Biografie und künstlerische Praxis
6. Workshop des Arbeitskreises Biografie und Geschlecht – Öffentliche Veranstaltung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, 7.-8.7.2016
Wie bewegen sich Frauen und Männer in den Feldern künstlerischen Handelns wie Literatur, Musik, Architektur, Schauspiel, Kunst und Kunstvermittlung? Wie sind sie in historischer und zeitgenössischer Perspektive als künstlerische Akteure und Akteurinnen im Zeitgeschehen verankert? Wie reflektieren sie ihre eigene Tätigkeit? Und wie können diese Beobachtungen in der Forschung adäquat beschrieben werden? Diese Fragen umkreisen das diesjährige Schwerpunktthema „Biografie und künstlerische Praxis“ des Arbeitskreises Biografie und Geschlecht.
Biografik in den unterschiedlichen Fachdisziplinen
Sozial- und Geschichtswissenschaften haben im Laufe ihrer Herausbildung als Fachdisziplinen unterschiedliche Forschungstraditionen und Methoden entwickelt. Während die Empirie für Fächer wie Psychologie oder Soziologie eine bedeutende Rolle spielt, hat für Geschichts- oder Kulturwissenschaften die historische Quellenforschung einen zentralen Stellenwert.
Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sich immer wieder biografische Themen als relevant und untersuchungswürdig herausstellen, sei es als historische Einzeldarstellung wichtiger Vertreterinnen und Vertreter des Faches oder die Beschreibung und Rekonstruktion von Lebensläufen eines ausgewählten Personenkreises. Die Biografik, die als eigene Fachdisziplin nicht ausgeprägt ist, stößt Forscherinnen und Forscher der unterschiedlichen Richtungen daher gleichermaßen auf ähnliche methodische Probleme und Fragestellungen.
Diese Beobachtung hat 2011 zu der Gründung eines interdisziplinären Arbeitskreises Biografie und Geschlecht an der Universität Jena geführt. Ziel ist es, fachübergreifend Chancen und Grenzen eines biografischen Ansatzes zu diskutieren. Dies hat sich in den jährlich folgenden Treffen als so anregend und fruchtbar herausgestellt, dass nunmehr ein 6. Workshop an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien stattfindet.
Obwohl sich in Zeiten heutiger Diskussion über Metro-, Trans- oder Intersexualität die einfache Einteilung in Mann und Frau immer mehr aufzulösen scheint, hat sich für den Arbeitskreis das besondere Augenmerk auf die Lebenswirklichkeiten und -möglichkeiten der Geschlechter als wichtiger Leitfaden herausgestellt. Jede biografische Untersuchung berührt fast zwangsläufig das Genderthema: Bedingtheiten, Erfolgsstrategien, vorteilhafte oder nachteilige Ausgangspositionen einzelner Biografien können nicht ohne weiteres isoliert von Geschlechterfragen untersucht werden.
Ablauf
Bewährt hat es sich, für jeden Workshop ein bestimmtes Schwerpunktthema zu wählen. Stand beispielsweise im letzten Jahr in Hamburg „Intersektionalität“ im Vordergrund, soll es in diesem Jahr – wie oben angedeutet – um den Themenkreis „Biografie und künstlerische Praxis“ gehen. Zum einen werden gemeinsam die Beiträge der jeweiligen Vortragenden diskutiert. Zum anderen steht die Lektüre ausgewählter Texte im Fokus und soll mit eingeladenen Expert/innen erörtert werden.
Zielpublikum
Eingeladen sind alle Studierende im Master- oder Promotionsstudium sowie Post-Docs, die ihr biografisches Forschungsprojekt mit Bezug zum diesjährigen Schwerpunktthema in einem 20 min. Vortrag in interdisziplinärer Runde vorstellen wollen. Ebenso sind interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer willkommen.
Ein Exposé (max. 3.000 Zeichen), eine Kurzvita u. ggf. Publikationsliste bitte bis zum 1. Juni an
Kontakt und Anmeldung: anke.bluemm (at) b-tu.de
Leitung/Organisation: Anke Blümm, Udo Dengel, Annette Hermann und Angelika Silberbauer
Tagungsort:
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Seilerstätte 26, Raum A0201
1010 Wien
Mobiltelefon: +43/664 841 43 17
Reise- und Aufenthaltskosten können leider nicht übernommen werden.
Reference:
CFP: Biografie und künstlerische Praxis (Vienna, 7-8 Jul 16). In: ArtHist.net, Apr 25, 2016 (accessed Dec 2, 2024), <https://arthist.net/archive/12798>.