CFP 06.04.2011

Kommunikation von Anerkennung (Hamburg, 21-24 Jul 11)

Hamburg / Gut Siggen, Ostholstein, 21.–24.07.2011
Eingabeschluss : 15.04.2011

Swantje Möller

Kommunikation von Anerkennung

4. Interdisziplinäres Forschungskolloquium der RespectResearchGroup für Nachwuchswissenschaftler (Graduierte, Doktoranden, junge Promovierte) vom 21. bis 24. Juli 2011 in Hamburg und auf Gut Siggen in Ostholstein

Kommunikation von Anerkennung – das ist das Thema des diesjährigen Kolloquiums der RespectResearchGroup. Eingeladen sind Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fachrichtungen, die ihre Forschungsarbeit unter diesem Titel verorten. Die Interdisziplinarität der Veranstaltung wird dabei Gelegenheit bieten, Fachgrenzen zu überwinden und Gemeinsamkeiten wie Unterschiede offenzulegen. Zum intensiven Denken und Diskutieren ist für die Jungforscherinnen und -forscher vom 21. bis 24. Juli das einladende Seminargut Siggen nahe dem Ostseestrand reserviert.

Das Zusammenleben von Menschen funktioniert nur, wenn sie sich gegenseitig in ihren Bedürfnissen wahr- und ernst nehmen. Die Anerkennung von Anderen bzw. Anderem stellt uns in der Praxis täglich vor Herausforderungen, etwa als Partnerin oder Partner oder als Vertreterin bzw. Vertreter einer bestimmten Denkschule. Dabei läuft Anerkennung maßgeblich über Kommunikation, und diese kann bei unterschiedlichen Interessenlagen erheblich erschwert sein – oder zumindest schwer scheinen.
Die Wissenschaft hat viele Ansatzpunkte, sich dem Thema zu nähern: Was ist Anerkennung, woher kommt sie, wie funktioniert sie? Welche Begriffe sind grundlegend für Anerkennung? Auf welche Weise wird Anerkennung kommuniziert? Ist Anerkennung eine Voraussetzung dafür, an Kommunikation teilzuhaben? Welche Dynamiken und Mechanismen liegen Anerkennung zugrunde? Wessen Interessen müssen in welcher Fragestellung anerkannt werden? Wer übernimmt dabei die Deutungshoheit?
Wir wollen Kommunikation von Anerkennung aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und das Phänomen in seiner Breite und gesellschaftlichen Bedeutung tiefer verstehen. Durch den interdis- ziplinären Rahmen entsteht die Möglichkeit, sich intensiv mit Forscherinnen und Forschern aus anderen Fachrichtungen auszutauschen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, andere Herangehens- und Denkweisen kennenzulernen und daraus Anstöße für die eigene Forschung zu bekommen.

Mögliche Anknüpfungspunkte wären etwa
- in der Rechtswissenschaft die Anerkennungslogik im Rechtssystem oder die Anerkennung von
geistigem Eigentum;
- in den Wirtschaftswissenschaften Anerkennung von öffentlichen Gütern, Anerkennung in
Change-Prozessen und im Stakeholder-Management sowie mittelbare Kommunikation von
Anerkennung, etwa über Grundeinkommen und Leistungsentlohnung;
- in der Psychologie das Thema der Kommunikation von Wertschätzung und Respekt sowie
Logiken der Anerkennung von Leistung in unterschiedlichsten zwischenmenschlichen Kontexten;
- in der Architektur die Anerkennung menschlicher Bedürfnisse und künstlerischer Freiheit;
- in der Theologie die Anerkennung von Geschichte und anderer Glaubens- und Weltentwürfe;
- in der Soziologie und in den Politikwissenschaften Anerkennung als Ressource sowie die Politik
der Würde oder Prozesse der Anerkennung von Staaten;
- in den Geistes- und Kulturwissenschaften Diskurse der Anerkennung, Repräsentationen von Anerkennung in Literatur und bildender Kunst, Anerkennung und Sprache sowie interkulturelle Anerkennung oder Anerkennung von Raum und Material;
- in den Kommunikations- und Medienwissenschaften die Frage nach dem Zusammenspiel von Anerkennung und Kritik in der Öffentlichkeit oder nach Anerkennung von Persönlichkeitsrechten.

Dies sind ausdrücklich nur Beispiele – es sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen willkommen, die ihr Thema mit Kommunikation von Anerkennung in Verbindung sehen.

Anmeldung.
Dein Interesse ist geweckt? Du findest dich im Thema wieder? Du willst dich mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Wissenschaften darüber austauschen? Dann richte deine Bewerbung bitte an kolloquiumrespectresearchgroup.org, und zwar mit folgenden Unterlagen und Angaben:
- Name / Anschrift / Telefonnummer / E-Mail-Adresse
- Universität / Forschungsthema
- Kurzexposé zum Forschungsthema (max. 500 Wörter)
- Tabellarischer Lebenslauf
- Vortragswunsch: ja / nein Anmeldeschluss ist der 15. April 2011.

Organisatorisches.
Teilnehmerzahl: 20 Personen können am Kolloquium teilnehmen und davon 16 vortragen.
Vorträge: Wer seine Arbeit auf dem Kolloquium präsentieren möchte, hat dafür 15 Minuten Zeit. Daran schließen jeweils 35 Minuten Diskussion an.
Anreise: Die Anreise nach Hamburg erfolgt in Selbstorganisation. Bitte warte mit der Reisebuchung noch ab, bis Du eine Bestätigung Deiner Teilnahme erhalten hast (spätestens bis Ende April 2011).
Transfer/ Unterbringung: Für Unterbringung und Transfer von Hamburg nach Gut Siggen ist gesorgt.
Kosten: Für das gesamte Wochenende erheben wir einen Kostenbeitrag in Höhe von 50 Euro für Tagungskosten und Verpflegung. Bist Du Stipendiat, kannst Du überprüfen, ob Dein Stipendiumsgeber diese Kosten eventuell übernimmt. Sollte es Dir nur aufgrund des Beitrags unmöglich sein, an dem Kolloquium teilzunehmen, wende Dich bitte an uns und wir versuchen, eine Lösung zu finden. Sonstige Verpflegungs- und Übernachtungskosten auf dem Seminargut Siggen werden freundlicherweise von der Toepfer Stiftung F.V.S. direkt übernommen.

Kontakt:
Bei Fragen richte Dich gerne an uns:
Dr. Niels van Quaquebeke
Dr. Sebastian Zenker
Dr. Swantje Möller
Christina Mölders
E-Mail: kolloquiumrespectresearchgroup.org

Tagungsorte. Am Donnerstagabend (21. Juli) veranstalten wir eine öffentliche Podiumsdiskussion im
Business Club Hamburg, Plangesche Villa (Heine-Park, Elbchaussee 43), um uns mit Euch auf das gemeinsame Wochenende einzustimmen. Diese Veranstaltung wird gefördert durch die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik. Von dort findet dann der gemeinsame Bustransfer nach Gut Siggen statt. Vom späten Donnerstagabend bis Sonntagmittag sind wir zu Gast im Seminarzentrum Gut Siggen der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. (23777 Heringsdorf/Ostholstein), das etwa 15 Minuten zu Fuß vom Ostseestrand entfernt liegt. Für mehr Infos: www.toepfer-fvs.de/siggen.html

Die Veranstalter.
Die RespectResearchGroup ist ein Zusammenschluss von Nachwuchswissenschaft- lerinnen und -wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Wir erforschen Voraussetzungen und Wirkung von Respekt in der Gesellschaft, zurzeit insbesondere in Führungsbeziehungen im Wirtschafts- und Bildungskontext oder in politischen Zusammenhängen. Gegründet wurde die Forschungsgruppe 2003 von fünf motivierten Jungforschern, die sich nicht in die klassischen universitären Strukturen pressen lassen wollten. Mittlerweile sind wir bei über einem Dutzend Mitgliedern aus den unterschiedlichsten Fachbereichen angelangt – etwa Psychologie, BWL, Kulturwissenschaften, Pädagogik, Politikwissenschaft und Philosophie. Alle Mitglieder finanzieren sich selbst, vorrangig über Stipendien. Unser „Heimathafen“ ist die Universität Hamburg, wir kooperieren aber mittlerweile bundesweit wie international mit zahlreichen Forscherinnen und Forschern. Eines unserer Kernanliegen ist es, nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaften auf unseren Erkenntnissen sitzen zu bleiben: Durch Medienkooperationen, öffentliche Diskussionen und Praxisprojekte versuchen wir, unser Wissen über Respekt in die Welt zu tragen.
Für mehr Infos: www.respectresearchgroup.org.

Quellennachweis:
CFP: Kommunikation von Anerkennung (Hamburg, 21-24 Jul 11). In: ArtHist.net, 06.04.2011. Letzter Zugriff 18.09.2024. <https://arthist.net/archive/1173>.

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