Geschichten erzählen.
Narrativität als Transformationsfaktor in der Geschichtsschreibung und den Künsten
Interdisziplinäre Tagung des SFB 644 Transformationen der Antike,
Humboldt-Universität zu Berlin
2.-4.12.2010
Auditorium im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, Geschwister-Scholl-Str. 1/3, Berlin
Erzählen ist ein wesentliches Element der Künste, der Literatur und der
Geschichtsschreibung. In jeweils spezifischen sozialen, kulturellen und
politischen Kontexten erscheint Narrativität als eine Form von
Sinnstiftung, als ein retrospektives Ordnen, das sich in jeder
Aktualisierung je neu auf bestehende Ordnungen beziehen lässt.
Welche Rolle aber spielt Narrativität bei den produktiven Anverwandlungen und Transformationen von Antike? Die Tagung geht der Frage nach, in welcher Weise mithilfe von antiken Narrativen oder Antike-Narrativen Fremd- und Selbstbilder produziert werden. Welche Formen kann Narrativität dabei in so unterschiedlichen Medien wie Teppichen, Instrumentalmusik oder Tragödien annehmen? Wie werden, etwa in Alexanderromanen oder in Tacitus-Kommentaren, durch Narrative gleichzeitig die antike Vergangenheit und die jeweilige Gegenwart konstruiert und wechselseitig aufeinander bezogen?
Programm:
Donnerstag, 2. Dezember 2010
14 Uhr
Begrüßung: Andrea Polaschegg
Einführung: Albert Schirrmeister
Moderation: Johannes Helmrath
14.30 Uhr
Markus Stock (Toronto): Alexanders Orte: Narrative ‚Bewältigungen’ in
der mittelhochdeutschen Literatur
15.30 Uhr
Julia Weitbrecht (Berlin): Die Lucretia-Erzählung im spätmittelalterlichen Drama
16.30 Uhr
Kaffeepause
17.00 Uhr
Patrick Baker (Münster): Sammelbiographie als Geschichtsschreibung in Paolo Cortesis De hominibus doctis
18.00 Uhr
Asaph Ben-Tov (Erfurt): Eine späthumanistische Konfessionalisierung der Antike. Die Griechen in der protestantischen historia universalis
Freitag, 3. Dezember 2010
Moderation: Peter Seiler
9.30 Uhr
Anna Heinze (Berlin): Venus und Satyr/Nymphe und Satyr. Die schlafende
Liegende als antikes Sujet in Bildern der Renaissance
10.30 Uhr
Tatjana Bartsch (Berlin): Die Schmiede des Vulkan in den Bildkünsten der Renaissance
11.30 Uhr
Kaffeepause
12.00 Uhr
Silke Leopold (Heidelberg): Wie erzählt Instrumentalmusik antike Sujets?
Moderation: Werner Röcke
14.30 Uhr
Birgit Franke (Dortmund): Troias Helden an den Höfen Europas – Textile
Erzählräume und re-enactment der antiken Historie im 14. und 15. Jahrhundert
15.30 Uhr
Bent Gebert (Freiburg i. Brsg.): Von der Erfüllung der Zeichen zum
Erzählen mit erfüllten Zeichen: Narration und Ostension im Trojanerkrieg
Konrads von Würzburg
16.30 Uhr
Kaffeepause
17.00 Uhr
Ronny Kaiser (Berlin): Sola historia negligitur – Historiographisches
Erzählen in Althamers Scholien (1529) zur Taciteischen Germania
18.00 Uhr
Martin Clauss (Regensburg): 1066: Als Wilhelm von der Normandie England
eroberte und Agamemnon, Xerxes, Marius, Pompeius und Caesar in den
Schatten stellte
Samstag, 4. Dezember 2010
Moderation: Martin Dönike
9.30 Uhr
Hans Körner (Düsseldorf): Handlungen im Ornament – handelnde Ornamente.
Transformationen der antiken Ornamentgroteske im Vorlagenstich des 16. und 17. Jahrhunderts
10.30 Uhr
Frank Wittchow (Bremen): Abest historia litteris nostris? Die römische
Geschichtserzählung in der Krise
11.30 Uhr
Kaffeepause
12.00 Uhr
Kirsten Postert (Paris/Heidelberg): Die tragédie à sujet moderne in Frankreich (1550-1715) – Modernität und Aktualität als Transformationsfaktor antiker, mythologischer Narrative
Kontakt:
Anna Heinze, Albert Schirrmeister, Julia Weitbrecht
SFB 644 Transformationen der Antike, Humboldt-Universität zu Berlin,
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Tel.: (030) 2093-7481
Fax: (030) 2093-7396
Mail: anna_heinzeculture.hu-berlin.de/schirrmacms.hu-berlin.de/weitbrechtstaff.hu-berlin.de
Quellennachweis:
CONF: Geschichten erzählen. In: ArtHist.net, 27.11.2010. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/565>.