CONF 19.10.2012

Ausstellungswesen und Sammlungspolitik nach dem 2. Weltkrieg (Köln, 9-10 Nov 12)

Museum Ludwig, Köln, 09.–10.11.2012

Judith Schlereth, Melanie Klöckner, Julia Friedrich, Andreas Prinzig

So fing man einfach an, ohne viele Worte
Ausstellungswesen und Sammlungspolitik in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg

Symposium

Museum Ludwig, Köln
9. / 10. November 2012

1946 schenkte der Jurist Josef Haubrich der Stadt Köln eine
einzigartige Sammlung der klassischen Moderne und legte
damit den Grundstein für eine neue moderne Abteilung im
Wallraf-Richartz-Museum. Die Sammlung wurde jüngst einer
detaillierten Untersuchung unterzogen und im Museum
Ludwig, in dem sie seit 1986 beheimatet ist, neu präsentiert.

In diesem Symposium möchten wir Haubrich und seine wegweisende
Schenkung in einen größeren Zusammenhang stellen.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie deutsche Museumssammlungen
in den Jahren 1945-55 aufgebaut wurden. Was waren
die spezifischen Motive, treibenden Kräfte und institutionellen
Rahmenbedingungen des deutschlandweiten musealen „Wiederaufbaus“,
der laut Aussage des früheren Generaldirektors
der Kölner Museen, Hugo Borger, „einfach an[fing], ohne viele
Worte“? Wie stand es um Personal- und Raumsituation, welche
Kriterien bestimmten die Ankaufspolitik? Und in welchem
Maße wurde parallel zu einer Rehabilitierung der klassischen
Moderne zeitgenössische Kunst gesammelt? Auch in welchem
Umfang die Besatzungsmächte kulturpolitisch Einfluss nahmen,
soll diskutiert werden.

Abgerundet wird das Symposium durch Beiträge zum Umfeld
der Museen – zu Großausstellungen, kunsttheoretischen Fragestellungen
und der Rezeption der Moderne. Die Veranstaltung
möchte eine kritische Plattform zum Austausch bieten und
einen ersten, repräsentativen Querschnitt von musealer Sammlungstätigkeit
der unmittelbaren Nachkriegszeit erarbeiten.

Das Symposium ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Anmeldung erwünscht: pressemuseum-ludwig.de

Organisation: Julia Friedrich, Andreas Prinzing

Veranstaltungsort: Kino im Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln

Weitere Informationen unter www.museum-ludwig.de

Ausstellung „Meisterwerke der Moderne. Die Sammlung Haubrich im
Museum Ludwig“ noch bis zum 31.8. 2013.

Das Symposium wird gefördert durch
- Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung
- Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und des Museums Ludwig e.V.
- KunstBewusst

Programm:

Freitag, 9. November 2012

14.00 Uhr
Begrüßung durch Dr. Philipp Kaiser
(Direktor des Museum Ludwig)

Sammlungsaufbau in der
britischen Besatzungszone

14.10 Uhr
Kulturpolitische Rahmenbedingungen und Kunstpolitik
Dr. Eberhard Illner (Leiter des Historischen Zentrums Wuppertal)

14.30 Uhr
Die Schenkung Haubrich in Köln
Dr. Julia Friedrich (Kuratorin, Museum Ludwig) und
Dorothee Grafahrend-Gohmert (Provenienzforscherin, Museum Ludwig)

15.00 Uhr
Museumssammlungen im Wiederaufbau

Düsseldorf
Kay Heymer (Leiter der Abteilung Moderne Kunst, Museum Kunstpalast)

Essen
Dr. Mario-Andreas von Lüttichau (Kustos Sammlung 19. und
20. Jahrhundert Museum Folkwang)

15.45 Uhr Pause

16.15 Uhr
Hamburg
Dr. Ute Haug (Leiterin Provenienzforschung und Archiv,
Hamburger Kunsthalle)

Hannover
Dr. Claudia Andratschke (Provenienzforscherin
Landesmuseum Hannover)

Oldenburg
Prof. Dr. Rainer Stamm (Direktor Landesmuseum für
Kunst und Kulturgeschichte)

Im Anschluss Diskussion

18.15 Uhr
Besichtigung Sammlung Haubrich im Museum Ludwig

19.00 Uhr
Abendvortrag:
Nach der Stunde 0 – Moderne Kunst im Klima
der Nachkriegszeit
Prof. Laszlo Glozer (Kunsthistoriker und Kurator, Hamburg)

Samstag, 10. November 2012

Sammlungsaufbau in der
französischen Besatzungszone

9.00 Uhr
Propaganda für die Provinz. Kunstpolitik in der
französischen Besatzungszone
Dr. Friederike Kitschen (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Hermann
von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität
zu Berlin)

Sammlungsaufbau in der
US-amerikanischen Besatzungszone

9.30 Uhr
Kulturpolitische Rahmenbedingungen und Kunstpolitik
Dr. Steffen Dengler (Kunsthistoriker und Galerist, Stuttgart)

10.00 Uhr
Museumssammlungen im Wiederaufbau

Frankfurt/Main
Dorothea Schöne (Kunsthistorikerin, Berlin, u. a. tätig für das
Frankfurter Städel)

Bremen
Dr. Anne Buschhoff (Kustodin Zeichnung und Druckgraphik
19.-21. Jahrhundert, Kunsthalle Bremen)

10.40 Pause

11.00 Uhr
Mannheim
Hannah Krause M.A. (Provenienzforscherin Kunsthalle Mannheim)

München
Dr. Andrea Christine Bambi (Referat für Provenienzforschung,
Konservatorin Bayerische Staatsgemäldesammlungen)

Stuttgart
Dr. Ina Conzen (Stellvertretende Direktorin und Kustodin für
Kunst von 1900-1980, Staatsgalerie Stuttgart)

Im Anschluss Diskussion

12.30 Uhr
Gemeinsames Mittagessen

Sammlungsaufbau in der
sowjetischen Besatzungszone

13.30 Uhr
Kulturpolitische Rahmenbedingungen und Kunstpolitik
Dr. Maike Steinkamp (Kunsthistorikerin, Berlin)

14.00 Uhr
Museumssammlungen im Wiederaufbau

Halle
Susanna Köller M.A. (Provenienzforscherin Stiftung Moritzburg,
Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt)

Leipzig
Dr. Frédéric Bußmann (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung
Gemälde und Plastik, Museum der bildenden Künste Leipzig)

Sonderfall Berlin
14.45 Uhr
Berlin West — Galerie des 20. Jahrhunderts
Dr. Christina Thomson (Provenienzforscherin am Zentralarchiv
der Staatlichen Museen zu Berlin)

Berlin Ost — Nationalgalerie
Dr. Maike Steinkamp (Kunsthistorikerin, Berlin)

Im Anschluss Diskussion

16.00 Pause

Diskurs, Großausstellungen und
Modernerezeption

16.30 Uhr
Die theoretischen Diskurse über moderne Kunst
in der Nachkriegszeit
Prof. Dr. Christoph Zuschlag (Institut für Kunstwissenschaft und
Bildende Kunst, Universität Koblenz-Landau)

17.00 Uhr
Die documenta 1955 als „Staatsaufgabe“
Dr. Harald Kimpel (Wissenschaftlicher Mitarbeiter Kulturamt Kassel)

17.30 Uhr
Modernerezeption in der Kunstpublizistik der
Nachkriegszeit
Andreas Prinzing M.A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Museum Ludwig)

Im Anschluss Diskussion

18.00 Uhr Ende

Quellennachweis:
CONF: Ausstellungswesen und Sammlungspolitik nach dem 2. Weltkrieg (Köln, 9-10 Nov 12). In: ArtHist.net, 19.10.2012. Letzter Zugriff 31.05.2025. <https://arthist.net/archive/4025>.

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