"EXPERTEN IM KUNSTBETRIEB" - Eine neue Veranstaltungsreihe in Mainz
Die Veranstaltungsreihe "Experten im Kunstbetrieb" wurde in enger
Zusammenarbeit von Prof. Dr. Matthias Müller und Prof. Dr. Elisabeth
Oy-Marra vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Mainz mit Dr.
Dorothea van der Koelen, Präsidentin der van der Koelen Stiftung für Kunst
und Wissenschaft und international tätige Galeristin, ins Leben gerufen.
Die Reihe möchte dem kunsthistorischen Nachwuchs einen Einblick in mögliche
Berufsfelder im Bereich der zeitgenössischen Kunst bieten und die
Gelegenheit geben, Persönlichkeiten aus der Internationalen Kunstszene zu
hören und mit ihnen zu diskutieren. Wenn Experten über ihre Erfahrungen und
Erlebnisse mit Kunst und Künstlern berichten, wird deutlich, daß sich im
Bereich der zeitgenössischen Kunst vielfältige Berufsperspektiven bieten.
Die Veranstaltungen richten sich an Studierende und stehen auch allen
Interessierten offen.
Mittwoch, 19. November 2008
Jan Hoet, Leiter der Documenta IX
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Leiter der Kunsthalle Bremen
Mittwoch, 11. Februar 2009
Prof. Dr. Peter Raue, Vorsitzender des "Vereins der Freunde der Berliner
Nationalgalerie"
Veranstaltungsort: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für
Kunstgeschichte, Binger Str. 26, 55122 Mainz, Hörsaal, 4.OG, 18 Uhr
Zum Auftakt konnte der renommierte Documenta-Leiter Jan Hoet gewonnen
werden. Er wird über seine Erfahrungen im Kunstbetrieb sprechen und
anschließend für Fragen zur Verfügung stehen. Jan Hoet hat gezeigt, daß mit
Engagement und Mut die Grenzen traditioneller Kunstpräsentation in der
Öffentlichkeit überschritten und viele neue Wege für die Vermittlung von
Kunst ge-/erfunden werden können . Der 1936 geborene Belgier machte sich
unter anderem 1986 mit der Ausstellung "Chambres d'Amis" einen Namen im
internationalen Ausstellungskontext. In diesem außergewöhnlichen Projekt
konnte Jan Hoet 70 Genter Bürger überzeugen, ihre private Wohnung zur
Verfügung zu stellen. Für wenige Wochen war die Trennung zwischen Kunst und
Alltag aufgehoben. Sein überzeugendes Engagement für die Kunst führte 1992
zu seiner Ernennung zum Leiter der Documenta IX in Kassel. Die weltbekannte
Ausstellung erlangte durch seine Energie eine neue Bedeutung. Jan Hoet
gelang es, ein breites Publikum für moderne Kunst zu interessieren. Seitdem
kuratiert er weltweit bedeutende Ausstellungen. Das von Jan Hoet aufgebaute
S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Gent gehört mit einer
bemerkenswerten Sammlung und einer sehr hohen Frequenz an Ausstellungen zu
Europas renommiertesten Häusern für Gegenwartskunst. Auch das MARTa Herford
entwickelte der charismatische Belgier zu einem unkonventionellen,
dynamischen Ort, an dem Kunst und Leben in ein neues Verhältnis gesetzt und
komplexe Fragen über die heutige Gesellschaft formuliert werden.
Die van der Koelen Stiftung für Kunst und Wissenschaft wurde mit dem Ziel
gegründet, Studierende der Kunstgeschichte, die sich auf zeitgenössische
Kunst spezialisieren möchten, auf zukünftige Berufsfelder vorzubereiten.
Neben wertorientierten Grundlagen der heutigen Vermittlung zeitgenössischer
Kunst sollen dabei zugleich praktische Erfahrungen und wirtschaftliches
Denken weitergegeben werden, Bildung und Ausbildung also synchron verlaufen.
Die Stiftung bietet ein Stipendiatenprogramm an. Verschiedene Aktivitäten
wie Ausstellungen, Publikationen und Kooperationen stellen ein Forum für die
Auseinandersetzung und den Dialog mit anderen Kulturen dar. Internationale
Zusammenarbeit, speziell mit Vertretern fremder Kulturen, bildet einen
Schwerpunkt des Ausstellungsengagements der Stiftung.
Das Institut für Kunstgeschichte der Universität Mainz baut derzeit einen
neuen Lehr- und Forschungsschwerpunkt im Bereich der zeitgenössischen Kunst
auf, der die etablierten Schwerpunkte (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
kompetent erweitern soll. Initiatoren sind Prof. Dr. Matthias Müller und
Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra. Die Zusammenarbeit mit der van der Koelen
Stiftung ermöglicht es, den Studierenden über die akademische Lehre hinaus
einen berufspraktischen Einblick in den Bereich des Galeriebetriebes und die
zeitgenössische Kunstszene zu vermitteln. Deshalb darf die Kooperation als
eine weitere vorbildliche Partnerschaft zwischen einem Institut der Mainzer
Universität und einer wissenschaftlich engagierten Institution aus der
Privatwirtschaft angesehen werden.
Am 19. November findet von 17.00-18.00 Uhr ein Pressegespräch im
Kunsthistorischen Institut statt. 55122 Mainz, Binger Str. 26.
Ansprechpartner:
die van der Koelen Stiftung für Kunst und Wissenschaft, Tel. 06131-34664,
Dr. phil. Dorothea van der Koelen
(dvdkzkw.vanderkoelen.de<mailto:dvdkzkw.vanderkoelen.de>),
Christopher Naumann M.A.
(naumannzkw.vanderkoelen.de<mailto:naumannzkw.vanderkoelen.de>).
Oder:
Institut für Kunstgeschichte, Tel: 06131-39 33604,
Sabrina Leps (lepsuni-mainz.de<mailto:lepsuni-mainz.de>).
Reference:
ANN: Experten im Kunstbetrieb (Mainz, Nov 08 - Feb 09). In: ArtHist.net, Nov 18, 2008 (accessed May 9, 2025), <https://arthist.net/archive/30983>.