CONF 07.09.2011

Bild und Zeit: Kon-Sequenzen (Basel, 22-23 Sep 2011)

Rheinsprung 11, CH - 4051 Basel, 22.–23.09.2011

Heike Freiberger, eikones - NFS Bildkritik

Bild und Zeit sind vielfältig miteinander verknüpft. Im Moment der Betrachtung gehen Bilder in die Zeit der Wahrnehmung ein und rufen durch ihre visuellen Strukturen spezifische Formen des Zeiterlebnisses hervor. Auch selbst unbewegte Bilder haben so einen „visuellen Rhythmus“ zur Kon-Sequenz, in der die visuelle Ordnung und die Zeit der Wahrnehmung zusammentreten. Als Artefakte haben sie aber auch Anteil an einer zeitlichen Entfaltung von Bedeutungen. Ihr Sinn kann als eine Kon-Sequenz neben anderen begriffen werden: Bildlicher Sinn ist Verdichtung verschiedener Sequenzen oder Folgen von Spuren in der Betrachtung; und doch bleibt ihr Sinn stets auch auf andere Sequenzen hin offen. Bilder stellen schließlich aber auch Zeit im Sinne vergangener, historischer Zeiten dar. Dies ist ebenso wenig wie das Bedeuten der Spur jedoch allein von der Vergangenheit her zu verstehen. Denn nur in praktischen Zusammenhängen etabliert sich die Darstellung von Vergangenem in Bildern als deren sichtbare Kon-Sequenz.
Die Tagung „Kon-Sequenzen“ möchte die Frage nach „Bild und Zeit“ in verschiedenen Diskursen und Disziplinen aufsuchen, um sie mit Bezug auf die Begriffe des visuellen Rhythmus, der Spur und des Dokumentarischen konkret zu entfalten. Es soll dabei die Frage im Zentrum stehen, inwieweit sich spezifische Verknüpfungen von Bild und Zeit als visuelle Kon-Sequenzen innerhalb konkreter Zusammenhänge begreifen lassen.

PROGRAMM
Donnerstag, 22.9.2011

13.00-13.30 h Begrüssung

Sektion Historizität und dokumentarisches Filmbild
Mod.: D. Rudin
13.30 – 14.30 Ursula von Keitz: Modi der Vergegenwärtigung im aktuellen Dokumentarfilm
14.30 – 15.30 Vinzenz Hediger: Das Imaginäre und das Dokumentarische: Epistemologien des plan séquence im nicht-fiktionalen Film
15.30 – 16.00 Kaffeepause
16.00 – 17.00 Christa Blümlinger: Gedächtnistheater und Zeitmaschinen bei Apichatpong Weerasethakul: Anmerkungen zu den Variationen über ‚Boonmee‘
17.00 – 17.30 Kaffeepause

Mod.: N. Lindemeyer
17.30 – 19.00 Matthias Müller, Christoph Girardet: Scene Missing – Found Footage im Werk von Christoph Girardet und Matthias Müller
19.00 – 19.30 Kaffeepause

Mod.: F. Grossenbacher
ab 19.30 Abendvortrag
Sigrid Weigel: Grammatologie der Bilder. Überlegungen zu Spur und Zeit des Bildes, im Anschluss an Benjamin und Derrida

Freitag, 23.9.2011

Sektion Visueller Rhythmus
Mod.: S. Kretschmann und S. Leyssen
9.45 – 10.00 Einführung in die Sektion
10.00 – 11.00 Isa Wortelkamp: Ansichten von Bewegungsräumen - zu den Fotografien der site specific performances von Trisha Brown
11.00 – 12.00 Margarete Vöhringer: Verzeitlichung des Raumes. Zum Verhältnis von Architektur und Physiologie in den 20er Jahren
12.00 – 12.30 Kaffeepause

Mod.: P. Rathgeber
12.30 – 13.30 Janina Wellmann: "Die Form des Werdens": Rhythmus als Beobachtungsordnung
13.30-15.00 Mittagspause

Sektion Spur (der Spuren)
Mod.: N. Moser
15:00 – 15:15 Einführung in die Sektion
15.15 – 16.15 Stephan Kammer: Spuren des Wassers. Graphien des Flüchtigen (1850-1900)
16.15 – 17.15 Sulgi Lie: Truffaut, der Enunziator. Schrift und Bild in "L'Enfant sauvage"
17.15 – 18.00 Kaffeepause

Mod.: I. Laner
ab 18.00 Abschlussvortrag
Georg W. Bertram: Spuren von Spuren im Bild. Über die Lebendigkeit von Bildern

Veranstaltungsort:
Rheinsprung 11, CH - 4051 Basel

Quellennachweis:
CONF: Bild und Zeit: Kon-Sequenzen (Basel, 22-23 Sep 2011). In: ArtHist.net, 07.09.2011. Letzter Zugriff 19.04.2024. <https://arthist.net/archive/1798>.

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