ANN 24.03.2018

Veranstaltungsreihe: Die Malerei als Medium (Hannover, 4-13 Apr 18)

Kunstverein Hannover, Sophienstraße 2, 30159 Hannover

Olga Isava

Die Malerei als Medium.
Eine Veranstaltungsreihe zum Malerei-Diskurs

Der Kunstverein Hannover nimmt die Ausstellung »Mein Europa« von Alexander Lieck zum Anlass, die Entwicklung der Malerei ausgehend von der »New York School« der 1960er Jahre bis hin zu der Frage der Malerei in unserem heutigen Informationszeitalter 2.0 zu thematisieren. Drei Schwerpunkte werden nun in der besonderen Veranstaltungsreihe zum Malerei-Diskurs im Kunstverein Hannover aufgegriffen und mittels unterschiedlicher Perspektiven differenziert betrachtet.

Bereits der erste flüchtige Blick über die Bilder des Berliner Künstlers lässt eine eklektische Arbeitsweise erahnen, wo konstruktivistische, expressionistische sowie auch figurative Elemente teilweise innerhalb eines einzigen Werkes Platz finden. Das Medium der Malerei selbst steht hier im Zentrum und wirft die Frage auf: Was kann Malerei heute?

Um dieses Thema im Kontext des aktuellen (Post-?)Informationszeitalters zu beleuchten, hat der Kunstverein Hannover Manuela Ammer, Kuratorin des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, für einen Vortrag am 4. April um 19.00 Uhr eingeladen. Ausgehend von der Ausstellung »Painting 2.0 – Malerei im Informationszeitalter«, welche im Jahr 2016 im mumok sowie im Museum Brandhorst in München zu sehen war, wird Manuela Ammer die Malerei im Kontext digitaler Technologien thematisieren: »Vom Aufkommen des Fernsehens bis zur sogenannten Internetrevolution ist es der Malerei stets gelungen, jene Mechanismen zu integrieren, die ihren Tod zu bedeuten schienen. Mit über 200 Kunstwerken von mehr als 100 Künstler_innen erzählte die Ausstellung Painting 2.0 diese facettenreiche Geschichte der Malerei von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. Die Malerei erweist sich dabei als eine Praxis, die – entgegen kanonischer Erzählungen – vor einer sich zunehmend mediatisierenden Lebenswelt nicht zurückschreckt, sondern ihre Herausforderungen vielmehr zu verhandeln sucht.«
(https://www.mumok.at/de/events/painting-20)

Neben der eklektischen Arbeitsweise wird auch der performative Akt des Malens in den Werken von Alexander Lieck offengelegt, sodass der kreative Prozess und die denkende Handlungsausübung des Künstlers verdeutlicht wird. Der japanische Film «Radio no Jikan« (Radio-Zeit), 1997, geht auf ironische und absurde Art und Weise der Frage nach Entstehung von Kreativität nach. Als während eines im Radio gesendeten Hörspiels die Hauptsprecherin plötzlich ihren Rollennamen verändert, gerät das Hörspiel aus den Fugen, sodass alle Beteiligten bei laufender Sendung spontan und unmittelbar auf überraschende Wendungen innerhalb der Geschichte reagieren müssen. Dieser Film wird in Kooperation mit dem Kino im Künstlerhaus in der Originalfassung mit deutschen Untertitel und auf 35-mm-Film gezeigt und von Alexander Lieck persönlich eingeleitet.

Schließlich greift Francisco Vogel (Lehrbeauftragter Universität Hildesheim / Kurator Kunstverein Hildesheim) am 13. April um 19.00 Uhr in seinem Vortrag den Diskurs zum Thema »Bad Painting« auf, innerhalb dessen ein Zusammenhang zwischen Fotografie und Malerei hergestellt wird, und skizziert: Was ist der Unterschied zwischen »hohen« und »niederen« Bildern, »good« und »bad« painting, »guter« und »schlechter« Fotografie? Im Rahmen des Vortrages unternimmt er eine Reise über die Grenzen von Kunst und Alltag, Qualität und Dilettantismus hinweg und zeigt Betrachtungsweisen zur Hierarchie der Bilder und vermeintliche Standpunkte hierzu.

Vortrag:
Mittwoch, 4. April 2018 um 19.00 Uhr
»Painting 2.0 – Malerei im Informationszeitalter«
Manuela Ammer (Kuratorin, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien)

Filmvorführung:
Sonntag, 8. April 2018 um 18.00 Uhr
»Radio no Jikan«
Regie: Mitani Kōki, Japan 1997, Original mit deutschen Untertiteln, 35 mm, 104 Min.
In Kooperation mit dem Kino im Künstlerhaus

Vortrag:
Freitag, 13. April 2018 um 19.00 Uhr
»Bad Painting – Bad Photography«
Francisco Vogel (Lehrbeauftrag-ter Universität Hildesheim / Kurator Kunstverein Hildesheim)

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Quellennachweis:
ANN: Veranstaltungsreihe: Die Malerei als Medium (Hannover, 4-13 Apr 18). In: ArtHist.net, 24.03.2018. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/17679>.

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