Q 06.12.2001

Bogenschnitzender Amor, Parmigianino

Constanze Korb

Liebe Listenmitglieder,

fuer meine Magisterarbeit an der Freien Universitaet Berlin ueber den
"Bogenschnitzenden Amor" von Parmigianino im Kunsthistorischen Museum in
Wien suche ich noch einige Kopien, Stiche und Zeichnungen, die verschollen
sind.

Da meine letzte Anfrage ueber die Mailingliste so erfolgreich war, wollte
ich auch die anderen von mir gesuchten Werke auflisten. Vielleicht weiss der
eine oder andere zufaellig, wo sich die Werke zur Zeit befinden.

Vielen Dank fuer die Hilfe und freundliche Gruesse,
Constanze Korb

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Liste der gesuchten Werke:

- Eine Zeichnung des "Bogenschnitzenden Amor" von Niklas van Hoy, nach der
Franziskus van der Stehen, Kupferstecher am Wiener Hof im 17. Jahrhundert
seinen Stich im Gegensinn angefertigt hat. (Nachweis des Stiches mit
Abbildung bei Friedrich W. H. Hollstein: Dutch and Flemish etchings,
engravings and woodcuts, ca. 1450-1700, Amsterdam 1949-, Bd. 9, S. 56, Nr.
23. Links neben dem Stich steht geschrieben: "Correggio Inuentor. Nico van
hoy delineauit, Franco van de Steen sculptor sculpsit". Rechts neben dem
Stich: "Antho: Correggio in. et pinx..", unter dem Stich "Jussu
Sacae:Caesae: FERDINANDI III ex Eiusdem Antiquario Viennensi" (von Ferdinand
III. in Auftrag gegeben) und "Nico : van Hoy delineauit, Franco van de Steen
S. C. M. calcograph sculpsit.").

- Die Originalvorzeichnung des Gemaeldes, die sich im 18. Jahrhundert bei
dem Franzoesischen Kunstsammler Jean Pierre Mariette befand (zitiert u.a.
bei Affo, Ireneo: Vita del graziosissimo pittore Francesco Mazzola detto il
Parmigianino, Parma 1784).

- Eine Vorzeichnung mit dem "Bogenschnitzenden Amor und drei Putten",
Parmigianino zugeschrieben, im 19. Jahrhundert in der Sammlung Giuseppe
Campori (Campori, Giuseppe: Raccolta di cataloghi ed inventari inediti di
quadri, statue, bronzi, dorerie, smalti, medaglie, avorii…dal sec. XV al sec
XIX, Modena 1870).

- Originalvorstudie (gemalt) zum "Bogenschnitzenden Amor", die sich Ende des
18. Jahrhunderts in der Florentiner Sammlung des Marchesen Alfonso
Tacoli-Canacci befand (Bocalosi, Girolamo: Catalogue raisonne ou description
exacte de plusieurs excellents tableaux des plus celebres ecoles de peinture
d’Italie, de Flandre, etc., qui existent dans un receuil appartenant a
Monsieur le Marquis Alphonse Tacoli Canacci a Florence [Franzoesische
Uebersetzung], Parma 1796).

- Eine Originalvorstudie, die sich im 18. Jahrhundert in der Sammlung des
Malers Martin in Paris befunden haben soll (Meyer, Johann L.: Fragmente aus
Paris im vierten Jahr der Franzoesischen Republik, Hamburg 1797).

- Eine kleine, Correggio zugeschriebene Skizze, die die Kunstsammlung Artaia
im Jahr 1800 fuer 1000 Gulden angekauft haben soll (Frimmel, Theodor von:
Geschichte der Wiener Gemaeldesammlungen. Dritte Folge der kleinen
Galleriestudien (Die kaiserliche Gemaeldesammlung), Leipzig 1898, S. 264).

- Ein "ovales Blech" mit dem "Bogenschnitzenden Amor", im Prager Inventar
von 1607/11 verzeichnet (Bauer, Rotraud / Haupt, Herbert [Hg.]: "Die
Kunstkammer Kaiser Rudolphs II. in Prag. Ein Inventar aus den Jahren
1607-1611", in: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen in Wien, 72
(1976), N.F., XXXVI. S. 93).

- Ein "copert", das in der Wiener Schatzkammer immer zusammen mit dem
Gemaelde Parmigianinos aufbewahrt wurde, und auch noch 1781 in das Wiener
Belvedere kam (Leitner, Quirin [Hg.]: Die hervorragendsten Kunstwerke der
Schatzkammer des Oesterreichischen Kaiserhauses, Wien 1870-1873, S. 40, Nr.
3).

- Eine Kopie des "Bogenschnitzenden Amor", das sich in der Gemaeldegalerie
Dresden befand und 1924 and das Haus Wettin Albertinischer Linie abgegeben
wurde (Huebner, Julius: Verzeichnis der Koeniglichen Gemaelde-Gallerie zu
Dresden. Mit einer historischen Einleitung und Notizen ueber die Erwerbung
der einzelnen Bilder, Dresden 1856).

- Eine Kopie, Ykens zugeschrieben, die 1659 im Inventar von Leopold Wilhelm
verzeichnet war (Berger: "Inventar der Kunstsammlung des Erzherzogs Leopold
Wilhelm von Oesterreich. Nach der Originalhandschrift im Fuerstlich
Schwarzenberg’schen Centralarchiv", in: Jahrbuch der kunsthistorischen
Sammlungen des allerhoechsten Kaiserhauses, 1 (1883), 2. Teil, S.
LXXIX-CLXXVII).

- Eine Kopie, die sich bis 1945 in der Bildergalerie im Schloss Sansscouci
in Potsdam befand (Oesterreich, Matthias: Beschreibung der koeniglichen
Bildergalerie und des Kabinetts im Sans-Souci, Potsdam 1771).

- Kopie von Luca Cambiaso, die sich einst in der Sammlung der Koenigin
Christina von Schweden befand (Granberg, Olof.: La Galerie de tableaux de la
reine Christine du Suede ayant appartenu auparavant a l’empereur Rodolphe
II., plus tard aux duc d’Orleans. Recherche historique et critique,
Stockholm 1897).

- Eine Kopie, die sich im 18. Jahrhundert in der Sammlung Lelio Cerretani in
Florenz befand (Fiorillo, Johann D.: Geschichte der zeichnenden Kuenste, von
ihrer Wiederauflebung bis auf die neuesten Zeiten, 5 Bde., Goettingen
1798-1808, Bd. 2 (1801)).

- Eine Kopie, die sich im 17. Jahrhundert in der Sammlung Farnese (Ranuccio
II.) in Palazzo del Giardino in Parma befand (Campori, Giuseppe: Raccolta di
cataloghi ed inventari inediti di quadri, statue, bronzi, dorerie, smalti,
medaglie, avorii…dal sec. XV al sec XIX, Modena 1870.

- Eine Kopie, die sich im 18. Jahrhundert in der Sammlung Barberini in Rom
befand (Fiorillo, Johann D.: Geschichte der zeichnenden Kuenste, von ihrer
Wiederauflebung bis auf die neuesten Zeiten, 5 Bde., Goettingen 1798-1808,
Bd. 2 (1801).

- Eine Kopie in der Sammlung des Kaufmanns Benucci in Rom (Fiorillo 1801).
Eine Kopie, die sich im 17. Jahrhundert in der Sammlung Pietro Bortesi in
Parma befand (Copertini, Giovanni: Il Parmigianino, 2 Bde., Parma 1932, Bd.
1).

- Eine Kopie aus der Sammlung Edmund Burke, versteigert Christie’s am 5.
Juni 1812 (Cone, Carl B.: "Edmund Burke’s Art Collection”, in: The Art
Bulletin, 29 (Juni 1947), S. 126-133).

- Eine Kopie aus der Sammlung Contini, Florenz (18. J.) (Freedberg, Sydney
J.: Parmigianino, Cambridge 1950).

- Eine Kopie, die sich im 19. Jahrhundert in der Kunsthalle Hamburg befand,
Joseph Heintz zugeschrieben (Kunsthalle zu Hamburg. Verzeichnis der Sammlung
von Gemaelden [Neudruck der Ausgabe von 1886], Hamburg 1887, Seite 110,
Inv.-Nr. 610).

- Eine Kopie, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts in der Sammlung Nilsson
in Kopenhagen befand (Nilsson, Gerhard: Quelques remarques sur un tableau
retrouve de Correge et sur le tableau celebre de Parmigianino de la Galerie
Imperiale de Vienne, « L’Amour taillant son arc », Kopenhagen 1914 .

- Eine Kopie, die sich bis zum Zweiten Weltkrieg in der Akademie der
Bildenden Kuenste Wien befand (Freedberg, Sydney J.: Parmigianino, Cambridge
1950).

- Eine Kopie aus der Sammlung Alessandro Dal Zotto, Venedig (20.
Jahrhundert) (Kunsthistorisches Institut Florenz).

- Eine Kopie, die sich im 17. Jahrhundert im Palazzo Ducale in Venedig
befand (Frimmel, Theodor von: Geschichte der Wiener Gemaeldesammlungen.
Dritte Folge der kleinen Galleriestudien (Die kaiserliche Gemaeldesammlung),
Leipzig 1898).

- Eine Kopie aus der Sammlung des Grafen Bradford, Weston Park (18.
Jahrhundert), (KHI Florenz).

- Eine Kopie aus der Sammlung Mainardi, Schloss zu Codroipo (Frimmel,
Theodor von: Geschichte der Wiener Gemaeldesammlungen. Dritte Folge der
kleinen Galleriestudien (Die kaiserliche Gemaeldesammlung), Leipzig 1898).

- Stiche: Edouard Gautier Dagoty, Ferdinando Gregori, Paul Gleditsch,
Giarre, Friedrich John, Clemens Kohl, Jgnaz Krepp, William Unger, Tommaso
Piroli, Jakob Christoph Le Blon, A. Hanisch, C. Rancini.

Quellennachweis:
Q: Bogenschnitzender Amor, Parmigianino. In: ArtHist.net, 06.12.2001. Letzter Zugriff 19.04.2024. <https://arthist.net/archive/24781>.

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