CONF 01.05.2014

AUS STELLEN (Berlin, 23-24 May 14)

Universität der Künste Berlin, Hardenbergstraße 33, Raum 102, 23.–24.05.2014
Anmeldeschluss: 19.05.2014

Felix Laubscher

AUS STELLEN.
Ein Symposion zu Figuren der Deaktivierung in den Künsten

Die Tagung widmet sich ausgehend von Kunst und Design der prominenten
Rolle, die das Materielle in den aktuellen Praxistheorien spielt. Dinge
gelten heute als ausgesprochen wirkmächtig, sie fungieren als
Handlungsträger und ihnen wird sogar Sozialität zugesprochen. In diesen
Diskussionen über die materielle Bedingung von kulturellen Praktiken ist
die ästhetische Kraft der Dinge zunehmend in den Hintergrund geraten,
auch wird oft vernachlässigt, dass Stillstellung und Passivierung von
eminenter Bedeutung für jegliche Formen von Praxis und ihrer Spielräume
sind. Eben diesen Momenten der Abweichung und Potentialität wird in den
Künsten, vor allem in Ausstellungen, Raum gegeben. Hier hat das
Neutralisieren der Praxis, zugunsten anderer Gebräuche, seinen Ort. In
der Einklammerung der Dienlichkeit zeigt sich, dass sich das
affizierende Vermögen der Dinge nicht in den Intentionen ihrer Urheber
erschöpft, dass sie als Mitakteure in Praktiken deren Sinn verschieben
und dass sie schließlich einem anderen Wissen dienen können.

Die Tagung gliedert sich in drei Teile. In der ersten Sektion soll die
Bedeutung der Dinge in den heutigen Praxistheorien im Hinblick darauf
nachgezeichnet werden, welche Funktion die Ästhetik jenseits von schönem
Schein und Distinktionsfunktion erfüllt. Das zweite Panel fragt nach dem
Eigenleben der Dinge, wodurch sie sich nicht in ihren vorgezeichneten
Gebrauch fügen. Die dritte Sektion widmet sich dem Ausstellen als
Suspension oder Distanzierung von der gewöhnlichen Praxis.


PROGRAMM

23. Mai 2014

14:00
Kathrin Busch: Begrüßung und Einführung

I. ÄSTHETIK DER PRAXIS

14:30
Marc Rölli:
Ästhetik versus Praxis? Über einen scheinbaren Gegensatz in der
Designtheorie?

15:30
Sophia Prinz:
Display – oder die Schnittstellen von Form und Praxis?

17:00
Thomas Elsaesser:
Zwischen Metapher und Material. Zur Handlungsmacht der Dinge im Kino am
Beispiel des Karussells?

18:00
Iris Därmann:
Survivals


24. Mai 2014

II. DRAMATURGIEN DES MATERIELLEN

10:00
Sabeth Buchmann:
Material-Probe?

11:00
Mirjam Schaub:
Ästhetische Wiederverwertung als Verbrauchsvermeidung? Zu Simon
Starlings 'regenerativen Skulpturen'?

12:00
Stefan Römer:
Arretierung. Das (künstlerische) Denken des Materials


III. FORMEN DES AUSSTELLENS

14:30
Beatrice von Bismarck:
Ausstellen und Aus-setzen. Unterbrechungen im kuratorischen Prozess?

15:30
Burkhard Meltzer:
Dubiose Begegnungen. Über unauffällige Ausstellungssituationen?

17:00
Anke Hennig:
Solomon Nikritin projiziert ein Ding. Zu Vorstellungen von Stoff, Objekt
und Konzept in der russischen Avantgarde?

18:00
Tido v. Oppeln:
Wie sich Waren zeigen. Zu einer anderen Produktion von Design


Die Veranstaltung beruht auf einer Kooperation zwischen der Universität
der Künste Berlin und der Zürcher Hochschule der Künste. Mit
freundlicher Unterstützung der DFG. Organisiert von Kathrin Busch und
Felix Laubscher.

Um Anmeldung wird gebeten unter symposion.ausstellenudk-berlin.de.

Quellennachweis:
CONF: AUS STELLEN (Berlin, 23-24 May 14). In: ArtHist.net, 01.05.2014. Letzter Zugriff 19.05.2024. <https://arthist.net/archive/7589>.

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