettenreichen Ensemble unseres kulturellen (Theater-)Gedächtnisses. Sie verweisen schwesterlich aufeinander, entziehen sich aber gleichzeitig eindeutigen Zuordnungen; beide sind als unerschöpfliche und rätselhafte Trope zu verstehen, in der Einst und Jetzt, Hier und Anderswo ineinandergreifen: variiert und gegenläufig erzählt, dargestellt und inszeniert.

Im Rahmen des Symposiums sollen Resonanzen beider Figuren aus der Tragödie in der Moderne exemplarisch und in ihrer soziokulturellen, institutionellen und ästhetischen Bedingtheit beleuchtet werden, insbesondere in richtungsweisenden Festivalproduktionen wie der Salzburger Erstaufführung von Richard Strauss Elektra, (1934; Clemens Krauss, Lothar Wallerstein und Alfred Roller), Goethes Iphigenie auf Tauris (1928 mit Musik von Georg Friedrich Händel; Richard Beer-Hofmann und Alfred Roller) oder der musikalisch-inszenatorischen Zusammenarbeit von Bruno Walter, Marie Gutheil-Schoder, Alfred Roller und Grete Wiesenthal an der Gluck’schen Iphigenie in Aulis (1930). Außerdem wird nach wiederkehrenden Motiven gefragt werden, die das Faszinosum und Tremendum der Figuren für Regie, Musik und Drama ausmachen: Bühnentode, Klage, tragische Verstrickungen und Konflikte, die Verkomplizierung jeglicher Geschlechterverhältnisse…

Dem Profil der Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft wie des Programmbereichs Figurationen des Übergangs entsprechend liegt der konzeptionelle Fokus des Symposiums auf den szenischen Künsten und dem Zusammenwirken ihrer Parameter (Musik, Theater, Choreografie und Geste) im Ensemble und zweitens auf der (inszenierungs-)analytischen Nahtstelle von Szene, Text und Komposition. Elektra und Iphigenie sind, so die These, als geradezu paradigmatische Figuren des Übergangs in vielerlei Hinsicht zu verstehen: des Übergangs von Leben zu Tod, von Künsten, von Wissenskulturen.

Wir bitten um ein Abstract mit Titel im Umfang von ca. 200 Wörtern und eine Kurzbiographie. Die Unterlagen sind bis 28.2.2020 zu richten an musik.tanzwissenschaftsbg.ac.at

Reise- und Übernachtungskosten werden, vorbehaltlich der Bewilligung entsprechender finanzieller Mittel, im Rahmen einer Pauschale übernommen

Die Zusagen erfolgen bis 8.3.2020.

Konzept: Irene Brandenburg, Nils Grosch, Nicole Haitzinger (Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft)

Quellennachweis:
CONF: Heroinnen auf der Bühne der Salzburger Festspiele (Salzburg, 18-19 Jun 20). In: ArtHist.net, 04.12.2019. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/22231>.

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