CFP 08.02.2024

Innovation und Erfindungsreichtum in Glas (Hadamar, 27-28 Sep 24)

Staatliche Glasfachschule Hadamar, 27.–28.09.2024
Eingabeschluss : 19.04.2024

Xenia Riemann-Tyroller

Der Fachausschuss V der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft (DGG) lädt zur Jahrestagung in die Staatliche Glasfachschule Hadamar ein.

Die Tagung widmet sich den Themen Innovation und Erfindungsreichtum in der Glasgestaltung und Glasherstellung. Als ältester künstlicher Werkstoff hat seine Weiterentwicklung unzählige Menschen seit der Antike beschäftigt. Das Leitthema lädt ein, Fragestellungen hinsichtlich Materialität, Veredelung, Anwendung, Wirtschaftlichkeit, Präsentation oder Nachhaltigkeit sowie ganz generell hinsichtlich der Lösung technischer Probleme bei der Arbeit mit Glas zu bearbeiten.
Anlässlich ihres 75-jährigen Jubiläums hat uns die Staatliche Glasfachschule Hadamar eingeladen.

Ausbildung im Glas und ihre Geschichte
Unser Gastgeber, die Staatliche Glasfachschule Hadamar bietet mehrere Anknüpfungspunkte. Die Schule, die ihr 75-jähriges Jubiläum am Tagungswochenende feiert, wurde 1949 im hessischen Hadamar gegründet. Glasfachleute, die am Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Sudetenland vertrieben worden waren, haben sie ins Leben gerufen. Vor allem der Künstler Alexander Pfohl setzte sich für die Ausbildungsstätte und für die neuansässige Glasindustrie ein. Sie ist eine der wenigen Fachschulen in Deutschland, die im Bereich Glas Theorie und Praxis eng miteinander verknüpft. Die Ausbildungsschwerpunkte sind technisch wie gestalterisch ausgerichtet: Glasapparatebau, Flachglas, architekturbezogenes Glas und Glasveredlung stehen im Fokus.

Glasstadt Hadamar
Auch die Stadt Hadamar feiert 2024 das Jubiläum ihres 700-jährigen Bestehens. Aus diesem Anlass wurde ein zweiter Glaspreis ausgelobt, der aktuelle, internationale zeitgenössische Glaskunst auszeichnet. Der Glaspreis wird alle zehn Jahre ausgerichtet. Die eingereichten und prämierten Objekte werden im Glasmuseum in der ehemaligen Fürstenwohnung des Hadamarer Schlosses ausgestellt.

Glasmuseum Schloss Hadamar
Das Glasmuseum besteht seit 2014, ausgehend von einer Initiative der Glasfachschule seit den 1980er Jahren, und beherbergt über 1000 Glasobjekte. Die Museumssammlung bildet nicht nur die Geschichte des Glases ab, sondern auch die der Glasfachschule. Zu den bekannten Künstler:innen, deren Arbeiten ausgestellt sind, gehören ehemalige Lehrende wie Alexander Pfohl, Willi Pistor, Josef Welzel und Kurt Eiselt oder auch Schüler:innen wie Isgard Moje-Wohlgemuth, Karl-Heinz Traut und Gabriele Küstner.

Leuchten aus Glas
Ebenfalls vor 75 Jahren gründete sich unweit von Hadamar in Limburg an der Lahn die Firma Bega, die bis heute auf ein beeindruckendes Spektrum an Glas-Leuchten spezialisiert ist. In den 1950er Jahren waren die opalfarbenen, weißen Beleuchtungskörper sehr prägend und oft Ausdruck einer zweiten Moderne, eines sachlichen Funktionalismus. Der Firmengründer Heinrich Gantenbrink bestimmte aufgrund seines kunsthandwerklichen und künstlerischen Hintergrunds lange die Corporate Identity.

Das Tagungsthema ist in der Tradition des FA V vielfältig interpretierbar, zumal Glas das Leben der Menschen in allen Zeiten ungemein verändert hat: Innovation und Erfindungsreichtum in Glas haben zahlreiche Branchen begründet und transformiert, Erzeugnisse hervorgebracht, die praktisch und dekorativ sind oder emotional wirken. Glas weckt Kreativität. Wissenschaftler, Architekten, Ingenieure, Künstler und Designer schätzen das Material dafür, wie es mit Licht und Farben interagiert, seine Form ändert und gleichzeitig stabil und widerstandsfähig ist.

Willkommen sind Referate, die neue Erkenntnisse anbieten, die den Werkstoff Glas innovativ in größere Zusammenhänge stellen, die aus der aktuellen Praxis berichten und die einen kritischen Blick auf den Stand und die Zielsetzung heutiger künstlerischer Ausbildung im Glasbereich werfen.

Der Call for Papers richtet sich an den Nachwuchs in Kunst- und Kulturwissenschaften, Design und Kunsthandwerk, Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte, Digital Humanities, Restaurierung, Archäologie sowie angrenzenden Disziplinen, die in ihrer Arbeit auf das Thema Glas stoßen.
Dr. Xenia Riemann-Tyroller, Vorsitzende des FA V
Dr. Verena Wasmuth, stellvertr. Vorsitzende des FA V

Über den Fachausschuss V der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft:
Der Fachausschuss V wurde 1931 in Frankfurt am Main gegründet und ist seitdem ein wichtiger Kreis des Austausches und der Vernetzung aller, die sich mit Glasgeschichte und Glasgestaltung beschäftigen. Ein wesentliches Ziel des Fachausschusses V (FA V) ist die Förderung des interdisziplinären Dialogs.

Einmal im Jahr lädt der FA V seine Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit zur Jahrestagung ein. Aktuelle Forschungsergebnisse aus Kunstgeschichte und angrenzenden Wissenschaften sind ebenso willkommen wie die Präsentation neuer Arbeiten von Künstler:innen und Kunsthandwerker:innen. Die deutsche Glasindustrie ist eingeladen, über neue Entwicklungen zu sprechen, Museen können ihre Ausstellungen vorstellen. Das Themenspektrum für Referate ist traditionell bewusst weit gefasst: Es reicht vom Glas der Antike bis zur Glasgestaltung der Gegenwart. Neue restauratorische Aspekte finden ebenso Beachtung wie Glas in der Archäologie, in der Kunst, im Kunsthandwerk, im Design oder der Glasmalerei.
Die Jahrestagung ist eine offene Veranstaltung auch für Nicht-Mitglieder der DGG. Sie ist an alle gerichtet, die sich für Glasgeschichte und Glasgestaltung interessieren.

Einreichungen
Bitte reichen Sie Ihren Vortrag als Abstract bis zum 19. April 2024 über unsere Webseite ein, inkl. Kurzvita: https://www.hvg-dgg.de/de/favjahrestagung/einreichung. Sollten Sie Unterstützung benötigen, dann wenden Sie sich gerne an Angela Gonzalez (gonzalezhvg-dgg.de).

Vortrag: maximal 20-minütige Präsentation mit anschließender Diskussion (ca. 10 Minuten).
Abstract max. 900 Zeichen inkl. Leerzeichen (halbe DIN A4-Seite). Eine Word-Vorlage finden Sie auf unserer Webseite.

Kurzreferat: maximal 5-minütige Präsentation mit nicht mehr als 3 Präsentationsfolien. Abstract max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen. Es können spezielle Probleme zur Diskussion gestellt oder kurze Informationen gegeben werden, etwa zu Ausstellungen, neuen Publikationen, Forschungs- und Restaurierungsprojekten oder aktuellen Arbeiten der freien Kunst.

Die Einreichungen für Vorträge und Kurzreferate werden vom Beirat des FA V geprüft.
Dabei kommen die üblichen Kriterien zur Anwendung: Bezug zum Tagungsthema, Relevanz, theoretische Fundierung, Angemessenheit der Methode, Klarheit der Darstellung.
Referent:innen bezahlen eine reduzierte Teilnahmegebühr von max. 39,- Euro

Quellennachweis:
CFP: Innovation und Erfindungsreichtum in Glas (Hadamar, 27-28 Sep 24). In: ArtHist.net, 08.02.2024. Letzter Zugriff 28.04.2024. <https://arthist.net/archive/41167>.

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