Call for Papers
Symposium „Schnittstellen. Mode und Fotografie im Dialog“
Veranstalter: Stiftung F.C. Gundlach
Konzept und Organisation:
Burcu Dogramaci, Simone Förster, Sebastian Lux und Ulrich Rüter
Datum, Ort: Sa. 28. und So. 29. Juni 2008
Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg
Deichtorstraße, 20095 Hamburg
Deadline: 20.03.2008
Anlässlich der umfangreichen Retrospektive „F.C. Gundlach – Das
fotografische Werk“ im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg
wird das Symposium als Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung
vorbereitet. Die Tagung soll die engen Beziehungen von Mode und
Fotografie unter den verschiedensten Fragestellungen aufzeigen.
Mode und Fotografie stehen seit über 100 Jahren in einem engen, sich
wechselseitig inspirierenden Verhältnis. Dabei haben Ideen und
Formfindungen der Fotografie auf die Entwürfe der Mode Einfluss
genommen, wie auch die Innovationen der Mode neue Bildfindungen in der
Fotografie bewirkten.
In den 1930er Jahren ließ beispielsweise die extravagante Modeschöpferin
Elsa Schiaparelli ihre Kreationen von Fotografen wie Horst P. Horst, Man
Ray und George Hoyningen-Huene aufnehmen. Ein Zeitgenosse Elsa
Schiaparellis und Coco Chanels, der berühmte Modeschöpfer Paul Poiret,
beauftragte den Fotografen Edward Steichen für eine Serie von
Modeaufnahmen. Diese können als ein erster Höhepunkt der künstlerischen
Modefotografie bezeichnet werden. Später animierte Poiret den Künstler
Man Ray, Fotografien seiner Kollektion zu fertigen und initiierte damit
dessen erfolgreiche Karriere als Modefotograf.
Bis in die jüngere und jüngste Vergangenheit existieren kreativ
produktive Schnittstellen zwischen Mode und Fotografie, wie zum Beispiel
in der Zusammenarbeit von Christian Dior und Willi Maywald, Versace und
Richard Avedon, von Issey Miyake und Irving Penn, Charles Jourdan und
Guy Bourdin oder Comme des Garçons mit der Künstlerin Cindy Sherman.
Dabei werden die wechselseitigen Inspirationen als Interpretationen oder
sogar als autonome Artefakte verstanden.
Die Grenzen von künstlerischer und modeschöpferischer Produktion gehen
fließend ineinander über und werden zum Teil sogar biografisch
überschritten. Burkhard Schittnys Vita zum Beispiel zeichnet den Weg vom
Modedesigner zum Fotografen, der sich in seinen fotografischen Arbeiten
stilistisch auf die Künstler Francis Bacon und Egon Schiele bezieht. Im
fotografierenden Modedesigner – als berühmtestes Beispiel wäre Karl
Lagerfeld zu nennen – verschmilzt der Modeschöpfer mit dem Interpreten.
Heute kommt zudem den neuen Medien eine wichtige Rolle zur Verbreitung
von Modestilen zu, vor allem das Internet wird immer mehr zum
(Ver)mittler der Mode.
Das Symposium soll die Schnittstellen zwischen Mode und Fotografie
untersuchen. Zentrale Fragestellungen sind hierbei: Was interessiert
Modeschöpfer an der kreativen Zusammenarbeit mit einem Fotografen? Was
fasziniert Fotografen an der Arbeit von und mit Modeschöpfern? Welche
Wechselwirkungen bestehen zwischen Modefotografie und Modedesign? Welche
Rolle spielen Medien und Veröffentlichungsformen?
Die Vorträge sollen historische und aktuelle Aspekte der Fotografie- und
Modegeschichte einbeziehen und dabei eine Dauer von dreißig Minuten
nicht überschreiten, um auch der Diskussion einen breiten Raum zu geben.
Wir erbitten umgehend - spätestens bis 20. März 2008 - Vorschläge für
Kurzvorträge (Arbeitstitel und knappes Statement von max. 2.000 Zeichen
sowie einer Kurzvita) per Email an: symposium-schnittstellenweb.de
Das zweitägige Symposium ist Teil des Rahmenprogramms im Haus der
Photographie anlässlich der Ausstellung „F.C. Gundlach – Das
fotografische Werk“, die vom 12.04. bis zum 07.09.2008 gezeigt wird.
Eine Veröffentlichung der Vorträge ist geplant.
Reference:
CFP: Schnittstellen. Mode und Fotografie (Hamburg, Jun 08). In: ArtHist.net, Feb 27, 2008 (accessed Jun 27, 2025), <https://arthist.net/archive/30164>.