Die digitale Dokumentation von Objekten und die virtuelle Verfügbarkeit von wissenschaftlichen Sammlungen stellen Museen wie Universitäten vor etliche Fragen und Herausforderungen. Sie bieten aber auch enorme Chancen für den (künftigen) Einsatz der musealen und universitären Objektbestände für Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Abschlusstagung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Objekte im Netz. Digitalisierung und Dynamisierung der Sammlungen der Universität Erlangen-Nürnberg“ widmet sich diesen Fragen, Herausforderungen und Chancen.
Mit welchen Zielen und zu welchem Zweck digitalisieren wir unsere Sammlungsbestände? Welche Werkzeuge stehen uns dabei zur Verfügung und welcher Infrastrukturen und Prozesse bedarf es, sie zu etablieren? Welche Kompetenzen erfordern sie? Wer bringt diese ein oder bildet sie aus?
Welche virtuellen Sammlungsräume und Forschungsumgebungen entstehen durch die Digitalisierung unserer Objekte und worin liegt ihr Potential? Welche Zugänge wollen wir zu unseren digitalisierten Beständen erlauben und welche Anwendungen mit den digitalen Objekten ermöglichen?
Nicht zuletzt: In welchem Verhältnis stehen analoge und digitale Bestände, Original und Digitalisat? Welchen rechtlichen und auch epistemologischen Problemen hat sich die Anwendung digitaler Methoden im Kontext wissenschaftlicher Sammlungen zu stellen? Welchen Wandel erfahren Sammlungspraxis sowie sammlungsbezogene Forschung und Lehre durch die Digitalisierung?
Die Veranstaltung richtet sich prinzipiell an alle, die sich mit wissenschaftlichen Sammlungen und insbesondere mit deren Digitalisierung beschäftigen. Es ist darüber hinaus ein Anliegen, den Austausch und die Vernetzung von musealer und universitärer Sammlungsarbeit und Forschung zu fördern. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer*innen, anregende Vorträge und ertragreiche Diskussionen!
VORLÄUFIGES PROGRAMM
Dienstag, 5. November 2019
ab 10.00 Anmeldung
11.00 - 11.30 Begrüßung und Einführung
11.30 - 12.45 Panel: #Dokumentation #Original #Digitalisat
Moderation: Udo Andraschke (FAU Erlangen-Nürnberg)
- Dr. Dennis Niewerth (Deutsches Schifffahrtsmuseum): Verstaut, Verzettelt, Vernetzt. Museen und ihre Sammlungen in der Geschichte der ‚Neuen Medien‘
- Dr. Werner Schweibenz (Universität Konstanz): Wenn das Ding digital ist… Überlegungen zum Verhältnis von Objekt und Digitalisat
12.45 – 14.00 Mittagspause
14.00 - 16.30 Panel: #DigitaleStrategien #DigitaleInfrastrukturen #DigitalePraxis
Moderation: Martin Stricker (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen)
- Dr. Katharina Martin (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf): Von verstaubten Beständen zu „generous interfaces“. Das Netzwerk Universitärer Münzsammlungen in Deutschland
- Wibke Kolbmann (ETH Zürich): Eine digitale Infrastruktur für die naturwissenschaftlichen Sammlungen
der ETH Zürich. Ein Praxisbericht aus dem Projekt „EIDOS“
- Sarah Wagner (Germanisches Nationalmuseum): Objekte im Netz. Digitalisierung und Dynamisierung der Sammlungen der Universität Erlangen-Nürnberg
- Jörg Neumann (TU Dresden): Vernetzte Sammlungen. Erfahrungsbericht zur Einführung einer zentralen Datenbank an der TU Dresden
Podiumsdiskussion zum Panel
Moderation: Dr. Christian Gries (Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern)
16.30-17.00 Kaffeepause
17.00-18.30 Panel: #Forschen #Lehren #Ethik
Moderation: Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks (FAU Erlangen-Nürnberg)
- Sonja Gasser (Kunsthaus Zürich, LMU München): Das Digitalisat als Objekt der Begierde. Anforderungen an digitale Sammlungen für Forschung in der Digitalen Kunstgeschichte
- Maria Niklaus (Universität Stuttgart): Raus aus der Black Box. Digitalisierung als Chance für universitäre Sammlungen im Kontext von Forschung und Lehre
- Dr. Sabine Imeri (Humboldt-Universität zu Berlin): Was man nicht zeigen kann. Möglichkeiten und Grenzen des Konzepts offener Forschungsdaten in den Ethnologien
ab 18.30 Apéro und Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung „Abenteuer Forschung“
Mittwoch, 6. November
9.00 - 10.30 Panel: #Daten #Modellierung #SemanticWeb
Moderation: N.N.
Robert Nasarek (Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung): Das digitale Konchylienkabinett - Sammlungen multiperspektivisch modellieren und virtuell verbinden
Dr. Stefan Przigoda / Claus Werner (Deutsches Bergbaumuseum): Die Sammlung als Netz. Potentiale und Grenzen der Netzwerkanalyse einer Museumsdokumentation
David Maus / Julia Rössel (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel): Ideen zu einem „Virtuellen Kupferstichkabinett“ der Zukunft
10.30 - 11.00 Kaffeepause
11.00 - 13.00 Panel: #Visualisieren #Vermittlung
Moderation: Prof. Dr. Peter Bell (FAU Erlangen-Nürnberg)
Rober Päßler (TU Dresden): Von der Vitrine zur interaktiven Forschungsinfrastruktur. Das digitale Archiv mathematischer Modelle
Franziska Ritter / Pablo Dornhege (TU Berlin / studio 105106): IM/MATERIAL THEATRE SPACES. Theatererbe sichtbar machen - Sammlungsobjekte virtuell erforschen
Viktoria Brüggemann (FH Potsdam): Explorative Sammlungsvisualisierung. Museale Objekte im Zeitalter ihrer digitalen Verfügbarkeit
Dr. Eva Mayr / Florian Windhager (Donau-Universität Krems): Vor welchem Hintergrund und mit Bezug auf was? Zur polykontexturalen Visualisierung kultureller Sammlungen
13.00 - 14.30 Poster-Talk und Mittagsimbiss
14.00 - 15.00 Podiumsdiskussion: #OpenAccess #Lizenzen #Rechte
Moderation: Oliver Zauzig (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen)
15.00 - 16.30 #Rückblick #Ausblick #Abschluss
- Prof. Dr. Hans Peter Hahn / Julia Rice (Goethe-Universität Frankfurt): Das digitale Museum – Erweiterung oder Transformation? Zur Identität und Wahrnehmung von Museen im 21. Jahrhundert
- Dr. Vera Chiquet / PD Dr. Peter Fornaro (Universität Basel): Kritischer Rückblick über 10 Jahre digitale Infrastruktur im Kulturbereich. Speichern, teilen, vergleichen – was sind Ziele und Nutzen für die Zukunft?
- Martin Stricker (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche
Universitätssammlungen): Was ist auch wichtig, was ist wirklich wichtig?
Kriterien für den Erfolg wissenschaftlicher Sammlungen im digitalen Zeitalter
Abschluss und Abschied
Die Tagung „Objekte im Netz” findet in Kooperation zwischen dem Germanischen Nationalmuseum und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Am 5.11. bieten wir gegen einen Kostenbeitrag von 10,00€ einen Mittagsimbiss an. Der Kostenbeitrag ist vor Ort zu entrichten.
Da die Zahl der Teilnehmer*innen begrenzt ist, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung bis zum 15. Oktober. Bitte geben Sie auch an, ob Sie den Mittagsimbiss einnehmen werden.
Ihre Anmeldung nimmt Frau Makris entgegen: martina.makrisfau.de
Mehr Informationen unter http://objekte-im-netz.fau.de/projekt/
Reference:
CONF: Objekte im Netz (Nürnberg, 5-6 Nov 19). In: ArtHist.net, Sep 13, 2019 (accessed Dec 7, 2024), <https://arthist.net/archive/21510>.