CFP 11.02.2017

Produktive Äquivalenz (Berlin, 7-9 Jul 17)

Humboldt-Universität zu Berlin, im Auditorium des Grimm-Zentrums, 07.–09.07.2017
Eingabeschluss : 01.04.2017

Anna Bitter

Produktive Äquivalenz - Interdisziplinäres Symposium zur Kontextualisierung und Aktualisierung des Metaphernbegriffs

Angesichts der Virulenz des Metaphernbegriffs in den verschiedensten Fachbereichen und Kontexten wollen wir mit euch die Metapher in ihrer vielschichtigen Diskursivierung, die weit über ihre Definition als sprachliches Stilelement hinausgeht, erfassen und dieses im Bewusstsein der Diversität multiperspektivischer Betrachtungen aktualisieren. Wir suchen im Rahmen des Symposiums PRODUKTIVE ÄQUIVALENZ (7.-9.7.2017) Beiträge studentischer Sprecherinnen und Sprecher vom Bachelor bis zur Promotion sowie von Fachleuten aus der Praxis, die sich in ihren Fachbereichen mit Metaphern auseinandergesetzt haben oder erstmalig auseinandersetzen wollen. Das Symposium ist dabei explizit allen Fachrichtungen aufgeschlossen.

Wir freuen uns über Einreichungen in Form eines Abstracts zu eurem geplanten ca. 25-minütigen Vortrag bis zum 1. April 2017 im Umfang von 500 bis 1000 Wörtern und einer Kurzvita von ca. 100 Wörtern per Mail an metaphernsymposiumgmail.com.

Denkbare Ausrichtung (andere Schwerpunktsetzungen sind ausdrücklich willkommen):
- Wo kommen Metaphern im politischen und wirtschaftlichen Kontext zum Einsatz und welche Wirkmacht ist dem bildlichen Sprechen in der Politik zuzuweisen?

- Inwieweit lässt sich das Konzept der Metapher auf im Internet kursierende Bildformen wie Gifs und Memes anwenden und leben wir etwa in einem emblematischen Zeitalter, in dem Text und Bild in kurzen Bewegtbildsequenzen ein produktives Konglomerat eingehen?

- Lassen sich im Diskurs der Metapher Momente referentieller Verunsicherung auffinden? - Eine Frage die sich gerade angesichts der ausgemachten Ununterscheidbarkeit zwischen eigentlichem und uneigentlichem Sprechen umso dringlicher zu stellen scheint.

- Und inwieweit beginnen Grenzen zu verwischen, sobald man die Metapher in die Nähe von Symbolen, Allegorien, Synekdochen, Metonymien und anderen Figuren oder gar in die Nähe des bloßen Zitats rückt?

- Wie können Forscher_innen Metaphern verwenden, um ihre Ergebnisse einem breiteren Publikum zur Verfügung stellen und welche Rolle spielt die Metapher im eigenen Verständnis ihrer Arbeit?

- Gibt es Leitmetaphern in den Naturwissenschaften wie z.B. Kognition als Computation, Genetik als Code, Anziehungskraft und Abstoßung in der Physik und Chemie und können sich diese evolutorisch weiterentwickeln?

- Nutzen wir Metaphern, um Konzepte der Naturwissenschaften zu verstehen, oder sind diese Konzepte selbst metaphorisch?

- Und wie lässt sich die Metapher auf das Denken selbst anwenden, wenn man diese entsprechend verallgemeinert als Repräsentation von Inhalten unter Zuhilfenahme von Äquivalenzen oder strukturellen Isomorphismen?

- Welche Bedeutung hat die metaphorische Sprache bei der Wissensgenerierung und der Generierung von Bedeutung?

- Wie lassen sich Überlegungen zur Metapher auch in Bereichen wie der Architektur, in der bildenden Kunst oder der Musik einholen und welche Rolle spielt sie in Fragen um die Konstitution von Geschlecht?

- Was bedeutet es für die Metaphernanalyse in literarischen Texten, wenn Metaphern viel tiefer im Denken verwurzelt sind als nur beim Einsatz formalisierter Sprache?

- Und geraten etwa die in Sprachform gefassten Postulate der sogenannten hard sciences in Schwierigkeiten, wenn es kein streng wissenschaftliches Sprechen geben soll?

Weitere Infos auf unserer Website:
https://www.metaphernsymposium.com/call-for-papers

Oder auf Facebook: https://www.facebook.com/metaphernsymposium/?fref=ts

Quellennachweis:
CFP: Produktive Äquivalenz (Berlin, 7-9 Jul 17). In: ArtHist.net, 11.02.2017. Letzter Zugriff 19.05.2024. <https://arthist.net/archive/14761>.

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