STIP 08.12.2017

Workshop zur Aufklärungsforschung

Marbach/ Weimar/ Wolfenbüttel
Bewerbungsschluss: 15.01.2018

Ulrike Lippe, Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel

Förderung eines internationalen Workshops mit thematischem Schwerpunkt im Bereich der Aufklärungsforschung

Gemeinsam mit der Dr. phil. Fritz Wiedemann-Stiftung schreibt der Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel die Förderung einer internationalen Veranstaltung aus dem Themenbereich "Aufklärung kontrovers: Entstehung, Diskurs, Kritik" aus. Bis zum 31. Januar 2018 können Postdoktorandinnen und Postdoktoranden eine Summe von maximal 10.000 Euro für eine Veranstaltung an einem der Verbundstandorte beantragen.

Innerhalb der europäischen Geschichte stellt die Aufklärung in ihren vielfältigen Erscheinungsformen und ihrer langfristigen, bis heute anhaltenden Wirkung eines der kulturell wie politisch bedeutendsten und folgenreichsten Phänomene dar. Diese Wirkung speist sich nicht zuletzt aus der doppelten Bedeutung von "Aufklärung", die nicht nur als Epochenbezeichnung für die Zeit von etwa 1680 bis zum Ende der Französischen Revolution verwendet wird, sondern darüber hinaus auch einen Reflexionsbegriff darstellt, der bis heute sowohl kontrovers in Frage gestellt als auch als grundlegend für das Selbstverständnis der westlichen Gesellschaften proklamiert wird.

Im Rahmen der geförderten Veranstaltung sollen innovative Ideen zum Verständnis der Aufklärung, ihrer Entstehungs- und Wirkungsgeschichte aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven zur Diskussion gestellt werden. Dies können Fragestellungen zur Formation wie zu Gegenströmungen der Aufklärungsbewegung sein, wobei sich die Aufmerksamkeit sowohl auf einzelne Personen wie auf Netzwerke richten kann. Willkommen sind ebenfalls kritische Perspektiven auf die Aufklärung. Bekanntlich wurde bereits im Umfeld der Frankfurter Schule gefragt, ob die Totalitarismen des 20. Jahrhunderts das Resultat einer inhärenten „Dialektik der Aufklärung“ seien. In jüngerer Zeit wiederum werden aus globalhistorischer Perspektive eurozentristische Dimensionen der Aufklärung diskutiert, etwa im Zusammenspiel von Aufklärung und Kolonialismus bzw. Missionstätigkeit. Der Untersuchungsgegenstand der Aufklärung erweist sich mithin zusehends als epochal wie auch geographisch entgrenzt. Thematische Vorschläge können sich daher epochenspezifischen wie zeitlich übergreifenden, regional fokussierten wie globalhistorischen Fragestellungen widmen. Zudem sind gleichermaßen klassische wie auch freiere Veranstaltungsformate möglich.

Die genannten Aspekte reflektieren sich in den reichhaltigen Beständen der drei Verbundeinrichtungen − von Buch- und Zeitschriftenausgaben aus dem 18. Jahrhundert über Flugschriften der Französischen Revolution bis zu Dokumenten der beginnenden Restauration, von den Klassikern über Nietzsche bis zu den intellektuellen Gründungsvätern der Bundesrepublik, für die die Aufklärung zum ambivalenten Erbe zählte. Wünschenswert ist daher ein inhaltlicher Fokus der beantragten Veranstaltung, der in erkennbarem Zusammenhang mit Sammlungsschwerpunkten der Verbundeinrichtungen steht.

Antragstellung:

Zielgruppe: Postdoktorandinnen und Postdoktoranden aus dem gesamten Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften, die einer deutschen Universität oder außeruniversitären Forschungseinrichtung (Auslandsinstitute eingeschlossen) angehören.

Rahmenbedingung: Die geförderte Veranstaltung findet je nach thematischem Bezug am Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Klassik Stiftung Weimar oder der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel statt und muss bis spätestens Ende März 2019 abgehalten werden.

Förderung: Der Forschungsverbund MWW und die Dr. phil. Fritz Wiedemann-Stiftung unterstützen die Durchführung der Veranstaltung mit einer Summe von maximal 10.000 Euro sowie mit konzeptueller und organisatorischer Betreuung.

Folgende Antragsunterlagen sind erforderlich:

− Bewerbungsformular (http://bit.ly/2BHWp0G)
− Veranstaltungskonzept (etwa 1500 bis 2000 Wörter). Von Vorteil ist ein Bezug zum Profil bzw. Bestand einer der Verbundeinrichtungen.
− Liste von Teilnehmern, die im Falle einer Förderung angefragt werden sollen
− CV und Publikationsliste des/der Veranstalter (Gemeinschaftsanträge sind möglich)
− Kalkulation der voraussichtlichen Kosten

Bitte senden Sie Ihren Antrag per E-Mail (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) spätestens bis zum 31. Januar 2018 an:

Dr. Sonja Asal
Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel
Geschäftsstelle am Wissenschaftskolleg zu Berlin
Wallotstraße 19
14193 Berlin
sonja.asal(at)mww-forschung.de

Quellennachweis:
STIP: Workshop zur Aufklärungsforschung. In: ArtHist.net, 08.12.2017. Letzter Zugriff 26.04.2024. <https://arthist.net/archive/16924>.

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