Das Symposium geht dem Begriff des Digitalen für den Fachbereich der Kunst- und Kulturvermittlung nach.
Dieser Fachbereich beschäftigt sich u.a. mit Repräsentationskritik und postkolonialen Themen und weist starke Überschneidungen mit der kritischen Museologie und den Museumswissenschaften auf, hat aber selbst noch keine eigene Haltung zum Digitalisierungsbegriff entwickelt.

Daher wird im ersten Teil des Symposiums, Digitalisierung: Dissens und Chancen, in Keynote Lectures der Begriff "Digital" in einigen seiner Facetten beleuchtet. Es geht hier um eine Überprüfung der Zuschreibungen an den Begriff, etwa, dass er in Kombination mit Museen oftmals synonym mit "Zugänglichkeit / Access" oder "Demokratisierung" gesetzt wird.
Es sprechen Nora Sternfeld und Roopika Risam sowie Martina Leeker.

Im zweiten Teil werden "best practice und complaints" in Impulsvorträgen vorgestellt. Aino Moongo, Judith Ackermann, Yvette Mutumba, Anne Luther und Mandana Roozpeikar zeigen Zugänge über das "Spiel" oder "(post)-antikoloniale Archive" auf.

Im dritten Teil Digitales Denken/ Postkoloniales Denken zeigen Fazil Moradi, Jael Lehmann, Jessica Lauren Elizabeth Taylor und Haidy Geismar einige Problemfelder und Blinde Flecken des Digitalen.

Der vierte Teil widmet sich Visionen: Strukturen aufbrechen. Es soll ganz explizit darum gehen, was genau sich (in Museen) strukturell durch das Digitale verändert und was sich für die Umsetzung von Digitalisierung verändern muss. Hier sprechen und diskutieren Anika Meier, Katrin Glinka, Nora Al-Badri, Forensic Architecture und Christian Huberts.

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster "Das Wissen der Künste" ist in Vorbereitung, mit einem weiteren Panel zu Erinnerungskultur(en).
Das Symposium ist eine Kooperation zwischen der FU, Fachbereich Theaterwissenschaft (Prof. Dr. Jael Lehmann) und der UdK, Institut für Kunst im Kontext (Prof. Dr. Jörg Heiser).
Es wird gefördert durch die DFG.

Um Anmeldung aufgrund begrenzter Plätze per Mail wird gebeten: y.zindeludk-berlin.de

Programm:

10 – 11 Uhr
Collections as Commons. Öffentliche Sammlungen im Zeitalter digitaler Privatisierung
Prof. Dr. Nora Sternfeld (documenta Professorin, Kassel)

11 – 12 Uhr
Was ist digital?
Prof. Dr. Martina Leeker (Leuphana Universität Lüneburg Center for Digital Cultures bis 2018, nun Independent lecturer for Theatre and Media-Science)

12 – 13 Uhr
DH Poco – Netzwerk zu postkolonialer Forschung über das Digitale
Prof. Dr. Roopika Risam (Salem State University, Salem, Massachusetts)

13 – 14 Uhr PAUSE
Artist Lunch by Asli Hatipoglu

4. Juli - Session 2
Digitale Vermittlungsformen, best practice und complaints

14 - 14:30 Uhr
Aufbau von digitalen Archiven vom globalen Süden her gedacht
Aino Moongo (Stolen Moments - Namibian Music History Untold)

14:30 - 15 Uhr
Digitale Visualisierungsmöglichkeiten von Provenienzketten
Dr. Anne Luther (Exzellenzcluster „translocations“)

15 - 15:30 Uhr
C& eine digitale Plattform
Dr. Yvette Mutumba (Herausgeberin C& und Co-Kuratorin 10. Berlin Biennale)
30 Min Q + A

16 - 16:30 Uhr
Potentiale von Games für die museale Bildungsarbeit
Prof. Dr. Judith Ackermann (FH Potsdam, PKKB, Postdigitale Kunstpraktiken in der Kulturellen Bildung)

16:30 - 17 Uhr
Das Computerspiel als Vermittlungsform ethnologischer Sammlungen: Kolonialismus als Spiel?
Mandana Roozpeikar (Weltmuseum Wien bis 2018, jetzt St. Gallen)
30 Min Q + A

Abschließend Lektürebar, Coffee, Wein + Text

5. Juni - Session 3
Digitales Denken und Postkoloniales Denken

10 - 10:30 Uhr
Teilhabe an digitalen Projekten
Prof. Dr. Annette Jael Lehmann (Freie Universität Berlin)

10: 30 - 11 Uhr
LOST
Fazil Moradi (Research Network Law, Organization, Science and Technology, University of Halle-Wittenberg)

11 - 11: 30 Uhr
Untying the Knots: Reimagining the Institution as a Space of Communal Resistance
Jessica Lauren Elizabeth Taylor (Künstlerin, Black in Berlin)

11:30 - 12 Uhr
Museum Object Lessons for the Digital Age
Prof. Dr. Haidy Geismar (University College London)

13 - 14 Uhr PAUSE
Artist Lunch by Asli Hatipoglu

5. Juni - Session 4
Strukturen aufbrechen, Zukunftsvisionen

14 - 14:30 Uhr
Digital Natives in Museen
Anika Meier (Autorin)

14:30 - 15 Uhr
Museum 4.0
Katrin Glinka (Wissenschaftliche Gesamtsteuerung und Leitung Teilprojekt V "museum4punkt0 ")
20 Min Q & A

15:20 - 16 Uhr
Über die Macht von Daten und die Befreiung von Daten
Gespräch
Nora Al-Badri (Künstlerin, Nefertiti Hack)
Forensic Architecture (Kollektiv)
Christian Huberts (Medienwissenschaftler)

Abschließend informeller Austausch