Archive und Museen des Exils
Jahrestagung der Gesellschaft für Exilforschung e. V.
Exil, Flucht und Migration sind meist grenzüberschreitende Ortsveränderungen, die unweigerlich mehr als einen Staat betreffen. Migrationsbewegungen beziehen sich dabei nicht nur auf die Menschen, die gehen, sondern auch auf die materialen Zeugnisse, die sie mit sich führen, die auf den Wegen des Exils entstehen, angeeignet, verloren oder zurückgelassen werden. Archive und Museen haben als sammelnde, bewahrende und ausstellende Institutionen und Erinnerungsorte eine besondere Bedeutung und Verantwortung im Kontext der Exil- und Migrationsgeschichte. Überlieferungen des Exils werden von vielen unterschiedlichen Institutionen bewahrt, auch die Deutsche Nationalbibliothek mit ihrem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 hat die Sammlung und Sicherung materialer Zeugnisse des Exils zu einer ihrer Aufgaben erklärt.
Die interdisziplinäre Tagung der Gesellschaft für Exilforschung soll es ermöglichen, (archiv-)geschichtliche Fallbeispiele im Horizont allgemeinerer kulturwissenschaftlicher Archivtheorien sowie neuerer Konzepte digital vernetzter Archive oder Exilmuseen und -ausstellungen vorzustellen und zu diskutieren.
Im Anschluss an die Tagung findet am Sonntag, den 16. September 2018 ein interner Workshop für Doktorandinnen und Doktoranden statt.
Anmeldung
Eine Anmeldung zur Tagung ist aus organisatorischen Gründen zwingend
erforderlich. Bitte melden Sie sich bis zum 26. August 2018 zur Tagung
an. Ein entsprechendes Anmeldeformular ist online abrufbar unter:
www.dnb.de/deaevents
Tagungsprogramm
Freitag, 14. September 2018
ab 12:00 Uhr Anmeldung
13:00–13:30 Uhr
Begrüßung
Elisabeth Niggemann (Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek)
Grußwort
Inge Hansen-Schaberg
Begrüßung und Einführung
Sylvia Asmus, Doerte Bischoff, Burcu Dogramaci)
Museum und Exil
Moderation: Doerte Bischoff
13:30–14:15 Uhr
Mirjam Wenzel (Frankfurt am Main): Migration, Exil oder Diaspora –
Perspektiven auf und aus dem Jüdischen Museum Frankfurt
14:15–15:00 Uhr
Cornelia Vossen, Christoph Stölzl (Berlin): Exilmuseum Berlin. Vision
und Hintergründe
15:00–15:45 Uhr
Sylvia Asmus (Frankfurt am Main): „Exil. Erfahrung und Zeugnis“. Die
Dauerausstellung des Deutsches Exilarchiv 1933–1945
15:45–16:15 Uhr Kaffeepause
Archiv und Exilforschung
Moderation: Heike Klapdor
16:15–17:00 Uhr
Daniel Weidner (Berlin): Biographie und Archiv der Krise: „Mein Leben
in Deutschland vor und nach 1933“
17:00–17:45 Uhr
Rafael Cardoso (Berlin): The Living Archive. On Hugo Simon’s
posthumous return to Germany
18:00–19:30 Uhr Mitgliederversammlung der Gesellschaft für
Exilforschung
19:30–20:30 Uhr Abendimbiss
20:30 Uhr
Geraubte Heimat!? Lesung aus ausgewählten Exponaten der
Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“, in Kooperation mit hr2
Kultur
Samstag, 15. September 2018
Globale und digitale Exilarchive I
Moderation: Burcu Dogramaci
9:15–10:00 Uhr
Sonja Arnold, Lydia Schmuck (Marbach am Neckar): Globale Archive /
Globale Überlieferung. Zwei Initiativen des Deutschen Literaturarchivs
Marbach
10:00–10:45 Uhr
Irmgard Wirtz Eybl (Bern): Vortrag
10:45–11:15 Uhr Kaffeepause
11:15–12:00 Uhr
Knut Ebeling (Berlin): Archive des Exils und das Exil des Archivs
12:00–12:45 Uhr
Clare George (London): Personal archives of exiles at the Institute of
Modern Languages Research, University of London
12:45–14:00 Uhr Mittagsimbiss
Globale und digitale Exilarchive II
Moderation: Sylvia Asmus
14:00–14:45 Uhr
Natalie Eppelsheimer (Middlebury, VT): Exil in Kenia
14:45–15:30 Uhr
Michaela Ullmann (Los Angeles, CA): Teaching Exile Studies in Los
Angeles – Active Learning und Digital Scholarship an der Feuchtwanger
Memorial Library
15:30–16:00 Uhr Kaffeepause
16:00–16:45 Uhr
Sibylle Schönborn (Düsseldorf): „Freunde, in alle Welt zerstreut,
denken an Sie.“ – Zur digitalen Edition der Briefe an Max
Herrmann-Neiße ins Londoner Exil
16:45–17:30 Uhr
Imme Klages (Mainz): Mapping German Film Exile: Entwicklungsprozess
eines Projekts der digitalen Geisteswissenschaft
17:30 Uhr Ende der Tagung
Programm Doktorandinnen- und Doktorandenworkshop
Sonntag, 16. September 2018
9:15–9:40 Uhr
Helene Roth (München): Business mit Bildern oder Private Shot?
Fotografische Netzwerke und Fotoagenturen im Exil in New York ab 1933
9:40–10:05 Uhr
Anna Sophia Messner (Florenz): Fehlende Perspektiven – Archive
deutsch-jüdischer Fotografinnen in Palästina/Israel
10:05–10:30 Uhr
Anne Bendel (Tübingen): „Das Archiv denkt“. Studie zum Einfluss des
Archivs auf Rezeptions- und Wirkungsästhetik von deutschsprachigen
Exilautoren. – Else Lasker-Schüler, Hannah Arendt und Hans Mayer –
Drei (politische) Exilerfahrungen
10:30–11:00 Uhr Kaffeepause
11:00–11:25 Uhr
Jan Hess (Trier): Klaus Manns Tagebücher im Kontext seiner fiktionalen
und nicht-fiktionalen Texte der frühen 30er-Jahre – eine
computergestützte Analyse
11:25–11:50 Uhr
Susanna Froböse (Freiburg): „Die subjektivste Form der
Geschichtsschreibung“. Faktualität und Poetizität in den
Autobiografien emigrierter Germanisten in den USA
11:50–12:15 Uhr
Sarah Löhl (Düsseldorf): Bleiben. Dimensionen einer Ökologie
12:45 Uhr Ende des Workshops
Konzeption und Organisation
Tagung und Workshop: Dr. Sylvia Asmus (Deutsches Exilarchiv 1933–1945
der Deutschen Nationalbibliothek ), Prof. Dr. Doerte Bischoff (Walter
A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, Universität
Hamburg), Prof. Dr. Burcu Dogramaci (Institut für Kunstgeschichte, LMU
München) Workshop unter Mitwirkung von: Prof. Dr. Bettina Bannasch
(Universität Augsburg)
Die Tagung wird ausgerichtet in Kooperation mit der Gesellschaft für Exilforschung, der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur an der Universität Hamburg und dem Institut für Kunstgeschichte der LMU München.
Quellennachweis:
CONF: Archive und Museen des Exils (Frankfurt, 14-15 Sep 18). In: ArtHist.net, 18.06.2018. Letzter Zugriff 03.01.2025. <https://arthist.net/archive/18434>.