Interdisziplinäre Tagung:
Auf dem Weg zum Museum. Sammlung und Präsentation antiker Kunst an deutschen Fürstenhöfen des 18. Jahrhunderts
Termin:
19. und 20. April 2013
Die Erforschung der Geschichte von Museen, ihrer Sammlungen und ihrer Ausstellungspraxis hat in den letzten beiden Jahrzehnten signifikant zugenommen und ist inzwischen zu einem eigenständigen fachübergreifenden Forschungsbereich der historischen Kulturwissenschaften geworden.
Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung „Auf dem Weg ins Museum“ lenkt den Fokus erstmalig gezielt auf den Umgang mit antiker Skulptur und Kleinkunst in fürstlichen Sammlungen des deutschen Sprachraumes im „langen“ 18. Jahrhundert (1700 – 1815). Welche Ordnungsprinzipien und Vermittlungsabsichten kennzeichneten diese Zusammenstellungen von antiken Artefakten vor der Herausbildung einer Systematik der Kunstmuseen im fortgeschritteneren 19. Jahrhundert? Auf welche internationalen Vorbilder reagierten die Verantwortlichen? Welche Modelle stellten die Ergebnisse ihrer Bemühungen für andere europäische Fürstenhöfe und die späteren öffentlichen Museen bereit? Das Erkenntnisinteresse der Tagung richtet sich somit nicht nur auf die historische Rekonstruktion einer vergangenen Sammlungspraxis, sondern auch auf die grundlegenden Entstehungsbedingungen der Institution Museum, wie sie in wesentlichen Zügen bis in die Gegenwart fortbesteht.
Programm:
Freitag, 19.04.2013
I. Höfische Antikensammlungen im deutschen Sprachraum im 18. und frühen 19. Jahrhundert
Moderation: Prof. Dr. Rüdiger Splitter
9.15 Uhr Begrüßung/Einführung
9.30 Uhr Dr. Gisela Bungarten, Museumslandschaft Hessen Kassel: Die Antikensammlung am Braunschweiger Hof im 18. Jahrhundert
10.15 Uhr Dr. Kordelia Knoll, Staatliche Kunstsammlungen Dresden: „mit königlicher Pracht aufgestellt“ - Die Dresdener Antikensammlung im 18. Jahrhundert
11:00 Uhr Prof. Dr. Reinhard Stupperich, Institut für klass. Archäologie, Universität Heidelberg: Das Antiquarium der Mannheimer Akademie
11.45 Uhr Pause
12.15 Uhr Dr. Hildegard Wiegel, Archäologisches Institut, Universität Göttingen: Die Vasensammlung Anna Amalias in Weimar – Aufstellung und Kontext
13:00 Uhr PD Dr. Caterina Maderna, Institut für klass. Archäologie, Universität Heidelberg: Die Antikensammlung Franz I. von Erbach zu Erbach
13.45 Uhr Mittagspause
II. Das Beispiel der Kasseler Sammlungen
Moderation: PD Dr. Charlotte Schreiter
15:00 Uhr Dr. Antje Scherner, Museumslandschaft Hessen Kassel: Kunstkammer, Kunsthaus, Kabinett. Zur Wechselwirkung von Kunstwerk und Sammlungsort im frühen 18. Jahrhundert
15:45 Uhr Dr. Justus Lange, Museumslandschaft Hessen Kassel: Das Kasseler Galeriegebäude Landgraf Wilhelm VIII.
16:30 Uhr Maximiliane Mohl, Universität Heidelberg: Die Architektur des Museum Fridericianum in Kassel
17:15 Uhr Dr. Andrea Linnebach, Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Kassel: Das Publikum der Antike. Kunsthaus und Museum Fridericianum als ein Ziel von Bildungs- und Forschungsreisen der europäischen Aufklärung
18:00 Uhr Pause
19:00 Uhr Abendvortrag:
Prof. Dr. Gerrit Walther, Neuere Geschichte, Universität Wuppertal: Antikensammlungen als Element eines adligen Kulturhabitus in der Frühen Neuzeit
20:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Samstag, den 20.04.2013
III. Antikensammlungen in der literarischen Wahrnehmung um 1800
Moderation: Prof. Dr. Alexis Joachimides
9:30 Uhr Dr. Adelheid Müller, Berlin: Strategie und Leidenschaft. Weibliche Wege zur Antikensammlung
10:15 Uhr Dr. Katharina Krügel, Klassikstiftung Weimar: Sammlungen antiker Abgüsse in Weimar. Orte und Präsentationskonzepte
11:00 Uhr Pause11:30 Uhr Prof. Dr. Christoph Frank, Istituto di Storia e teoria dell'arte e dell´architettura, USI, Mendrisio: Im Schatten Winckelmanns: Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff und Friedrich Rehberg und die Dessau-Wörlitzer Antiken
12:15 Uhr Dr. Martin Dönike, SFB Transformationen der Antike, HU Berlin: Komplementäre Antiken. Zur kunstgeschichtlichen und -theoretischen Rahmung von Antikensammlungen im goethezeitlichen Weimar
13:00 Uhr Mittagspause
IV. Residenz und Museum – Von der höfischen zur musealen Repräsentation
Moderation: Dr. Gisela Bungarten
14.15 Uhr Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Institut für Kunstgeschichte, TU Berlin: Was kostet die Antike? Preisschätzungen im Inventaire des Musée Napoléon (Louvre) um 1800
15:00 Uhr PD Dr. Charlotte Schreiter, LVR-Archäologischer Park Xanten/LVR-RömerMuseum: Repräsentation und Kontext – Antike Plastik und Gipsabgüsse in Sammlungen des 18. Jahrhunderts
15:45 Uhr Prof. Dr. Rüdiger Splitter, Museumslandschaft Hessen Kassel: Neue Forschungen zur Kasseler „Société des Antiquités“
16:30 Uhr Pause
17:00 Uhr Helen Dorey FSA, Deputy Director, Soane’s Museum, London: Sir John Soane’s Collections of Antiquities
17:45 Uhr Dr. Stephan Schröder, Museo del Prado, Madrid: Sammlung und Ausstellung von Antiken in Spanien bis zur Einrichtung des Prado
18:30 Uhr Ende der Veranstaltung
Veranstalter:
Universität Kassel in Kooperation mit der Museumslandschaft Hessen Kassel
Ort:
Hörsaal der Kunsthochschule Kassel, Menzelstraße 13, 34121 Kassel
Organisation:
Prof. Dr. Alexis Joachimides (Universität Kassel)
Prof. Dr. Rüdiger Splitter (Museumslandschaft Hessen Kassel)
PD Dr. Charlotte Schreiter (LVR-Archäologischer Park Xanten/LVR-RömerMuseum)
Quellennachweis:
CONF: Auf dem Weg zum Museum (Kassel, 19-20 April 2013). In: ArtHist.net, 02.03.2013. Letzter Zugriff 01.11.2024. <https://arthist.net/archive/4785>.