CFP 10.04.2017

Vermittlung von Antike - Table Ronde (Mainz, 8 Dec 2017)

Mainz, Schule des Sehens, 08.12.2017
Eingabeschluss : 31.07.2017

Frederik Berger

Die Ausdifferenzierung der altertumswissenschaftlichen und kunsthistorischen Disziplinen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde von einer theoretischen Diskussion um ihre Vermittlung begleitet. Den Museen kam dabei eine herausragende Rolle zu. Zunehmend etablierten sich Bestrebungen, altertumswissenschaftliche und archäologische Inhalte in der schulischen Ausbildung zu verankern. Die Standpunkte „Erst erfreuen, dann belehren“ und „Sehen lernen“ markieren dabei nur zwei Pole, die das Selbstverständnis der Museen und den Anspruch an die Vermittlung von Antike im weitesten Sinn definierten. Impulse zur Implementierung von Antike in der Ausbildung gaben Philologen, Archäologen und Pädagogen vor allem auf ihren gesamtdeutschen Versammlungen, doch auch die Regierungen der Einzelstaaten im deutschsprachigen Raum nahmen an diesem gestalterischen Prozess der Wissensgenese teil.
Die Table Ronde widmet sich den Fragen nach der Beteiligung einzelner Akteure an diesem Vermittlungsprozess sowie nach der praktischen Umsetzung ihrer Forderungen. Welchen Anteil nahmen Institutionen und Einzelpersonen? Wie verlief die Entwicklung aus überregionaler Perspektive? Wie wurden didaktische Ansprüche in Museumssammlungen umgesetzt? Welche Medien kamen bei der Vermittlung von Antike außerhalb der Museen zum Einsatz? Welches Bild der Antike vermittelten diese Lehrmedien? Lässt sich daraus ein Kanon der Antike um 1900 ableiten? Welche Rolle spielte das archäologische Modell in diesem Prozess und wie entwickelte es sich in diesem Zeitraum? Wie erfolgten Produktion und Verbreitung dieser Medien? In welchem Umfang fanden Originale und Abgüsse in schulischen Sammlungen Anwendung? Lief die Vermittlung an Schulen und Museen parallel oder gab es gegenseitige Beeinflussungen?
Das Format der Table Ronde soll dazu dienen, das interdisziplinäre Potential der Fragestellung auszuloten. Erwünscht sind daher 20-minütige Kurzbeiträge aus den Disziplinen der Archäologie, Kunstgeschichte, Pädagogik und Geschichte (und anderer), die sich mit der Vermittlung von Antike in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert auseinandersetzen. Der Fokus kann auf der Objektebene liegen oder auf der Darstellung übergreifender Zusammenhänge. Dabei werden keine abgeschlossenen Untersuchungen erwartet – vielmehr soll das Format der Table Ronde ausreichend Raum für Diskussion und Ideenentwicklung bieten. Eine Publikation ist geplant.
Bitte senden Sie Ihr Exposé (max. 2000 Wörter) bis zum 31.07. an die folgende Adresse:
schollmeuni-mainz.de
Organisation: Charlotte Schreiter, Patrick Schollmeyer, Ralf Grüßinger, Frederik Berger

Quellennachweis:
CFP: Vermittlung von Antike - Table Ronde (Mainz, 8 Dec 2017). In: ArtHist.net, 10.04.2017. Letzter Zugriff 26.04.2024. <https://arthist.net/archive/15209>.

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