Studientag: Visualität und Theatralität in den Künsten der Frühen Neuzeit
Termin: 14.07.2008
Ort: Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin,
Koserstraße 20, 14195 Berlin, Hörsaal A
In den kulturwissenschaftlichen Disziplinen wurde der Begriff der
Theatralität in den vergangenen zehn Jahren als
wissenschaftstheoretisches Modell erprobt, um neue Perspektiven auf die
Kategorien Wahrnehmung, Räumlichkeit, Körperlichkeit und Medialität zu
eröffnen. Dabei sind immer auch die Wechselbeziehungen zwischen den
verschiedenen Künsten sowie zwischen Kunst und Wissenschaft mit
angesprochen. Theatralität impliziert aber auch Visualität, mithin eine
genuine Eigenschaft der Bildenden Kunst. Dennoch blieb die Anwendung des
Begriffs in der Kunstgeschichte bisher im Wesentlichen auf künstlerische
Positionen der Moderne oder zeitgenössischen Kunst begrenzt.
Vor diesem Hintergrund möchte der Studientag das Verhältnis zwischen
Visualität und Theatralität mit einem Fokus auf die Frühe Neuzeit
differenzierter bestimmen und die Anwendbarkeit des
kulturwissenschaftlichen Modells für die Künste in dieser Epoche
interdisziplinär diskutieren. Mit den gewählten Themen wird ein bewusst
breites Feld eröffnet, dass von spätmittelalterlichen Festinszenierungen
und ihren bildlichen Darstellungen über die Gattung des Bildgedichts bis
zur theatralen Wissensvermittlung und der Darstellbarkeit von Musik im
Bild reicht. Der Abendvortrag von Lydia Goehr, Professorin für
Philosophie an der Columbia-University in New York, ist der frühen Oper
im 17. Jahrhundert und ihrer Genese aus dem Wettstreit der Künste gewidmet.
Programm
15.00 Uhr
Prof. Dr. Klaus Krüger (Freie Universität Berlin): Begrüßung
Dr. Elke Anna Werner (Freie Universität Berlin): Einführung
15.30 Uhr
Prof. Dr. Laura Weigert (Rutgers University, New Jersey): Medieval
Theatricality and Its Afterlife in Painting
16.15 Uhr
Prof. Dr. Gregor J. M. Weber (Gemäldegalerie Alte Meister, Kassel):
Theatralik im Bildgedicht. Zur Verbindung von Bild und Bühne bei Jan Vos
(1612-1667)
17.00 Uhr
Kaffeepause
17.30 Uhr
PD Dr. Nicola Suthor (Kunsthistorisches Institut, MPI Florenz): Spielend
lernen: zur theatralen Inszenierung von Wissensvermittlung in der
Frühen Neuzeit
18.15 Uhr
Prof. Dr. Klaus Krüger (Freie Universität Berlin): Imaginarien der
Evokation. Gemalte Musik
20.00 Uhr
Abendvortrag, Hörsaal B
Prof. Dr. Lydia Goehr (Columbia-University, New York): Staging Paragone:
The Birth of Opera out of the Myth of Music
Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Eine Veranstaltung des Forschungsverbundes Theater und Fest in Europa,
TP 3: Feste in der Frühen Neuzeit: Zur Visualität und Theatralität
politisch-sozialer Ordnungen in der europäischen Festkultur,
Kunsthistorisches Institut der FU Berlin, www.theater-und-fest.de
Kontakt: Dr. Elke Anna Werner, Gitti Seidig (g_seidigyahoo.de)
Reference:
CONF: Visualitaet und Theatralitaet (Berlin 14 Jul 08). In: ArtHist.net, Jun 25, 2008 (accessed Jul 1, 2025), <https://arthist.net/archive/30528>.