CONF 09.03.2020

Wiener Kunstgeschichte in Armenien (Wien, 18 Mar 20)

1090 Wien, Garnisongasse 13, Universitätscampus, Hof 9, Institut für Kunstgeschichte, Seminarraum 1, 18.03.2020

Dr. Friedrich Polleroß

"Wiener Kunstgeschichte in Armenien“ Vorträge am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien

PROGRAMM
Mittwoch, 18. März 2020,

18 Uhr:
Dr. Georg Vasold (Wien):
Josef Strzygowski und die „Weltkunstgeschichte“

Dr. Karl Johns (Riverside CA, USA):
Streiflicht auf Strzygowski und sein Publikum

Dr. Friedrich Polleroß (Universität Wien):
Der Strzygowski-Nachlass zur armenischen
Architektur

ca. 19 Uhr:
Univ.-Prof. Dr. Christina Maranci (Tufts University, USA):
Josef Strzygowski and Armenian Architecture

Das Archiv des Instituts für Kunstgeschichte besitzt seit langem einen Teilnachlass des Ordinarius Josef Strzygowski (1862-1941), darunter auch Unterlagen zum Buch „Die Baukunst der Armenier und Europa“ (Wien 1918) – damals eine bahnbrechende Arbeit und der Versuch die eurozentrische Kunstgeschichte aufzubrechen. Als 2018 weitere Teile dieses Nachlasses, darunter Fotos und die Originalzeichnungen eines armenischen Architekten, auf den Markt kamen und nach England ausgeführt werden sollten, gelang es durch die finanzielle Unterstützung der „Kunsthistorischen Gesellschaft“ sowie der „Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung“ dieses Material für das Institutsarchiv zu erwerben. Zur größeren Bekanntmachung der inzwischen auch für die UNIDAM-Datenbank digitalisierten Unterlagen wird im März 2020 am Institut für Kunstgeschichte ein kleines Symposion abgehalten werden. Geplant sind drei Kurzreferate und ein Festvortrag der armenisch-amerikanischen Spezialistin für armenische Architektur und deren Erforschung durch den Wiener Ordinarius.
Der Quellenwert des angekauften Materials zeigt sich etwa am Beispiel der Erlöserkirche in Ani. Die an der Seidenstraße und heute an der türkisch-armenischen Grenze liegende Geisterstadt war 961 zur Hauptstadt des armenischen Königreiches erhoben worden und stieg so zur „Stadt der 1001 Kirchen“ auf. Nach mehreren Eroberungen und Erdbeben wurde die Stadt seit dem 14. Jahrhundert zu einer Ruinenlandschaft, die bis 1917 zu Russland gehörte. Der Rundbau der nach 1035 errichteten Erlöserkirche erscheint nach einem Einsturz im Jahre 1957 und einem Erbeben 1988 heute in einem viel schlechteren Zustand als bei den Bauaufnahmen durch das Wiener Institut im Jahre 1913.

Quellennachweis:
CONF: Wiener Kunstgeschichte in Armenien (Wien, 18 Mar 20). In: ArtHist.net, 09.03.2020. Letzter Zugriff 27.04.2024. <https://arthist.net/archive/22809>.

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