280 Jahre Anton Raphael Mengs - Ein internationales Kolloquium
zur Bedeutung von Anton Raphael Mengs als europäischem Künstler
11. und 12. März 2008
Dresden, Residenzschloss, Eingang Sophienstraße, Hans-Nadler-Saal
Der 280. Geburtstag von Anton Raphael Mengs ist der Anlass zu diesem
Kolloquium. Anton Raphael Mengs, geboren am 12. März 1728 im böhmischen
Aussig (heute: Usti nad Labem) als Sohn des sächsischen Hofmalers Ismael
Mengs, wurde mit 17 Jahren zum Kabinettmaler in Dresden und 1751 zum
sächsischen Oberhofmaler ernannt. Als Wirkungsstätte wählte er sich Rom,
wo er Johann Joachim Winckelmann kennen lernte. Mengs arbeitete auch in
Neapel und in Spanien. Er verstarb am 29. Juni 1779 in Rom. Neben
Winckelmann zählte Anton Raphael Mengs zu den Promotoren der um 1750
einsetzenden künstlerischen Neuausrichtung, die auch Dresden in den
Blickpunkt der internationalen kulturellen Elite rückte.
Die Mengs-Expertin Steffi Roettgen (Florenz) hat das im Zusammenhang mit
ihrer wissenschaftlichen Monographie des Malers (München 1999/2003)
entstandene Arbeitsarchiv der Kunstbibliothek der Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden anvertraut. Dieser Fundus enthält neben der
fotografischen und schriftlichen Dokumentation zu den Werken Arbeits-
und Archivnotizen, sowie einen umfangreichen Bestand an Miszellaneen und
an Spezialliteratur. Damit wurde der Grundstock dafür gelegt, dass sich
in Dresden ein Zentrum der Mengs-Forschung und der Forschungen zum 18.
Jahrhundert zwischen Barock und Klassizismus entwickeln kann. Dabei
stellt die Rolle von Anton Raphael Mengs in der Dresdner Hofkultur des
18. Jahrhunderts eines der Themen dar, das dazu geeignet ist, die
Konturen des frühen und fundamentalen Beitrags der sächsischen
Residenzstadt zur Etablierung des internationalen Klassizismus zu schärfen.
Das Kolloquium soll die angestoßene Diskussion zu Anton Raphael Mengs
aufgreifen und fortführen. Aus gegebenem Anlass wird der Blick auf die
näheren Umstände der ?böhmischen? Herkunft des Malers gerichtet. Die
verschiedenen nationalen Etiketten, die Mengs später angeheftet wurden,
wie z.B. die Einstufung als Repräsentant der böhmischen Malschule,
sollen vor dem Hintergrund seines bewegten transnationalen Lebenslaufes
hinterfragt werden. Weitere Beiträge des Kolloquiums thematisieren
ausgewählte Werke und Werkgruppen, das komplexe Verhältnis zwischen
Mengs und der Dresdner Kunstwelt des 18. Jahrhunderts sowie die
Auseinandersetzung der deutschen Kunstkritik des 19. Jahrhunderts mit
Mengs? künstlerischen und theoretischen Konzepten.
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Quellennachweis:
CONF: 280 Jahre Anton Raphael Mengs (Dresden, 11-12 Mar 08). In: ArtHist.net, 17.01.2008. Letzter Zugriff 02.01.2025. <https://arthist.net/archive/29976>.