Objekte und Eliten - Neue Forschungen zur Kunstproduktion im 12. und 13. Jahrhundert in ihrem intellektuellen Kontext
In den vergangenen Jahrzehnten ist die interdisziplinäre Erforschung der mittelalterlichen Kunst zunehmend in den Vordergrund gerückt, scheitert aber oft an den unterschiedlichen Fragestellungen, Schwerpunkten und Herangehensweisen der verschiedenen Fachgebiete. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF geförderte Verbundprojekt „Innovation und Tradition. Objekte und Eliten in Hildesheim, 1130–1250“, an dem neben dem Dommuseum Hildesheim die Universitäten Bonn, Kiel, Osnabrück und Potsdam beteiligt sind, widmet sich seit April 2015 exemplarisch diesem Desiderat. Das Projekt geht am Beispiel von Hildesheim davon aus, dass kulturelle, geistesgeschichtliche und theologische Voraussetzungen des 12. und 13. Jahrhunderts ihren visuellen Niederschlag in einer besonderen, in den Kunstobjekten greifbaren Bilderwelt fanden. Die Objekte werden dementsprechend als Reflexe gesellschaftlicher Konfigurationen, als Exponenten der materiellen Kultur mit einer definierten Position innerhalb der religiösen Praktiken und ästhetischen Vorstellungen des hohen Mittelalters verstanden.
In Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte sollen im Rahmen der Tagung die vom Projekt ausgehenden Fragestellungen und Themen in einem europäischen Kontext diskutiert werden.
Freitag, 19. Mai
19:00
Abendvirtrag
Hans Werner Goetz (Hamburg)
Eliten. Ein Forschungsbegriff und seine mediävistische Problematik
Samstag, 20. Mai
9:00
Begrüßung
9:15 – 10:00
Caspar Ehlers (Frankfurt)
Partes infidelium oder Aula Paradisi? Zur Genese Sachsens und seiner Eliten im Früh- und Hochmittelalter
10:00 – 10:45
Claudia Hefter (Potsdam)
Geistliche Elite am Dom – Die Hildesheimer Domschule als hochrangige Ausbildungsstätte
10:45 – 11:15
Kaffeepause
11:15 – 12:00
Anne Südbeck (Osnabrück)
Hildesheimer weltliche Eliten im 13. Jahrhundert: Zusammensetzung, Vernetzung, Stiftungen
12:00 – 12:45
Susanne Wittekind (Köln)
„Utile est multas scire et beate vivere“. Zur Rolle des Studiums für Kirchenpolitik und Kunstaufträge Abt Wibalds von Stablo und Corvey
12:45 – 14:30
Mittagspause
14:30 – 15:15
Eileen Lemmle (Dresden)
Die Quedlinburger Goldschmiedearbeiten des 13. Jahrhunderts
15:15 – 16:00
Melanie Hanan (New York)
A Liturgical Appetite for Thomas Becket: Limoges Becket Casket Reliquaries in the Twelfth and Thirteenth Centuries
16:00 – 16:30
Kaffeepause
16:30 – 17:15
Anna Boreczky (Budapest)
Transformations of a Sacramentary: The „Pray-codex” and its Images in the Twelfth and Thirteenth Centuries
17:15 – 18:00
Jörg Widmaier (Tübingen)
Die Taufe beschreiben – Zur inhaltlichen Konzeption mittelalterlicher Taufgefäße
Sonntag 21. Mai
9:30 – 10:00
Martin Haltrich (Klosterneuburg)
Tradition und Distinktion: Das soziale und intellektuelle Umfeld des Klosterneuburger Ambo im 12. Jahrhundert
10:00 – 10:30
Heike Schlie (Salzburg)
Politischer und theologischer Kontext – Liturgische und bildtheoretische Programmatik. Überlegungen zum Status des Klosterneuburger Ambos als Akteur
10:30 – 11:00
Andrea Worm (Graz)
Welt und Klostergeschichte. Das Winddiagramm in der Klosterneuburger Chronik und sein Kontext
11:00 – 11:30
Kaffeepause
11:30 – 12:15
Lena Sommer (Hamburg)
Die ikonographischen Programme und die Strategien der Betrachterlenkung im „Magnum Legendarium Austriacum“ aus Zwettl (Zwettl, Stiftsbibliothek, Cod. 12, 24, 14, 15)
12:15 – 13:00
Albert Dietl (Regensburg)
Neue Bilder für urkirchliche Exempla. Die vitae et passiones apostolorum et sanctorum aus Regensburg (Clm 13084)
13:00
Abschlussdiskussion
Tagungsort
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Anmeldung bis zum 12. Mai via E-Mail an: objekteelitenzikg.eu
Eine Veranstaltung im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF geförderten Projekts „Innovation und Tradition - Objekte und Eliten in Hildesheim 1130-1250“
Internet: www.objekte-und-eliten.de/
Quellennachweis:
CONF: Objekte und Eliten - Kunstproduktion im 12. und 13. Jh. (München, 19-21 May 17). In: ArtHist.net, 27.03.2017. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/15068>.