CONF 12.11.2015

Challenges of Digital Art for our Societies (Vienna, 4 Dec 15)

Wien, 04.12.2015

Prof. Dr. Oliver Grau, MAE

CHALLENGES OF DIGITAL ART FOR OUR SOCIETIES – Internationale Konferenz, MUMOK - Museum moderner Kunst Wien, 4. Dezember 2015

Welche Museen braucht die (digitale) Kunst unserer Zeit?

Digitale Technologien und Digitale Kunst haben unsere Wahrnehmung und Interaktion mit Bildern grundlegend verändert. Die internationale Tagung „Challenges of Digital Art for our Societies“ greift diesen Wandel des Ausdrucksvermögens zeitgenössischer Medienkunst auf. Auf mittlerweile 200 Biennalen und über 100 gut besuchten Medienkunstfestivals thematisieren renommierte Medienkünstler mit zahlreich ausgezeichneten Werken unser sich veränderndes Weltbild zu zentralen gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel, Bild- und Medien (R-)evolution, Globalisierung, Zukunft der Körper und Überwachungsgesellschaft bis hin zur Virtualisierung der Finanzmärkte. Gesellschaftlich und kulturell brisante Fragen unserer Zeit werden in herausragenden Kunstwerken thematisiert und doch gelangen diese aufgrund der Speicherproblematik und der technisch noch inadäquaten Strukturen der Museen und Archive unserer Gesellschaft nicht in die Sammlungen.

Derzeit geht diese zentrale Kunst unserer Zeit vollständig verloren, da der Museumssektor bislang nicht in die Lage versetzt wurde, seinem gesetzlichen Auftrag zur Sammlung, Erforschung und Erschließung der zeitgenössischen Medienkunst nachzukommen. Die Ausblendung der Medienkunst und ihrer Themen aus dem öffentlich finanzierten Museumssektor führt mittlerweile – so die Forschung – zu einer demokratiepolitischen Problematik, der entgegengewirkt werden sollte.

Die Wissenschaft ist herausgefordert, die digitalen Kunstwerke zu dokumentieren und zu analysieren und Lösungsvorschläge für dieses zentrale Dilemma der Kunstpolitik unserer Zeit zu unterbreiten: Auf diese allgemeine Dringlichkeit einer besseren Erhaltung, Archivierung und internationalen Erforschung von Medienkunst wird in der u.a. von Prof. Grau mitinitiierten „Liverpool Erklärung“ hingewiesen, die bislang von 500 WissenschaftlerInnen und MuseumsdirektorInnen aus über 40 Ländern unterzeichnet wurde (http://www.mediaarthistory.org/declaration). Hier setzt die Konferenz an. Insbesondere die Neuausrichtung der Ausbildung zukünftiger Kuratoren und Archivare im Kunstbereich sowie die Schaffung von nachhaltigen Forschungsinfrastrukturen für Medienkunst werden fokussiert. Die Forschungen der Wissenschaftler im Bereich der Digital Humanities spielen hierfür eine zentrale Rolle.

International ausgewiesene Medienkunstexperten - Prof. Dr. Lev MANOVICH (New York CityU), Prof. Dr. Sean CUBITT (Goldsmiths), Prof. Dr. Christiane PAUL (New School New York, Whitney Museum) und Prof. Dr. Oliver GRAU (Donau Universität) - diskutieren am 4. Dezember 2015 von 13-19 Uhr im MUMOK - Museum moderner Kunst Wien (Museumsplatz 1, 1070 Wien) Lösungsmöglichkeiten und Verbesserungsstrategien.

PROGRAMM

13:00
Begrüßung und Eröffnung

13:15-14:15
Univ.-Prof. Dr. Christiane PAUL (New School NY, Whitney Museum NY):
From Archives to Collections: Digital Art in/out of Institutions

14:15-15:15
Univ.-Prof. Dr. Lev MANOVICH (City University of New York, CUNY):
Archiving and analyzing digital art the scale of big data

15:15-15:45 – PAUSE

15:45-16:45
Univ.-Prof. Dr. Sean CUBITT (Department of Media and Communications, Goldsmiths, London):
Aesthetics and Anaesthetics: Eudaimonism and Melancholia in the Archive

16:45-17:45
Univ.-Prof. Dr. Oliver GRAU, MEA (Department für Bildwissenschaften, Donau Universität):
Political Iconography of Digital Arts, it's Archive and a Museum Infrastructure for the 21 Century

17:45-18:30
Diskussion

Ab 18:30 Wein & Co.

Donau-Universität Krems, Zentrum für Bildwissenschaften – www.donau-uni.ac.at/dbw
ADA – Archive of Digital Art – www.digitalartarchive.at

Quellennachweis:
CONF: Challenges of Digital Art for our Societies (Vienna, 4 Dec 15). In: ArtHist.net, 12.11.2015. Letzter Zugriff 19.05.2024. <https://arthist.net/archive/11515>.

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