ANN 08.01.2016

Mediale Praktiken & die Konzeption von Architektur (Frankfurt, 19 Jan-1 Mar 16)

Frankfurt am Main, 19.01.–01.03.2016

Frederike Lausch, Wüstenrot Stiftung

Konstruierte Realitäten. Zum Verhältnis von medialen Praktiken und der Konzeption von Architektur

Organisiert von Dr. Chris Dähne, Frederike Lausch und Bettina Rudhof des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-­Universität, in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum und dem Deutschen Institut für Film, Frankfurt a.M.

Die Elbphilharmonie existiert bereits. Vor nunmehr 12 Jahren wurde sie der Öffentlichkeit in den Hochglanzmagazinen und digitalen Architekturportalen vor Augen geführt und ist daher in unseren Köpfen längst Realität und Teil unseres Bildes der HafenCity von Hamburg geworden. Fraglich ist, ob wir nach ihrer Fertigstellung noch das Bedürfnis verspüren werden, sie in echt zu sehen. Ist das Realitätsverlangen des Publikums durch die visuellen Medien bereits gestillt? Würde uns die Wahrnehmung des Gebauten etwas Neues geben, etwas, was wir begehren? Architektur zeigt sich in vielfältigen Medien: in Modellen, Zeichnungen und Visualisierungen, in Filmen und Ausstellungen sowie in ihrer Manifestation im Gebauten. Sie präsentiert sich darin nie von der gleichen Seite. Manches ist unsichtbar, während anderes in den Vordergrund rückt, denn letztlich ist Architektur niemals ein unveränderliches Objekt, sondern sie wandelt sich kontinuierlich in Abhängigkeit sowohl von zeitlichen und räumlichen Parametern als auch innerhalb der Möglichkeiten, die das jeweilige Medium ihr bietet. Daher stellt sich die Frage, was mit unserer Konzeption von Architektur unter der Einwirkung bestimmter medialer Praktiken passiert. Wie stark täuschen uns Bilder von Architektur? Oder konstruieren wir uns über die Medien mimetisch unsere Realität und welche Konsequenzen hat das?
Ausgehend von jeweils einem Medium der Architekturdisziplin – dem Modell, der Visualisierung, der Fotografie, der parametrischen Programmierung und den Smart Ambiences – soll zum einen das komplexe Wechselverhältnis zwischen dem Verständnis von Architektur und ihren medialen Dispositiven thematisiert werden. Zum anderen gilt es den Einfluss dieser medialen Praktiken auf die Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit der Realpräsenz des Gebauten zu untersuchen. Warum müssen wir uns noch mit dem Gebäude beschäftigen, wenn wir Entwurfsbeschreibungen und uns dargebotene Darstellungen wesentlich früher betrachten können?

PROGRAMM

DIENSTAG 19. JANUAR 2016
MODELL. Von analog zu digital: Entwurfsprozesse bei Frank O. Gehry

17:30 Einführung Bettina Rudhof
17:45 Filmvorführung „Sketches of Frank Gehry“ (Sydney Pollack, USA 2005, 83min)
19:15 Gastvortrag Nathalie Bredella (Leuphana Universität Lüneburg)
19:45 Diskussion
Ort: Deutsches Institut für Film (DIF) Frankfurt a.M.

MITTWOCH 03. FEBRUAR 2016
PARAMETRIC ENGINEERING. Architektur ohne Entwerfer: Programmieren mit Karamba 3D

18:00 Einführung Chris Dähne
18:15 Projektvorstellung Kim Boris Löffler (B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH)
19:00 Gastvortrag Gabriele Gramelsberger (Leuphana Universität Lüneburg/ TU Darmstadt)
19:30 Diskussion
Ort: Deutsches Architekturmuseum Frankfurt a.M.

DIENSTAG 16. FEBRUAR 2016
FOTOGRAFIE. Gebaute Bilder: Zwischen Architekturdokumentation und Neuerfindung

19:00 Einführung Frederike Lausch
19:15 Projektvorstellung Philipp Schaerer (Zürich)
20:00 Vortrag Carsten Ruhl (Goethe-Universität Frankfurt a.M.)
20:30 Diskussion
Ort: Deutsches Architekturmuseum Frankfurt a.M.

DIENSTAG 01. MÄRZ 2016
SMART AMBIENCES. Konstruierte Realitäten: Verschränkung von virtueller und realer Welt

18:00 Einführung Bettina Rudhof
18:15 Projektvorstellung Raimund Ziemer und Peter Eberhard (Atelier Markgraph GmbH, Frankfurt a.M.)
19:00 Gastvortrag Michael Lawo (Universität Bremen)
19:30 Diskussion
Ort: Deutsches Architekturmuseum Frankfurt a.M.

Quellennachweis:
ANN: Mediale Praktiken & die Konzeption von Architektur (Frankfurt, 19 Jan-1 Mar 16). In: ArtHist.net, 08.01.2016. Letzter Zugriff 03.05.2024. <https://arthist.net/archive/11915>.

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