Echters Werte - Kolloquium zur Bedeutung der nachgotischen Architektur und Baukultur der Echterzeit um 1600

Können wir wissen, welche Werte Fürstbischof Julius Echter seinen Bauprojekten und deren Formen beimaß? Diese Frage ist und bleibt hochspannend, denn die Architekturen der Zeit um 1600 sind Spiegel komplexer Veränderungen: Sie unterlagen einem baukünstlerischen Stil- und Typuswandel, einem neuen bauorganisatorischen Zugriff, sie entstanden im Spannungsfeld von Protestantismus und Katholischer Reform und darüber hinaus spiegeln sie in hohem Maße die veränderten Bedürfnisse bzw. gewandelten Kräfteverhältnisse von Kirchenmächten und Territorialherrschaften in den sich neu konstituierenden Zentren und deren Peripherien wider. Die Architektur musste vor dem Hintergrund globaler Verhältnisse lokal sehr unterschiedliche Interessenlagen verarbeiten und medial zum Ausdruck bringen. Ziel ist es – aus unterschiedlichen Perspektiven und in unterschiedlichen Kontexten – die Bauwerke der Echterzeit und ihre Bauformen als Ausdruck gesellschaftlichen Rollenverhaltens und als Zeugnisse kultureller Werte zu lesen und zu bewerten.

Donnerstag 06.07.2017
19.00 Uhr Begrüßung durch Stefan Bürger

19.15 Uhr
Hermann Hipp
Der Beitrag der Steinmetzen und ihrer Wanderverbände zur „Echter-Gotik“ - und was „Nachgotik“ alles bedeuten könnte“

Stephan Hoppe
Echterstil oder Echterstile? Die kunsthistorische Kategorie Stil als Dünne oder Dichte Beschreibung

Freitag, 07.07.2017

Sektion I: Die Region
09.00 Uhr
Eva-Maria Seng
Die Bestimmungsfaktoren von Architekturlandschaften und Architekturaufgaben unter sakralen Aspekten

9.40 Uhr
Barbara Schock-Werner
Nachgotische Pfarrkirchen

10.20 Uhr
Iris Palzer
Das Fenstermaßwerk der Echterzeit

11.00 Uhr Kaffeepause

Sektion II: Die Nachbarschaft
11.30 Uhr
Ulrich Großmann
Julius Echter und die Weserrenaissance – Parallelen und Unterschiede der Stilentwicklung

12.10 Uhr
Margit Fuchs
Die Bonalinokirchen im Nachbarbistum Bamberg

13.00 Uhr Mittagspause

Sektion III: Internationale Perspektive
14.00 Uhr
Fabian Müller
Internationalisierte Nachgotik: Die echtersche Architektur als Verkörperung gegenreformatorischer Programmatik

14.40 Uhr
Herbert Karner
Jesuitengotik – ein Parallelphänomen zur Echtergotik?

15.20 Uhr
Hubertus Günther
Gotik in der Architektur der internationalen Renaissance

16.00 Uhr
Abschlussdiskussion anschl. Abschlusskaffee

anschließend Angebot der Museumsinitiative: Führung durch die archäologische Abteilung des Martin von Wagner Museums

Kontakt:
Iris-Ariane.Palzergmx.de
Stefan.Buergeruni-wuerzburg.de
Institut für Kunstgeschichte: (09 31) 31-8 55 76

Öffentlicher Studientag / Kolloquium veranstaltet vom Institut für Kunstgeschichte und dem Martin von Wagner Museum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Unterstützt durch den Universitätsbund der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Der Eintritt ist frei.