PATHOS, AFFEKT, GEFUEHL. DIE EMOTIONEN IN DEN KUENSTEN
Oper Frankfurt vom 30. Mai bis 2. Juni
In Fortfuehrung des erfolgreichen Kongresses Aesthetik der Inszenierung im
Maerz 2000
veranstaltet die Oper Frankfurt vom 30. Mai bis 2. Juni 2002 eine Tagung zur
Aesthetik des Gefuehlsausdrucks. Von Gefuehlen ist heute in verwirrend
umfassender
Weise die Rede. Der Kongress setzt sich zum Ziel, das seit den neunziger Jahren
verstaerkt auftretende Interesse an diesem Thema zu sichten und zu klaeren. Es
soll
gezeigt werden, wie Gefuehle beim Einzelnen und Emotionen im sozialen Umfeld
entstehen, wie sie auf die Menschen einwirken und sie zu musikalischen,
bildkuenstlerischen, literarischen oder performativen Leistungen befaehigen. Es
wird
dargelegt, wie stark solche Produktionen von Gefuehlen bedingt sind.
Do. 30.05. Eroeffnung
16:00-17:00 Aufnahme der Gaeste und Teilnehmer in der Oper mit kurzer Ansprache
(K.
Thomas und B. Stumpfhaus)
Pause
18:00-18:15
Begruessung:
Martin Steinhoff (Intendant der Oper Frankfurt am Main)
Musikalisches Intermezzo: beispielhafte Stuecke aus der Musikgeschichte
18:45-19:30
Einfuehrung:
Klaus Herding (Kunstgeschichtliches Institut, Johann Wolfgang
Goethe-Universitaet
Frankfurt am Main):
"Gefuehl ist alles, Name ist Schall und Rauch". Emotionsforschung heute - eine
produktive Paradoxie
19:30-20:00
Dialog (ausgewaehlte Beitraege)
Empfang
Fr. 31.05.
09.30-11.30
Dialog: EMOTIONEN UND KREATIVITAET
Antonio Damasio (University of Iowa Hospitals and Clinics):
Mind, Brain and Creativity
Joseph LeDoux (Center for Neural Science, New York University):
Passions of the Soul: How the Brain Makes the Self
Wolfgang Lenzen (Philosophisches Institut der Universitaet Osnabrueck)
Body, Brain, Mind and "Self" - Outlines of a Philosophical Theory of Emotions
09.30-11.30
Dialog (parallel dazu): RHETORISCHE STRATEGIEN IN DEN KUENSTEN
Gerd Althoff (Historisches Seminar, Universitaet Muenster)
Freiwilligkeit. Emotionale Ausdrucksformen in der Politik des Mittelalters
Thomas Kirchner (Kunsthistorisches Institut, Ruprecht-Karls-Universitaet
Heidelberg):
"De l'usage des passions". Zum Verhaeltnis der Affekte bei Kuenstler und
Betrachter
Kaffeepause
12.15-13.00
Michael Fried (Dept. of the History of Art/Humanities Center John Hopkins
University
Baltimore):
Caravaggio's severed Representations
Mittagspause
15.00-17.00
Dialog: AUSDRUCK UND STIMMUNG IN DER MUSIK
Hermann Danuser (Musikwissenschaftliches Seminar, Humboldt-Universitaet
Berlin):
Motion und Emotion. Strategien der Affektsteuerung in der Tonkunst
Dieter Schnebel (Hochschule der Kuenste Berlin):
Die Oper als Liebesmusik
15.00-17.00
Dialog (parallel dazu): PATHOS IN DER OPER
Slavoj Zizek (z.Zt. Kulturhistorisches Institut, Universitaet Essen):
Variations of Liebestod. Tristan, Turandot, Salome
Joerg Zimmermann (Johannes Gutenberg-Universitaet Mainz):
Musik als "Wissen durch das Gefuehl" an den Grenzen der Sprache. Philosophische
Variationen im Anschluss an eine These von Richard Wagner
Kaffeepause
17.30-18.15
Helga de la Motte-Haber (Institut fuer Sprache und Kommunikationswissenschaft,
Fachgebiet Musikwissenschaft, Technische Universitaet Berlin):
Anmutung - Wirkung - Ueberwaeltigung. Zur Psychologie und Geschichte des
musikalischen Ausdrucks
Kaffeepause
18.30-19.15
Daniel Libeskind (Studio Daniel Libeskind, Berlin)
Machine for producing God
20.00
Thomas Kling (Raketenstation Neuss)
Liest aus Fernhandel
Sa. 01.06.
9:30-11:30
Dialog: EMOTION UND GEFUEHL BEI KANT
Birgit Recki (Philosophisches Seminar, Universitaet Hamburg)
Wie fuehlt man sich als vernuenftiges Wesen? Immanuel Kant ueber das
aesthetische Gefuehl als Medium der Weltorientierung
Brigitte Scheer (Institut fuer Philosophie, Johann Wolfgang Goethe-Universitaet
Frankfurt am Main)
Koennen Gefuehle urteilen?
9.30-11.30
Dialog (parallel dazu): DIE KALKULIERTE EMOTION
Michael Schirner (Eggert Werbe-Agentur, Duesseldorf; Hochschule fuer
Gestaltung,
Karlsruhe)
Werbung ist Kunst. Rationale und emotionale Strategien in der Werbung
Bernhard Stumpfhaus (Freischaffender Kunsthistoriker, Frankfurt)
Das Spiel mit den Emotionen. Lust und Unlust in der Werbung
Kaffeepause
12:15-13:00
Rainer Krause (Empirische Humanwissenschaften, Universitaet des Saarlandes
Saarbruecken):
Ist Kunst heilsam fuer denjenigen, der sie macht?
Mittagspause
15.00-17.00
Dialog: THEORIE ZU DEN EMOTIONEN AUS DER SICHT DES 20. JAHRHUNDERTS
Agnes Heller (Department of Philosophy, New School University New York):
Die Verwandlung und Sublimierung der Affekte in Emotionen durch die Aneignung
der
Kunstwerke
Wolfhart Henckmann (Philosophie-Department der Ludwig-Maximilians-Universitaet
Muenchen)
Ueber das Verstehen von Gefuehlen
15.00-17.00
Dialog (parallel dazu): EINFUEHLUNG
Lars Spuybroek (Nox, Rotterdam):
Intensive and extensive movement
Martin Loew-Beer (Philosoph):
Gedanken zur Empathie. Einfuehlung als Grundlage gegenseitigen Verstehens
Kaffeepause
17.30-18.15
Ralph-Rainer Wuthenow (Institut fuer Deutsche Sprache und Literatur der Johann
Wolfgang Goethe-Universitaet Frankfurt am Main)
Leidenschaften, literarisch, ambivalent
Kaffeepause
18.30-19.15
Peter Eisenman (Eisenman architects, New York)
Notation as Affect
19.15-20.00
Rudolf Herz (Freischaffender Kuenstler, Muenchen)
Holocaust-Erinnerung im Widerspruch
So. 02.06.
9.30-11.30 Dialog: PATHOS UND ETHOS DER ANTIKE
Wulf Raeck (Archaeologisches Institut, Johann Wolfgang Goethe-Universitaet
Frankfurt
am Main)
"Ein Roemer kennt keinen Schmerz". Emotionskontrolle als kulturelles und
soziales
Unterscheidungsmerkmal in der griechisch-roemischen Kunst und Kultur
Paul Zanker (Deutsches Archaeologisches Institut Rom)
Emotionen am Grab. Mythenbilder auf kaiserzeitlichen Sarkophagen
9.30-11.30 Dialog (parallel dazu): ATTRAKTION UND ANONYMITAET
Winfried Menninghaus (Institut fuer Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft und Slavistik, Freie Universitaet Berlin)
Vortragstitel: Schoenheitszwang oder die Antinomien aesthetischer Attraktion
Regis Michel (Departement des Arts Graphiques, Musee du Louvre, Paris)
Masks: The Pathos of Anonymity. On the Asthenic Subject of Western Art
Kaffeepause
11.45-13.45
Dialog: EMOTIONEN IM FILM
Josef Fruechtl (Philosophisches Seminar, Universitaet Muenster):
Spiel mir das Lied von Liebe und Tod. Coole Typen im Kino
Gertrud Koch (Seminar fuer Filmwissenschaft, Freie Universitaet Berlin):
"Zu Traenen geruehrt" - Zur Erschuetterung im Kino
11.45-13.45
Dialog (parallel dazu): EMOTION UND STIMMUNG IN DER MALEREI DES 19.
JAHRHUNDERTS
Barthelemy Jobert (Institut d'Histoire de l'Art, Universite de Grenoble):
The French romantic generation, passion and sentiment. The case of Delacroix.
Kerstin Thomas (Freischaffende Kunsthistorikerin, Frankfurt)
Zum Begriff der Stimmung in der Malerei
Mittagspause
15.45-16.30
Rudolf Heinz (Philosophische Fakultaet der Heinrich-Heine-Universitaet
Duesseldorf)
"Wie es mir den Atem verschlug und wie ich fassungslos weinte...". Aufschluesse
ueber
Extremsituationen auf Kunst
Kaffeepause
16.45-17.30
Werner Hofmann (Ehem. Direktor der Hamburger Kunsthalle):
Kunstmittel, die Pathos bezweifeln, Affekte brechen und Gefuehle verfremden
Kaffeepause
Ab 18.00
Podiumsdiskussion zu Thesen der Tagung
Thema: SIND GEFUeHLE VERHANDELBAR?
Moderator: Volker Panzer (Leiter und Moderator des ZDF-nachtstudio)
Ursula Franke (Senatsausschuss fuer Kunst und Kultur der Universitaet Muenster)
Klaus Herding (Kunstgeschichtliches Institut, Johann Wolfgang
Goethe-Universitaet
Frankfurt am Main)
Wolfgang Lenzen (Philosophisches Institut der Universitaet Osnabrueck)
Willibald Sauerlaender (Ehem. Direktor des Zentralinstituts fuer
Kunstgeschichte,
Muenchen)
Claudia Schmoelders (Kulturwissenschaftliches Seminar, Humboldt-Universitaet zu
Berlin)
Weitere Informationen zum Kongress finden Sie unter:
http://www.oper-frankfurt.de/sonder/index.html
Quellennachweis:
CONF: Pathos, Affekt, Gefuehl - Frankf./M. 30.5.-2.6.02. In: ArtHist.net, 24.04.2002. Letzter Zugriff 24.04.2025. <https://arthist.net/archive/24991>.