Die Kunst des Wölbens erreichte mit den figurierten Gewölben der Spätgotik in ganz Europa einen Höhepunkt. Die reichen Rippengewölbe boten den Steinmetzen Gelegenheit, ihre geometrischen Kenntnisse und ihre handwerkliche Kunstfertigkeit darzustellen, doch neben der ästhetischen Wirkung erleichterten die feinmaschigen Rippennetze das Einwölben der Kappen ohne Schalung. Entwurf und Ausführung der Gewölbe erforderten eine effiziente Fertigungsorganisation und eine präzise Abstimmung der einzelnen Herstellungsprozesse. Im ersten Freitagskolloquium 2018 des Instituts für Denkmalpflege und Bauforschung (IDB) an der ETH Zürich berichten verschiedene Experten exemplarisch über Detailuntersuchungen zur spätgotischen Wölbpraxis und bieten uns vertiefte Einsichten in diese spannenden Konstruktionen und tragen zum vertieften Verständnis der lange vergessenen Wissenstraditionen am Umbruch von Mittelalter und Renaissance bei.
Programm14:00 - 15:00
Dr.-Ing. David Wendland (Technische Universität Dresden):
«Reverse Engineering» eines steinernen Uhrwerks: Der Entwurf des spätgotischen Gewölbes im Wappensaal der Albrechtsburg Meissen vom Gesamtkonzept bis zur Herstellung der Einzelteile.
15:00 - 16:00
Dr.-Ing. Clemens Voigts (Universität der Bundeswehr München):
Entwurf und Ausführung: Gewölbekonstruktion von Stephan Krumenauer und Burkhard Engelberg.
16:30 - 17:30
Prof. Dr. Johann Josef Böker (Karlsruher Institut für Technologie):
Die Rolle von Baurissen für Konzeption und Ausführung gotischer Gewölbe.
Anschliessend an das Freitagskolloquium gibt es ab ca. 17:30 einen Apéro im Foyer der Semper Aula.
Weitere Informationen: http://www.holzer.arch.ethz.ch/news-veranstaltungen/events.html
Reference:
CONF: Freitagskolloquium: Gotische Gewölbe (Zürich, 26 Jan 18). In: ArtHist.net, Jan 18, 2018 (accessed Apr 29, 2025), <https://arthist.net/archive/17131>.