CFP 02.09.2011

Menschenbilder in der Populärkultur (Wien, 29-31 Mar 12)

Universität Wien, 29.–31.03.2012
Eingabeschluss : 01.10.2011

Joseph Imorde

Menschenbilder in der Populärkultur – Konflikte und Wandel

Tagung, 29.-31. März 2012, Universität Wien

Veranstaltet von Stefan Zahlmann (Wien), Joseph Imorde (Siegen) und Jens Eder (Mainz)

Die gegenwärtige Populärkultur zeichnet sich durch einen Pluralismus von Menschenbildern aus, die oft bestimmten Interessen folgen und zu Konflikten führen. Das „anthropologische Wissen“ sozialer Gruppen und Milieus, ihre unterschiedlichen Vorstellungen über „Natur“ oder „Wesen“ des Menschen manifestieren sich in einer Vielfalt populärer Kulturproduktionen und werden wiederum durch diese beeinflusst – durch Film, Fernsehen, Fotografie, populäre Kunst und Musik, Architektur, Trivialliteratur, Journalismus, Werbung, Parteiprogramme und Predigten, Design und Konsumgegenstände.

Materiale, mentale und soziale Kultur (Roland Posner) stehen dabei in ständiger Wechselwirkung miteinander und modellieren sich gegenseitig. Populäre Menschenbilder sind geprägt durch Eigendynamiken der Medien und Diskurse, durch Genres, Stile und Erzählformen, durch Ideologien und Identitätskonstruktionen, durch Machtverhältnisse, kommerzielle und politische Ziele.

Die Wiener Tagung vertieft Diskussionen, die 2011 auf dem Workshop „Medium Menschenbild“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz geführt wurden. Während dort die Medialität von Menschenbildern im Mittelpunkt stand, sollen nun vor allem die Rollen populärer Medien und Kunstformen bei der kulturellen Vermittlung von Menschenbildern und die damit verbundenen Wechselwirkungen in den Blick genommen werden, und zwar besonders in Hinsicht auf Phänomene des Konflikts und des Wandels. Als mögliche Themen und Arbeitsschwerpunkte kommen etwa in Betracht: Fragen der Religion und Transzendenz, des Leib-Seele-Verhältnisses, der Rationalität und des Unbewussten, der Willensfreiheit und Autonomie, der Bestimmung des Menschen, der Menschenwürde und Menschenrechte, der menschlichen Fähigkeiten und Grenzen, der Inklusion und Exklusion, des Verhältnisses zu Tieren, Maschinen und Gottheiten, der Abstammung und Frühgeschichte, der moralischen und emotionalen Veranlagung, der biotechnischen Veränderung usw.

Das wesentliche Ziel der Tagung besteht in der Rekonstruktion historisch, soziokulturell und medial spezifischer Entwürfe und Ideale des Menschen innerhalb der Populärkultur. Es soll besonders darum gehen, einen interdisziplinären Dialog zu etablieren. Um diesen nachhaltig zu befördern, wird die Tagung verschiedene Forschungsansätze miteinander in Verbindung bringen, in denen sich je spezifische „Anthropologien“ ausgebildet haben, etwa Ansätze aus der Medien-, Bild-, Kunst- und Literaturwissenschaft, aus der Kulturgeschichte, Kulturphilosophie und Wissenssoziologie. Als weitere Möglichkeit des Austauschs steht die Website www.menschenbild.org zur Verfügung.

Vortragsvorschläge im Umfang von einer Seite (einschließlich eines kurzen Lebenslaufes) sollten bis zum 1. Oktober 2011 an alle drei Veranstalter gesendet werden: Stefan Zahlmann (stefan.zahlmannunivie.ac.at), Jens Eder (ederjuni-mainz.de) und Joseph Imorde (Imordekunstgeschichte.uni-siegen.de).

Unterbringungs- und Reisekosten werden übernommen.

Quellennachweis:
CFP: Menschenbilder in der Populärkultur (Wien, 29-31 Mar 12). In: ArtHist.net, 02.09.2011. Letzter Zugriff 16.04.2024. <https://arthist.net/archive/1748>.

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