CONF 23.05.2011

Vom Bilderstreit zum Bild - zur Kunst aus der DDR (Beeskow 08-10 Jul 2011)

Kunstarchiv Beeskow / Burg Beeskow, Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow, 08.–10.07.2011

Marlene Heidel

Über zwei Dekaden lagern bereits große Bestände an Kunst aus der DDR in Archiven und Depots; größtenteils weder für die Öffentlichkeit zugänglich noch für die Forschung von Interesse. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung und der damit verbundenen Neustrukturierung der Ordnung der Bilder wurde zwar sehr früh eine kunst- und bildwissenschaftliche Forschung zu den nun in der kulturellen Peripherie eingelagerten Kunstwerken gefordert; allein: Es blieb eine Forderung. Dies mag zunächst seltsam anmuten; vor allem in einer Zeit, in der das wissenschaftliche Interesse am Bild und dessen fundamentale Bedeutung für unsere kulturelle Prägung rasant gestiegen ist (vgl. nur die Publikationen zu Bildwissenschaft/en, Visual Culture, Pictorial Turn).

Falls eine breite wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Kunst aus der DDR stattfand, so erstrangig im Hinblick auf ihre Einbettung in die Kulturpolitik der DDR und den nach der Wende ausgerufenen Bilderstreit. Dabei fungieren die Werke sowohl als Dokumente, die die gesellschaftlichen Zusammenhänge vor und nach 1989 repräsentieren, als auch als Ausgangspunkte für Archivrecherchen. Darüber hinaus sind sie aber auch Kunstwerke. Die ikonographische und ikonologische Analyse und somit auch die Wechselwirkung der Werke mit anderen Stilrichtungen der gesamtdeutschen/ europäischen Kunstgeschichte muss in den Vordergrund rücken. Die in den letzten Jahren gewonnenen Erkenntnisse zur kulturpolitischen Kontextualisierung der Werke, der ausgekühlte Bilderstreit mitsamt seiner wissenschaftlichen Reflexion sowie eine biografisch entlastete Generation an NachwuchswissenschaftlerInnen tragen dazu bei, dass der Blick zunehmend auf das Bild gerichtet wird.

An dieser Ausgangssituation setzt das Symposium 2011 an. Sein Interesse gilt Bildern aus der DDR in ihrer Funktion als Kunstwerke. Im Mittelpunkt steht die Wirklichkeit der Bilder und somit ihre eigene Sprache. Zentral sind folgende Fragen: Welche Erkenntnisse können aus der Analyse der Bilder gewonnen werden und wie lassen sie sich anhand dessen in die Kunstgeschichte einordnen? Welche Relationen können zwischen der Wirklichkeit der Bilder und der gesellschaftlichen Realität ausgemacht werden?

Programm:

Freitag, 8. Juli 2011 und Sonntag, 10. Juli 2011

ab 9:00 Uhr Kolloquium mit PD Dr. Annette Dorgerloh; Prof. Dr. Monika Flacke; Marlene Heidel, M.A.; Claudia Jansen M.A.; Dipl. Soz. Tanja Matthes, Dipl. Kulturwiss. Gabriela Möller

begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung bis zum 20. Juni 2011 unter: Marlene.Heidellandkreis-oder-spree.de
Programm unter: www.vombilderstreitzumbild.wordpress.com

Sonnabend, 9. Juli
ab 10.00 Uhr öffentliche Vorträge
(ohne Anmeldung)

10:00-10:15 Uhr Begrüßung

Dr. Ilona Weser (Leiterin des Kunstarchivs Beeskow)
„Vom Bilderstreit zum Bild“

10:15-11:15 Uhr Vortrag und Diskussion

Dr. Martina Weyrauch (Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung)
„Bildende Kunst als Medium der politischen Bildung“

11:15-11:30 Uhr Pause

11:30-12:30 Uhr Vortrag und Diskussion

PD Dr. Annette Dorgerloh (Institut für Kunst- und Bildgeschichte Humboldt-Universität zu Berlin)
„Durchsetzungsstrategien: Zum Wandel des künstlerischen Selbstverständisses in der DDR. Ein Beitrag zum Problem der Periodisierung“

12:30-13.30 Uhr Mittagspause

13:30-15:30 Uhr Vorträge und Diskussion

Dr. Hiltrud Ebert (Kunsthistorikerin)
„Bilder für den kleinen Frieden. “Weibliche Empfindsamkeit“: (K)eine Ästhetik des Widerstandes“

Dr. Zoran Terzic (Künstler / Kulturwissenschaftler)
Titel folgt

15:30-16:00 Uhr Pause

16:00-17:00 Uhr Vortrag und Diskussion

Prof. Lutz Dammbeck (Künstler Hochschule für Bildende Künste Dresden)
Titel folgt

17:30-18:30 Uhr Round Table (moderiert von Dr. Martina Weyrauch)

20:00 Uhr Oktoberklub „Frau Schulz singt“

Veranstalter:
Kunstarchiv Beeskow, Dr. Ilona Weser; Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, PD Dr. Annette Dorgerloh; Förderverein Burg Beeskow e.V.; Projektkoordination: Marlene Heidel, M.A.; Claudia Jansen, M.A.; Dipl. Soz. Tanja Matthes; Dipl. Kulturwiss. Gabriela Möller

Kontakt:
Marlene.Heidellandkreis-oder-spree.de

Informationen unter: www.vombilderstreitzumbild.wordpress.com

Quellennachweis:
CONF: Vom Bilderstreit zum Bild - zur Kunst aus der DDR (Beeskow 08-10 Jul 2011). In: ArtHist.net, 23.05.2011. Letzter Zugriff 24.04.2024. <https://arthist.net/archive/1430>.

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